Maisha ist ein ganz besonderer Australian Cattle Dog. Sie hilft in der geriatrischen Abteilung eines Ludwigshafener Krankenhauses als Therapiehündin den Patienten. Maishas Frauchen Isabella Löber erzählt von ihrer gemeinsamen Arbeit.
Isabella Löber ist Hundetrainerin und Hundephysiotherapeutin.
Isabella, wie sieht die Arbeit mit Maisha als Therapiehündin aus?
Wir unterstützen aktuell die geriatrische Abteilung des St. Marienkrankenhauses in Ludwigshafen. Bei tiefer Trauer, Dauerschmerz, Depressionen und Demenz öffnen Maishas Wesen und ihre eigenständigen Interaktionen dem Psychologenteam zusätzliche Türen in der Therapie. Vieles geht für die Betroffenen damit leichter. Maisha zaubert nicht nur den Senioren ein Lächeln ins Gesicht.
Was ist Ihre Rolle bei den Einsätzen?
Ich nehme vier Rollen wahr: Im Hintergrund lenke ich Maisha, während ich das Gespräch mit dem Patienten führe. Später leite ich die Inhalte gesammelt an die Psychologen weiter. Als sensitiv Zuhörende bilde ich das zur Linderung erforderliche Grund-Vertrauen. Dieser flexible Rollenwechsel fordert zwar eine hohe Konzentration, macht mir allerdings gleichzeitig auch sehr viel Freude.
Maisha kommt auch in engen Körperkontakt mit Menschen. Was qualifiziert sie dazu?
Sie ist besonders aufgeschlossen gegenüber fremden Menschen und genießt deren Nähe von klein auf. Maishas besonderes Talent ist ihr achtsames Erkennen und Agieren, z.B. durch Anschmiegen an den menschlichen Körper. Eindrücklich ist für mich immer wieder neu Maishas große Einfühlsamkeit. Sie wahrt rührend auch Distanz, falls ein Patient dies wünscht.
Wie lange dauert die Ausbildung zur Therapiehündin und was umfasst sie?
Ich bin mir sehr bewusst, dass Maishas Ausbildung lebenslang dauert. Wir haben im Welpenalter begonnen und starteten mit 2,5 Jahren unseren Einsatz zunächst im Krankenhaus. Als Fundament diente eine extrem sorgfältige Umweltsozialisierung. Besonderen Wert legte ich auf eine hohe Verhaltensflexibilität. Weiterführend generalisierten wir unser Spezialtraining an unterschiedlichen – auch schwierigen – Orten, wie Pflegeheimen, Schulen und Flughäfen. Auch außergewöhnliche Gerüche, Geräusche und plötzliche Umweltänderungen meisterte Maisha durch fleißige Stabilisierungsübungen.
Hat sich Ihre Beziehung zu Maisha durch die Therapiehund-Ausbildung verändert?
Maisha und ich verstehen uns im Schlaf. Das birgt besondere Chancen für die Patienten-Arbeit, jedoch auch Herausforderungen für mich als Besitzerin. Maisha und ich haben Vertrauen zueinander.
Warum haben Sie sich für einen Australian Cattle Dog entschieden?
Seit 13 Jahren beobachte ich die Hunde aus dieser Blutlinie. Viele Rassezüchter investieren viel Liebe, Wissen und Zeit in ihre Würfe. Letztlich überzeugt hat mich jedoch die vielfältige Einsetzbarkeit als absolute Allrounder aus dieser Zucht „of little willy willys“ über die Generationen hinweg.
Wie entspannt sich Maisha in ihrer Freizeit am liebsten?
In ihrer Freizeit darf Maisha einfach Hund sein. Sie liebt wie alle Vierbeiner Suchspiele, Spaziergänge und Intelligenz-Spiele. Als ihre persönliche „Verwöhntherapeutin“ darf sie sich von mir gerne auch eine Wellness-Massage abholen … jederzeit – das weiß sie.