Ein Hund kann der beste und zuverlässigste Freund unserer Kinder sein. Derjenige, der immer da ist, der sie nie enttäuscht. Doch eines Tages ist der allerbeste Freund nicht mehr da, und er kehrt nie wieder zurück.
Trauer um Hunde kennen wir Erwachsene nur zu gut – doch insbesondere für Kinder bricht mit dem Tod des geliebten Tieres eine Welt zusammen. Eine eigene kleine Welt, die sie nur mit ihrem Hund geteilt haben. Für viele Kinder ist es die erste Begegnung mit dem Tod überhaupt und sie verstehen nicht, was es überhaupt bedeutet, tot zu sein.
Trauer: ein Recht auf Ehrlichkeit
Instinktiv wollen wir unsere Kinder vor der bitteren Erkenntnis schützen, dass alles vergänglich ist. Doch das können wir nicht, denn früher oder später wird das Kind sich abermals mit dem Tod konfrontiert sehen und sich zutiefst betrogen fühlen. Es ist wichtig, dass auch Kinder sich mit dem Sterben und dem Tod auseinander setzen dürfen und trauern können.
Deshalb haben Kinder in erster Linie ein Recht auf Ehrlichkeit. Sage deinem Kind nicht, sein geliebter Hund sei einfach weggegangen. Kind und Hund standen sich nah, es würde sich zutiefst grämen mit der Frage, weshalb sein bester Freund weggegangen ist - ob es womöglich seine Schuld ist. Erfindet keine Märchen, um Euer Kind zu beschützen. Jede Lüge um den Tod kann ein Kind zutiefst traumatisieren. Und Kinder merken es, wenn man ihnen etwas verheimlicht. Was Kinder brauchen, wenn ihre Tiere sterben, sind aber vor allem Vertrauen und Rückhalt.
Hunde werden geboren und sterben
Kinder sollten so früh und so natürlich wie möglich lernen dürfen, dass alles Leben einen Anfang, aber auch ein Ende hat; dass Hunde geboren werden, als Welpen die Welt erkunden und danach wunderschöne Jahre mit uns verbringen. Aber verheimlicht ihnen nicht, dass aus Hunden Hunde-Senioren werden, die irgendwann sterben.
Beobachtet ein Kind fasziniert Entenküken im Park, erklärt ihm, dass Tierkinder am Beginn des Lebens stehen und alte Tiere am Ende des Lebens, dass das Leben mit der Geburt beginnt und mit dem Tod endet. Findet Euer Kind einen toten Vogel, erklärt ihm, dass wir manchmal auch vor dem Altern sterben müssen. Schließt den Tod nicht aus dem Leben des Kindes aus, behandelt ihn als etwas Trauriges, aber Natürliches.
Haben Kinder keinen persönlichen Bezug zu dem verstorbenen Tier, begegnen sie dem Tod oft mit Neugier und Forscherdrang. Das kann uns oft befremden. Sie haben keine Scheu, Knochen oder tote Tiere an zu fassen, den Erwachsenen zu zeigen und sie mit Fragen zu löchern. Für ihren ekelfreien Umgang mit sterblichen Überresten sollten sie nicht getadelt werden. Sind Kinder emotional nicht betroffen, können sie unbeschwert erste Erfahrungen mit dem Tod sammeln. Das wird ihre Trauer vielleicht nicht lindern, wenn ein geliebtes Tier stirbt, doch es wird ihm Sicherheit geben.