Wilkommen, Welpe!
Die Ernährung Ihres Welpen
Die Gesundheit Ihres Welpen
Der Welpe als Zweithund
In der Welpenschule

Wilkommen, Welpe!

Foto: absolutimages/Fotolia.com

Endlich dürfen Sie Ihren Welpen abholen. Wie aufregend! Besonders für den kleinen Hund, dem Sie nun ein Zuhause geben. Aber auch für Sie wird es spannend, erst recht, wenn Sie ein Hundeneuling sind. Für die ersten Wochen mit dem neuen Familienmitglied haben wir hier hilfreiche Infos und Tipps gesammelt – vom Einzug des Welpen über seine Ernährung bis zur Welpenschule.


Tipps von Hundetrainerin Kristina Ziemer-Falke, damit Sie auf Ihren kleinen Wirbelwind gut vorbereitet sind.

Erledigen Sie schon vor der Übernahme Ihres neuen Familienmitglieds die Formalitäten durch einen Gang zu Ihrer Gemeinde. Sowohl Bundesländer als auch Kommunen haben unterschiedliche Gesetze und Verordnungen – so lohnt es sich, ein „Update“ direkt vor Ort einzuholen. Sie erhalten Informationen

+ zu Hundesteuer und Versicherungs-/ Registrierungspflicht
+ ggf. zum Hundeführerschein
+ zu Auslaufflächen, Leinenpflicht usw.

Hilfreich ist auch die frühzeitige Suche nach Tierarzt und Hundeschule. Informieren Sie sich, welche Inhalte die Welpenkurse bieten. Weitere Entscheidungskriterien, ob die Hundeschule für Sie infrage kommt, sind:

+ Die Hundeschule sollte nach den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen arbeiten und die Trainer für ein entspanntes Lernumfeld sorgen.
+ Sie selbst sollen sich wohlfühlen, da Sympathie oder Antipathie entscheidend für den Trainingserfolg sind.

Leisten Sie gute Vorarbeit, indem Sie Ihre Nachbarn und ggf. Ihren Vermieter über den Neuzugang informieren. Mögliche Bedenken können im Vorfeld gemeinsam aus der Welt geschaffen werden, das entspannt ungemein. Kommt Ihr Welpe zu Ihnen nach Hause, sollten Sie ihm Zeit gönnen, Sie, Ihre Familie und sein neues Wohnumfeld kennenzulernen. Bitten Sie Freunde und Bekannte, in den ersten Tagen von Besuchen abzusehen. So kann Ihr Welpe sich in Ruhe an sein neues Heim gewöhnen und lernen, wer und was jetzt zu ihm gehört.

Zu seinem Equipment sollte ein Platz gehören, an den er sich immer zurückziehen kann, um zu entspannen. Das kann ein Körbchen, eine Decke oder eine Box sein. Wichtig ist, dass er gerne an diesen Platz geht. Auch Sie dürfen von Beginn an einen Raum für ihn tabuisieren, etwa das Bad – quasi Ihr Ruheplatz. Hundenäpfe zum Füttern und freizugängliches frisches Wasser sollten am besten auf einem Fliesengrund stehen, da drum herum mit einer Pfützenbildung zu rechnen ist. Bieten Sie dem Welpen auch direkt den richtigen Platz draußen an, an dem er sich lösen darf. Je eher er ihn kennenlernt, desto leichter wird es mit der Stubenreinheit klappen.

Hier geht es zur Website von Hundetrainerin Kristina Ziemer-Falke

Die Ernährung Ihres Welpen

Liebe geht durch den Magen. Aber davon allein wird Ihr Welpe nicht wirklich groß und stark. Dazu braucht es schon die richtige Ernährung.

Mit einem Griff zu den Dosen im Supermarktregal ist es nicht getan. Denn Hunde haben andere Nährstoffbedürfnisse als Menschen und Welpen andere Ansprüche als ihre erwachsenen Artgenossen. Der Hauptlebenszweck eines Welpen ist: wachsen. Und das tut er ziemlich schnell, ein Chihuahua etwas rasanter als ein Hunderiese, der erst mit zwei Jahren ausgewachsen ist.

Besonders wichtig für den Jungspund ist das Verhältnis von Kalzium und Phosphor. Sie sind die wichtigsten Player beim Knochenaufbau. Doch viel hilft nicht viel: Eine Überversorgung mit Kalzium kann zu schweren Skelettdeformationen führen, bei einem Mangel brechen die Knochen.

Gute Züchter geben etwas „Wegenahrung“ für ihre Welpen mit oder nennen die Marke oder Rezeptur des gewohnten Futters, denn abrupte Futterwechsel führen oft zu Bauchgrimmen oder, schlimmer noch, Durchfall. Lassen Sie sich gut zwei Wochen Zeit für die Umstellung. Warten Sie mindestens drei Tage, ehe Sie anfangen, immer wieder ein bisschen mehr von dem gewohnten Futter durch Ihr neues zu ersetzen. Schließlich hat das Verdauungssystem Ihres Neuzugangs genug damit zu tun, sich mit der Keimflora Ihres Haushalts anzufreunden.

