Grannen, die spitzen Fortsätze an Getreideähren und Gräsern, mögen harmlos aussehen. Doch sie sind sehr gefährlich. Wie Pfeilspitzen bohren sie sich in den Hund und können im Körper weiterwandern.

Sie sind teilweise kaum zu sehen und doch können sie bei Hunden sehr schnell erhebliche gesundheitliche Probleme verursachen. WARNUNG: Am Artikelende sind Fotos einer durch Grannen entstandenen Verletzung an der Pfote eines Hundes zu sehen.

Was genau sind Grannen?

Grannen (von Althochdeutsch grana, Barthaar) sind borstenförmige Fortsätze von Pflanzenorganen. Es gibt sie in vielen Formen. Sie können gekrümmt, gedreht oder behaart sein. Sie sitzen zum Beispiel auf dem Rücken oder am Ende der Spelzen vieler Süßgräser und Getreidesorten.

Gefahr für Zehen, Nase, Auge und Ohren

Die Grannen können sich während eines Spaziergangs in den Hund bohren. Mit jeder Bewegung besteht die Gefahr, dass die Pflanzenteile noch tiefer in sein Fell, zwischen die Zehen, in die Nase, in das Auge oder in die Gehörgänge eindringen.

Bei der Haut ist am häufigsten der Bereich zwischen den Zehen betroffen. Während der Hund läuft, bohren sich die Grannen schnell in tiefere Hautschichten.

Gelangt eine Granne in ein Auge, führt das fast immer zu einer Bindehautentzündung. Es kann sogar so schlimm werden, dass der Hund das Auge verliert! Was passiert, hängt davon ab, wie schnell auffällt, dass etwas nicht stimmt und der Vierbeiner in der Tierarztpraxis vorgestellt wird. ACHTUNG: Solltest du bei deinem Hund im Auge eine Granne vermuten und sogar sehen, versuche nicht, diese selbst einfach herauszuziehen. Dabei ist es nämlich recht wahrscheinlich, dass kleine Teile im Gewebe stecken bleiben und dann weiter in den Körper hineinwandern.

Besonders fies: Grannen gelangen auch in den Körper, indem der Hund sie einatmet. Im günstigsten Fall findest du sie bei einer Kontrolle noch in der Nase deines Vierbeiners. Der Aufbau dieses Organs kann jedoch auch dazu führen, dass Grannen bis in die Lunge wandern.

Schnell behandeln lassen!

Egal, wo und auf welchem Weg der gefährliche Fremdkörper in den Hund gelangt ist, der Tierarzt/die Tierärztin muss ihn möglichst bald entfernen. Je nachdem, wie schwer die bakterielle Sekundärinfektion ist, leitet er/sie auch eine Therapie mit Antibiotika ein.

Hündin Balloo, ein Chesapeake Bay Retriever, bekam am eigenen Leib zu spüren, wie unangenehm Grannen werden können. Anfangs sah die Verletzung an der Pfote der Hündin noch recht klein aus. Doch sie verschlimmerte sich innerhalb kurzer Zeit. 30 ml Eiter sammelten sich an und der Tierarzt musste operieren. Balloo konnte sich glücklicherweise wieder erholen.

Fotos: Silvia Peuß (http://good-will-hunting.com)

große Verletzung durch Granne
Hund mit Verband im Garten