Die unterschätzte Krankheit
Es gibt mehr als 200 unterschiedliche Stämme der Bakteriengattung Leptospirosa interrogans. Gegen einen Teil und somit vor der potenziell tödlich verlaufenden Leptospirose können wir unsere Hunde durch Impfungen schützen.
Leptospiren, fadenförmige Bakterien, kommen in der Natur umso häufiger vor, je mehr stehende Gewässer es in der Umgebung gibt. Dort lauert also die größte Ansteckungsgefahr: Besonders Pfützen und Tümpel können mit Urin von “Zwischenwirten” – also erkrankten Ratten, Mardern, Füchsen und anderem Kleingetier – verseucht sein. Trinkt der Hund hier, können die Bakterien über die Schleimhäute in die Blutbahn gelangen.
Leptospirose: kurz und schmerzhaft
Der Krankheitsverlauf ist oft kurz und führt trotz Behandlung in 50 % der Fälle zum Tod. Das Problem: Die Symptome der Multiorganerkrankung sind sehr unspezifisch und je nach Hund unterschiedlich– was die Diagnose oft schwer macht. Die häufigsten Anzeichen für eine Erkrankung: Rückenschmerzen (der Hund krümmt den Rücken), Erbrechen, Fressunlust, Durchfall, Fieber, Schwäche, gelbliche Verfärbung der Schleimhäute.
Schnelle Behandlung erforderlich
Wenn du unsicher bist, ob dein Hund erkrankt sein könnte, solltest du auf jeden Fall einen Tierarzt/eine Tierärztin aufsuchen. Stunden können hier entscheidend für den Behandlungserfolg sein! Bestätigt sich der Verdacht, muss der Hund stationär behandelt werden – oft mehrere Wochen lang. Dazu bekommt er Antibiotika, denn die Bakterien breiten sich übers Blut im ganzen Körper aus und können über die Ausscheidungen auch in die Umwelt des Hundes gelangen.
Übrigens: Auch Menschen können sich mit Leptospiren anstecken – immerhin, gegen einen für den Menschen gefährlichen Stamm schützt die Impfung. Die Übertragung vom Hund auf den Menschen ist jedoch sehr selten, viel häufiger findet sie wie beim Hund über den Schleimhautkontakt – also meist dem Kontakt mit verseuchtem Wasser – statt.
Ein seit 2015 erhältlicher Impfstoff schützt vor 4 für den Hund relevanten Erregertypen. Davor entwickelte Impfstoffe hatten diese Stämme, die hinter zahlreiche Neuerkrankungen steckten, nicht abgedeckt. Lass dich am besten in der Tierarztpraxis oder Tierklinik deines Vertrauens beraten.
Ungetrübter Badespaß
Den besten Schutz betreibst du, wenn duverhinderst, dass dein Hund zwischen Frühsommer und Frühherbst aus stehenden Gewässern trinkt oder darin badet. Viel besser: Sucht zum ungetrübten Badespaß Fließgewässer auf, nehmt auf längere Spaziergänge eigenes Trinkwasser für den Hund mit!