Seit rund vier Wochen erbricht meine Hovawart-Hündin (9) sich nachts regelmäßig. Futter ist keins dabei, es ist meist ein übelriechender gelber Saft. Was kann das sein und was kann ich tun?”
Hinter Erbrechen können unzählige Erkrankungen stecken. Ihr Tierarzt sollte auf jeden Fall einen Check durchführen, damit Sie sichergehen können, dass Ihr Hund organisch gesund ist. Erbrechen kann ein Symptom für eine beginnende Nierenerkrankung, Lebererkrankung oder für andere Erkrankungen sein, die den gesamten Stoffwechsel beeinflussen und nicht auf den Magen-Darm-Trakt beschränkt sein müssen.
Besonders ältere Tiere würde ich eher einmal zu viel als zu wenig untersuchen lassen. Denn bei mancher Krankheit können Sie über einen gewissen Zeitraum gut gegensteuern und die Ausbreitung zumindest verlangsamen, zum Beispiel durch angepasste Fütterung.
Erbrechen kann auch auf eine Erkrankung des Magens oder des Darms hinweisen. Ursache könnte eine Magenschleimhautentzündung sein. Ebenso kommt eine Magenübersäuerung in Frage, deren Symptome man oft erst nachts bemerkt. Oft sind die Hunde dann unruhig und schlecken vermehrt.
Bei einer Magenübersäuerung sollte man die Fütterung umstellen – zumindest bis sich die Situation beruhigt hat. Manchen Hunden hilft leicht verdauliches Futter mit moderater Proteinzufuhr, anderen ein eher fettreiches Futter mit weniger Kohlenhydraten. Einige Anbieter stellen solche Schonkost zunehmend auch in hoher Qualität her. Anders als bei selbstgekochter Schonkost enthalten kommerzielle Alleinfuttermittel alle Nährstoffe, die Ihr Hund braucht. Daher eignet sich die klassische Schonkost nur für begrenzte Zeit als alleiniges Futter.
Jede neue Diät sollten Sie mindestens zwei Wochen lang füttern. Es sei denn Sie merken, dass Ihr Hund die Fütterung nicht verträgt. Generell sollten Sie vorübergehend keine Kauartikel geben. Diese sind oft sehr bindegewebshaltig und schwer verdaulich. Es wäre sinnvoll, Ihren Hund in mehreren kleinen Portionen pro Tag zu füttern. So muss sein Magen nicht so viel auf einmal verarbeiten und produziert weniger Säure. Wärmen Sie das Futter leicht auf, das ist schonender für den Magen-Darm-Trakt.
Diese Leserfrage beantwortete Dr. Gregor Berg.