Borreliose und Anaplasmose, Ehrlichiose und Babesiose sind nur einige der schweren Krankheiten, die Zecken auf unsere Hunde übertragen können. Je früher du eine Zecke entdeckst und entfernst, desto besser!
Je eher du deinen Hund – und auch dich – von den lästigen Tieren befreist, desto geringer ist die Gefahr, dass eine Zecke gefährliche Krankheitserreger übertragen kann. Zu diesen Erregern gehören hierzulande insbesondere Borrelien und Anaplasmen, die Ixodes ricinus, der gemeine Holzbock, bei seiner Blutmahlzeit weitergibt. Aber auch seltenere Zeckenarten sind auf dem Vormarsch und können so zu schweren Krankheiten wie Ehrlichiosen und Babesiosen führen. Eine weitere Gefahr sind bakterielle Entzündungen durch in der Haut verbliebene Zeckenreste.
Herausziehen oder Herausdrehen
Zecken zu entfernen ist nicht schwer. Wer sich traut, kann Zecken durchaus auch mit „spitzen Fingern“ herausziehen. Dabei musst du jedoch unbedingt darauf achten, dass du die Zecke nicht quetschst. Durch zu starken Druck auf den Zeckenkörper können eventuell darin vorhandene Erreger in großer Menge in die Stichstelle gelangen. Beim Herausdrehen ist es übrigens völlig egal, ob du das links oder rechtsherum machst. Nur behutsam sollte es sein.
Ideal ist es, die Zecke ohne zu drehen von der Haut abzuhebeln. Am besten eignen sich dafür sogenannte Zeckenheber, die du mit ihrer Kerbe vorsichtig unter die Zecke schiebst. Die so fixierte Zecke lässt sich dann ganz einfach und ohne jede Drehung herausziehen. Trotz aller Vorsicht bleibt manchmal ein Teil der Mundwerkzeuge in der Stichstelle stecken. Nimm dann ein handelsübliches, alkoholisches Händedesinfektionsmittel, reibe die Stichstelle vorsichtig damit ab und beobachte einige Tage lang, ob sich die Stelle entzündet. Falls ja, solltest du deinen Tierarzt/deine Tierärztin um Rat fragen.
Schutz durch Vorbeugung
Der beste Schutz vor einer Infektion ist es natürlich, wenn erst gar keine Zecke sticht. Heutzutage stehen sehr viele hochwirksame Produkte für die Zeckenabwehr zur Verfügung. Neben Spot-on-Präparaten und Halsbändern sind inzwischen auch Kautabletten auf dem Markt. Vorsicht mit Hausmittelchen! Bernsteinketten etwa sehen zwar hübsch aus, beeindrucken aber keine Zecke. Das Gleiche gilt für exotische Öle und Essenzen, die eher deinen Hund, als die Zecken vergiften. Mancher Hundehalter:innen schwören auf Knoblauch, um Zecken abzuhalten. Darauf solltest du verzichten. Denn Knoblauch ist für Hunde hochgiftig und führt zu einer Zerstörung der roten Blutkörperchen. Dein Tierarzt/deine Tierärztin berät dich gern, welches Präparat für deinen Hund und eure Lebensumstände das passende ist.
Zecken entfernen
+ Gut geeignet
• Zeckenzange
• Zeckenheber
• „Spitze“ Finger mit längeren Fingernägeln
– Völlig ungeeignet
• Öl auf die Zecke träufeln
• Klebstoff auf die Zecke auftragen
• Zerdrücken der Zecke
Anti-Zeckenmittel
+ Das hilft
• Spot-on-Präparate (Wirkstoffe: Permethrin, Fipronil)
• Halsbänder (Wirkstoffe: Deltamethrin, Flumethrin)
• Kautabletten (Wirkstoffe: Fluralaner, Afoxolaner)
– Das hilft nicht
• Knoblauch oder Kräutermischungen ins Futter geben
• Fell mit exotischen Essenzen und Ölen einreiben
• „Physikalisch wirkende“ Antizeckenmittel (Bernsteinketten etc.)