Vor allem im Wald, aber auch auf Wiesen sprießen insbesondere im Herbst fast überall Pilze aus dem Boden: groß, klein, in gewohnter „Pilzform“ oder etwas abgefahrener … Erkennen können die meisten von uns allerdings maximal den Fliegenpilz. Und was ist mit den anderen? Sind die gefährlich, wenn der Hund dran knabbert?

Fotos & Text: Lena Schwarz

Vielleicht ist dein Hund ja gar nicht der Typ für Pilze, das wäre natürlich der Bestfall. Aber so mancher Vierbeiner ist ein „Knabbere erst und frage später“-Vertreter oder generell für alles (scheinbar) Fressbare zu haben.

Selbst für erfahrene Pilzsammler ist die Bestimmung dessen, was sie vor sich haben, oft ziemlich kompliziert. Am besten ist es also, wenn du dich mit deinem Hund von den Gewächsen schlicht fernhältst. Abgesehen davon wachsen viele Pilze ja auch abseits der Waldwege, wo Hunde im Bestfall eh aus Rücksicht auf die Waldbewohner nicht frei und unbeaufsichtigt herumlaufen sollten.

Auch in dem Fall, dass du deinen Hund z. B. in einer pilzbewachsenen Gegend Apportieren lässt, solltest du achtsam sein: Es könnte passieren, dass er bei der Aufnahme des Dummys/Spielzeugs/sonstigen Gegenstands einen Pilz oder Teile davon mit aufnimmt. Selbst wenn dein Hund nur schnüffelt und nichts frisst: Manche Pilze stoßen mit hoher Geschwindigkeit Sporen aus, wenn sie berührt werden – diese in die Nase, Augen und Maul zu bekommen, ist unangenehm. Darüber hinaus sind manche Pilze nach einer Weile in feucht-kühler Umgebung mit Schimmel überzogen. Auch davon hält man besser Abstand. Übrigens: Auch in feuchten Blatthaufen können Schimmelpilze vorkommen.

Ein rundlicher heller Pilz mit Stiel im Wald
Ein mit Schimmel überzogener Pilz im Wald
Aus einem Pilz stauben Sporen heraus.
Ein Fliegenpilz wächst auf einem Waldweg.

Hat dein Hund einen Pilz/ein Stück Pilz gefressen und du hast es mitbekommen, mach am besten Fotos von dem Pilz/den Resten, die an der gleichen Stelle wachsen, oder nimm etwas davon mit zum Tierarzt. Sollte dein Hund Symptome einer Vergiftung entwickeln, kannst du sie vorzeigen. Ein Check in der Praxis ist auf jeden Fall nötig.

Hast du Kohletabletten dabei, kannst du diese als Erstmaßnahme sofort dem Hund verabreichen. Allerdings ist – je nach Gewicht des Tieres – eine ziemlich große Menge nötig (am besten bei einem Routine-Termin in der Tierarztpraxis besprechen). Evtl. klappt es mit der Aufnahme besser, wenn du sie in Wasser auflöst und so dem Hund eingibst.

Die Pilze, die du hier siehst, haben wir alle am Wochenende des 26./27. Oktober 2024 in einem Wald in Bayern fotografiert.

Symptome einer Pilzvergiftung

Die Anzeichen dafür, dass dein Hund eine Pilzvergiftung haben könnte, sind leider nicht besonders spezifisch bzw. eindeutig. Sie können nach schon rund 30 Minuten bis nach ein paar Stunden auftreten, oder aber erst ein paar Tage nach der Aufnahme. Zu den möglichen Symptomen gehören z. B.:

  • Erbrechen
  • Durchfall
  • Muskelzittern
  • Neurologische Störungen
  • Hecheln
  • Lethargie

Bitte bringe deinen Hund bei einem Vergiftungsverdacht – egal ob aufgrund von Pilzen oder anderen Giftquellen – sofort zum Tierarzt.

Dürfen Hunde Pilze fressen?

Pilze wie Champignons dürfen Hunde theoretisch fressen. Sie sind allerdings nicht sonderlich einfach zu verdauen. Roh sollten sie nicht im Napf landen, eher angebraten oder gekocht (ohne Salz im Wasser).

Manche für Hunde giftigen Pilze wachsen auch außerhalb der Herbstmonate. Sei also immer aufmerksam, wo sich dein Liebling gerade aufhält und was er tut. Es ist sehr sinnvoll, Hunden frühestmöglich beizubringen, nichts (ohne Rückfrage) einfach aufzunehmen und zu schlucken. Je nach Hund gestaltet sich das machbarer oder herausfordernder. Eine nützliche Idee kann es auch sein, ihm das Tauschen beizubringen: So händigt er dir aus, was er gefunden hat, und bekommt von dir dafür eine garantiert unbedenkliche Belohnung.