Eine der grundlegenden Erziehungslektionen im Leben eines Hundes ist die Stubenreinheit. Unsere Vierbeiner sind nicht von Natur aus stubenrein – es ist die Aufgabe ihrer Menschen, sie liebevoll und gewaltfrei zur Stubenreinheit zu erziehen. Hier liest du, wie du deinen Welpen oder älteren Hund stubenrein bekommst.
Die Erziehung zur Stubenreinheit beginnt mit dem Tag des Einzugs. Manche Hundezüchter:innen üben die Stubenreinheit mit ihren Welpen bereits vor dem Umzug in ihr dauerhaftes Zuhause. Doch in der Regel ist ein Welpe mit 8 Wochen noch nicht zuverlässig stubenrein. Das Training zur Sauberkeit im Haus braucht Zeit. Der Hund muss nicht nur lernen, sein Geschäft nicht mehr in der Wohnung, sondern nur noch draußen zu verrichten, Sein Schließmuskel muss auch trainiert werden, sodass er ihn bewusst kontrollieren kann.
Die Erziehung zur Stubenreinheit ist nicht nur bei Welpen ein Thema. Manche ältere Hunde aus dem Tierschutz haben ebenfalls nicht gelernt, sich nur im Freien zu lösen. Ein ehemaliger Straßenhund oder ein Tier aus einem Animal-Hoarding-Fall muss die Stubenreinheit oft ebenso lernen wie ein Welpe. Das Vorgehen ist dabei aber immer dasselbe.
Wie der Hund stubenrein wird
Zur Stubenreinheits-Erziehung gehören in erster Linie Aufmerksamkeit und Geduld. Der Welpe (oder der ältere Hund) sollte regelmäßig – etwa alle zwei Stunden – die Gelegenheit bekommen, sich draußen zu lösen. Setzt er Urin oder Kot draußen ab, wird er natürlich überschwänglich gelobt – allerdings erst, wenn er fertig ist, denn ansonsten könnte er sein Geschäft unterbrechen. Etwa 20 Minuten nach dem Fressen, Trinken oder Spielen und unmittelbar nach dem Aufwachen sollte der Welpe grundsätzlich nach draußen gebracht werden, um sich zu erleichtern.
In den ersten Wochen sollte der junge Hund unter ständiger Aufsicht sein. Wird der Vierbeiner unruhig, läuft herum, schnüffelt auf dem Boden oder dreht sich um die eigene Achse, sind das Anzeichen dafür, dass er sein Bedürfnis verrichten muss. Nimm ihn sanft auf den Arm und trage ihn nach draußen, damit er Gelegenheit hat, sich dort zu erleichtern. Je öfter der Welpe sich im Freien löst, desto fester verknüpft er den natürlichen Untergrund mit dem Verrichten seines Geschäftes.
Wenn ein Malheur passiert
Ist einmal ein Malheur passiert, heißt es: Ruhe bewahren. Strafe oder Schimpfen ist kontraproduktiv: Der Hund versteht es nicht und verliert im schlimmsten Fall das Vertrauen, das er in dieser wichtigen Phase zu seinem Menschen aufbauen soll. Ein Malheur sollte also emotionslos beseitigt werden – selbst wenn es auf dem Lieblingsteppich war. Denn für Missgeschicke des Hundes ist immer der Mensch verantwortlich: Erstens war er nicht aufmerksam genug, um den jungen Hund früh genug nach draußen zu bringen. Und zweitens sollte er schon im Vorfeld alle empfindlichen Textilien wegräumen.
Was tun, wenn der Welpe sich draußen nicht löst?
Wird der Welpe auf frischer Tat ertappt, sagst du ruhig “Nein!” und bringst ihn nach draußen. Aber dort ist es ja so spannend! Kein Wunder, dass ein junger Hund da schnell vergisst, dass er eigentlich ganz dringend Pipi machen musste. Meist fällt es ihm erst dann ein, wenn er wieder im vertrauten Haus ist und den flauschigen Teppich unter den Pfoten fühlt. Dieses Verhalten ist völlig normal – junge Hunde lassen sich schnell ablenken. Hundehalter:innen brauchen Geduld und sollten mit dem Welpen einen Ort im Freien aufsuchen, wo er möglichst viel Ruhe hat.
Zeitung oder Hundetoilette als Hilfsmittel zur Stubenreinheit
Im Handel gibt es spezielle Welpenunterlagen und Hundetoiletten. Diese Hilfsmittel sind für ängstliche Hunde sinnvoll, die draußen so überfordert sind, dass sie sich nicht lösen können. Diese Tiere können zunächst lernen, in stressarmer Umgebung die Welpenunterlage oder die Hundetoilette zu benutzen. Zeitgleich sollten Hundehalter sie auf kleinen Ausflügen an die große Welt gewöhnen und ihr Selbstbewusstsein stärken. Ist der Hund draußen gelassen genug, um sich zu lösen, kann irgendwann auf die Welpenunterlage oder Hundetoilette verzichtet werden.