Was füttern?

Es gibt Dosen- oder Trockenfutter, Sie können auch selber kochen oder roh à la Barf füttern. Wenn Sie ein Fertigfutter wählen, nehmen Sie ein „Alleinfuttermittel für wachsende Hunde“. Der Begriff soll garantieren, dass damit der Gesamtbedarf eines Tieres an Nährstoffen samt Vitaminen und Mineralstoffen abgedeckt wird.

An das Abenteuer des Selberkochens oder Barfens sollten Sie sich als Neuling erst heranwagen, wenn Sie den tierärztlichen Ernährungsberater Ihres Vertrauens gefunden haben. Dass Speisereste nichts für noch so herzerweichend guckende Hündchen sind, dürfte sich herumgesprochen haben. Sollte dennoch ein Stückchen von Ihrem Teller versehentlich vor die Schnauze Ihres Lieblings fallen, achten Sie darauf, dass es weder scharf gewürzt noch stark gesalzen ist.

Wie füttern?

Was auch immer im Napf landet, sollte Zimmertemperatur haben. Da der Magen des Hundekindes nicht nur empfindlich, sondern auch noch klein ist, verteilen Sie die Tagesration am besten auf vier bis fünf Mahlzeiten. Monat für Monat verringern Sie deren Anzahl, bis Sie mit rund einem halben Jahr beim Ziel von zwei Fütterungen täglich angelangt sind. Will Ihr kleiner Gourmet den Napf nicht leeren, entsorgen Sie nach rund 15 Minuten die Reste – Sie ziehen sich sonst einen Futtermäkler heran.

Tipps

Geben Sie das richtige Futter?

Ja, wenn Ihr Welpe:

+ rassetypisch wächst und gedeiht

+ weder müde noch überdreht, sondern vital wirkt

+ mit herzhaftem Appetit frisst

+ 1 bis 3 mal am Tag mittel- bis dunkelbraune, wohlgeformte Häufchen
macht

+ keine Probleme mit Haut oder Schleimhäuten hat.

Im Zweifel helfen Expertenrat und wöchentliche Gewichtskontrollen.

Die Gesundheit Ihres Welpen

Wie Sie Ihren vierbeinigen Liebling gegen Würmer und gefährliche Erreger schützen, erklärt Dr. Wieland Beck.

Geimpft werden darf nur, wenn der Hund zum Zeitpunkt der Impfung gesund ist. Damit sie optimal wirken kann, ist es wichtig, dass der Hund parasitenfrei ist. Daher empfiehlt es sich, ihn rechtzeitig vor jeder Schutzimpfung zu entwurmen.

Entwurmen

Spul- und Bandwürmer befallen besonders Welpen, die sich sogar schon über die Muttermilch oder die Ausscheidungen von Artgenossen anstecken können. In der Regel hat der Züchter mit der Entwurmung begonnen: Welpen werden bereits zwei Wochen nach der Geburt und danach alle zwei Wochen bis nach dem Absetzen gegen Würmer behandelt. Später kann drei- bis viermal jährlich beziehungsweise bei Befall entwurmt werden.

Impfen

Oft erhalten die Welpen beim Züchter auch ihre erste Impfung. Fragen Sie deshalb beim Kauf grundsätzlich nach dem Impfstatus des Tieres und lassen Sie sich den Impfpass aushändigen. Die Grundimmunisierung wird ab der achten Lebenswoche mit der Erstimpfung gegen Staupe, Hepatitis Contagiosa Canis, Parvovirose, Zwingerhusten und Leptospirose begonnen. Im Ausnahme fall kann gegen die gefürchtete Parvovirose, die mit schweren, blutigen Durchfällen einhergeht und oft Tierleben kostet, bereits in der sechsten Lebenswoche geimpft werden.

Tollwut

Wegen der noch vorhandenen, vom Muttertier mit der Milch an die Jungen weitergegebenen Antikörper muss etwa vier Wochen später die Zweitimpfung erfolgen. Dabei wird nicht nur gegen die genannten Krankheiten, sondern auch gegen Tollwut geimpft. Eine Tollwutimpfung vor der zwölften Lebenswoche ist unsinnig, da dann die entsprechenden Antikörper mit den Antikörpern der Mutter „kollidieren“.

Gegen Borreliose, eine durch Zeckenstiche auf Hunde übertragene Erkrankung, sind ebenfalls zwei Impfungen im Abstand von drei bis fünf Wochen erforderlich. Der früheste Impfbeginn liegt hier jedoch in der zwölften Lebenswoche.

