Während der Kämpfe um die syrische Stadt Aleppo verließen mehr als zwei Millionen Menschen ihre Heimat. Ihre Tiere konnten sie auf der Flucht nicht mitnehmen. Hunde und Katzen vermehrten sich unkontrolliert. Viele Krankheiten und Verletzungen blieben unbehandelt.
Diesen Hunden und Katzen, aber auch Nutztieren wie Rindern und Schafen, hilft seit September 2017 der derzeit einzige in der Gegend tätige Tierarzt: Dr. Mohamad Youssef. Sein Arbeitsradius reicht bis ins 60 Kilometer entfernte Idlib.
Der Tierarzt versorgt Wunden, verabreicht Mittel gegen Parasiten, impft und kastriert Tiere. Seine Einstellung ermöglichte die Welttierschutzgesellschaft (WTG) aus Berlin gemeinsam mit ihrer Partnerorganisation Il Gattaro d’Aleppo. Die WTG kommt für das Gehalt von Dr. Youssef sowie für die Kosten für die Medikamente auf.
„Mit dem Einsatz in Aleppo versuchen wir, unter schwierigen Bedingungen eine bestmögliche tiermedizinische Grundversorgung aufzubauen“, erklärt Tierärztin Daniela Schrudde, die Fachliche Leiterin für Tierschutzarbeit bei der WTG. Während des Kampfes war die veterinärmedizinische Grundversorgung nicht gesichert gewesen, da fast alle ansässigen Tierärzte Aleppo verlassen hatten.
Da die Lage in Aleppo zur Zeit noch nicht sicher ist und es nicht genug Medikamente gibt, ist es eine Herausforderung, die tiermedizinische Basisversorgung zu leisten. Das Projekt und die Arbeit von Dr. Youssef helfen aber dabei, für mehr Tierwohl in der Region zu sorgen.
Quelle: Welttierschutzgesellschaft e. V.