Eva-Maria Grimbergen und ihr Mann Wim tauschen für mehrere Monate im Jahr ihr Haus in der Vulkaneifel gegen das Wohnmobil und fahren mit ihren Rhodesian Ridgebacks Bazou und Chianga an Bord nach Marokko. Die Bilanz nach drei Reisen: 32.000 Kilometer, 200 Tage und 105 Übernachtungsplätze. Eva hat uns von ihren Erfahrungen erzählt und gibt Tipps für Reisefans!
Hier liest du einen Ausschnitt aus dem ausführlichen Beitrag, der in Ausgabe 07/2020 von DER HUND erschienen ist.
Eva, warum zieht es euch mit dem Wohnmobil nach Marokko?
Arbeitstechnisch schrauben wir schon seit ein paar Jahren zurück und erlauben uns vor allem in den Wintermonaten den Luxus, länger wegzubleiben. Marokko war schon immer in meinem Kopf, denn die Straße von Gibraltar ist ja an der schmalsten Stelle nur 14 Kilometer breit und Marokko durchaus ohne Flieger erreichbar. Es ist eines der letzten Abenteuerländer, die man so in unserem Alter und auf normalen Reifen erreichen kann.
Ein anderer Kontinent, das ist schon sehr verlockend! Wir wollten mit unseren Hunden an einem Ort sein, der für uns ganz neu war und möglichst viel Freiheit gewährleisten würde. Außerdem ist der Moment, in dem unsere afrikanischen Löwenhunde ihre dicken Pfoten auf afrikanische Erde setzen, immer wieder ein Gänsehauterlebnis.
Was umfasst die Vorbereitung für eure Hunde?
Die Einreise ist gar nicht so problematisch. Das Problem besteht eher bei der Wiedereinreise in die EU. Du kommst ja von einem anderen Kontinent und musst deinen Hund wiedereinführen. Dafür gibt es strenge Regeln. Erforderlich ist der Tollwut-Titertest, also der Nachweis, dass der Hund genügend Antikörper gegen Tollwut hat. Dazu muss eine Blutprobe in einem zertifizierten Labor ausgewertet werden.
Man kann also nicht ganz so spontan nach Marokko starten. Der Hund muss natürlich auch ordnungsgemäß durchgeimpft und der europäische Heimtierausweis ordentlich geführt sein. Ein Gesundheitszeugnis hatten wir glücklicherweise auch ausstellen lassen. Unsere Tierärztin konnte uns dieses Attest über die uneingeschränkte Reisetauglichkeit auch auf Französisch geben, das war gerade für Marokko besonders gut. Alle Papiere für die Hunde wurden dieses Mal bei der Wiedereinreise äußerst genau geprüft wegen der besonderen Umstände der Corona-Krise.
Wie reagieren die Menschen auf eure Hunde? Und wie reagieren eure Hunde auf die Menschen?
Wir treffen öfter auf quirlige Mengen mit lauten Menschen in wehender Kleidung und zum Teil verhüllt. Dazu klingen das Arabische und Berber sehr tief und gurgelnd. Außerdem strömt eine Welle von Gerüchen auf die Hunde ein. Während der ersten Tage merke ich gerade bei Bazou, wie er etwas skeptisch guckt und die Lage genau peilt. Er gewöhnt sich aber schnell daran und steckt es meistens gelassen weg. Dennoch haben wir unsere zwei großen Hunde immer im Blick.
Da in den Orten überall auf den Straßen offen Lebensmittel angeboten werden, gehen wir nie mit den Hunden an der Leine. Es wäre nicht respektvoll. Zudem ist das konsequente An-der-Leine- Gehen bei uns ohnehin Baustelle. Zwei große Hunde, die etwas an der Leine ziehen, das ist für einige Menschen ein beängstigendes Bild. Wir nutzen in Marokko u. a. für solche Situationen gern unsere Fahrräder und bringen die Hunde in ihren Anhängern unter. Sie fühlen sich darin pudelwohl, weil sie ihren geschützten Rahmen haben. Je nach Tagesform wird die offene oder geschlossene Variante gewählt.
So können wir perfektes Sightseeing in größeren Städten unternehmen, durch alte Gassen radeln oder einen Suk besuchen, durch den wir die Fahrräder schieben. Da ist das Gelächter oft groß. Ich halte dann gerne mal an, zeige auf die Hunde und sage: „Mon bébé“. Dann lachen die Frauen, und man hat viel Spaß zusammen. Guckt Bazou oben raus, ist es für Männer wohl eine Art Mutprobe, unter Beifall nah an den Anhänger zu kommen. Die Begeisterung aller ist sicher. Fahren wir Strecken, auf denen die Hunde frei laufen können, dürfen sie das natürlich.
Wie es unterwegs mit Futter und Wasser für die Hunde klappt, wo Stell- und Campingplätze in Marokko zu finden sind, über Begegnungen mit anderen Hunden, besonders eindrucksvolle Orte und Tipps – auch für kürzere Reisen – erzählt Eva-Maria in Ausgabe 07/2020 von DER HUND.
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