Der Welpe als Zweithund

Mehrhundehaltung ist „in“. Was zu beachten ist, wenn Sie einen Welpen zu einem älteren Hund gesellen wollen, erläutert Hundetrainer Rolf C. Franck im Interview.

Wenn man einen Welpen als Zweithund dazunehmen will: Gibt es da einen idealen Altersabstand?

Die Grundregel ist, dass der ältere Hund aus dem Gröbsten raus sein muss, er sollte also mindestens ein Jahr alt und gut erzogen sein. Wenn Sie aber vermeiden möchten, dass beide Hunde gleichzeitig alt werden und eventuell kurz hintereinander sterben, dann sollten Sie einen größeren Abstand wählen.

Gibt es eine Altersobergrenze?

Nein, im Gegenteil, wir erleben oft, dass die Älteren neben einem Welpen regelrecht aufblühen. Wichtig ist, dass Sie die beiden in den ersten Monaten immer beaufsichtigen, wenn sie zusammen sind. Nur so können Sie verhindern, dass der Welpe den Senioren malträtiert, auch wenn es lieb gemeint ist. Die Älteren sind nämlich oft selber zu nett und nicht in der Lage, den Welpen zu erziehen. Die Folge ist, dass der Ersthund entweder sich depressiv zurückzieht oder dass ihm irgendwann die Hutschnur platzt und er den Welpen unangemessen zurechtweist. Danach kann es sehr schwer sein, das Verhältnis der beiden wieder zu kitten. Achten Sie daher von Anfang darauf, dass der Welpe den Älteren nicht nervt.

Woran merkt man, dass es dem Älteren zu viel wird?

In geschlossenen Räumen kann das zum Beispiel sein, dass er den Kopf wegdreht oder gähnt. Das bedeutet, dass er keinen Kontakt mehr wünscht. In dem Fall sollten Sie die beiden trennen. Das kann durch verschiedene Räumlichkeiten sein, oder aber auch durch eine Hausleine, das ist ein etwa 1,20 Meter langes Seil, das ins Geschirr eingehakt wird. Die Hausleine darf der Welpe aber nur unter Aufsicht tragen. Steuern können Sie auch, indem Sie den jungen Hund dafür belohnen, dass er den älteren nicht belästigt. Wenn Sie sich unsicher sind, stellen Sie sich vor, Menschenkinder vor sich zu haben. Sie würden Ihrem 6-Jährigen ja auch nicht erlauben, dass er zu Ihrem 12-Jährigen ins Zimmer geht, um auf dessen Computer herumzuspielen.

Was raten Sie in Sachen Körbchen und Fütterungsmanagement?

Generell gilt, dass es immer ein Körbchen mehr als Hunde im Haushalt geben sollte. Bei der Fütterung empfiehlt es sich, ein festes Ritual einzuführen. Keinesfalls dürfen Sie dulden, dass ein Hund den anderen von dessen Napf vertreibt oder gar wegknurrt. Dazu kann es sinnvoll sein, den Welpen anzuleinen oder die Hunde räumlich getrennt zu füttern.

Hier geht es zur Website von Hundetrainer Rolf C. Franck

In der Welpenschule

Die Welpenschule ist meist nicht nur eine Reisengaudi fürs Hündchen, sondern bereitet auch auf ein harmonisches Zusammenleben. Trainerin Kristina Ziemer-Falke beschreibt, was Sie dort erwartet.

Sinn und Zweck ist es, Ihren Hund auf sein Leben vorzubereiten, und das klappt prima zusammen mit Artgenossen. Kontrolliertes Spiel in einer Gruppe bis zu rund sechs Welpen pro Trainer ist eine gute Sache. Während des Spielens testet der Welpe seine kommunikativen Fähigkeiten. Oft sieht dies bedrohlich aus, da das Ausdrucksverhalten in Spielsequenzen übertrieben dargestellt wird. So lernt er die Wirkung seines Körpers und seiner Stimmung auf andere kennen – und umgekehrt.

Aber nicht nur die Sozialisation, sondern auch die Habituation, die Gewöhnung an Umweltreize, sollte stattfinden. Das unterstützt der Trainer, indem er verschiedene Gegenstände mit in die Welpenstunde integriert, ihnen jedoch keine besondere Aufmerksamkeit schenkt. So findet eine unbewusste Gewöhnung statt. Sie als frischgebackener Hundehalter haben einen großen Nutzen davon, wenn der Trainer auch Übungs- und Theorieeinheiten einbaut und Ihnen zeigt, wie Sie dem Hund verschiedene Übungen richtig beibringen. Löchern Sie Ihren Trainer, er sollte Ihnen bei der Praxis und bei allen Fragen zur Verfügung stehen.

Hier geht es zur Website von Hundetrainerin Kristina Ziemer-Falke