Ihre Heimat ist alles andere als gemütlich: Laika, Bärenhund und Owtscharka müssen bittere Kälte und brütende Hitze aushalten. Ihr Nachbar ist eines der größten Raubiere überhaupt: der Bär. Wir stellen dir die 3 Hunde mit unbändigem Lebenswillen vor.
Der Westsibirische Laika
Das Wort “Laika” lässt sich mit “Wauwau” übersetzen. Denn es leitet sich vom russischen Wort für “bellen” ab. Dabei sind die Hunde dieser Rasse eigentlich gar keine Kläffer.
Laiki (so lautet die Mehrzahl) bellen vornehmlich auf der Jagd: manchmal wenn sie dem Wild auf der Spur sind, oft erst, wenn sie es sehen, aber praktisch immer, wenn sie es stellen.
Das ist so gewollt, denn die Laika-Rassen sollen Wild, und zwar großes Wild wie Elch, Wolf und eben auch Bär, verfolgen und stellen, damit der Jäger es erlegen kann.
Gezielt gezüchtet werden Laiki erst seit Mitte des 20. Jahrhunderts. Davor bestimmte die Jagdtauglichkeit bei rauen Klimabedingungen die Auslese. So entstand ein äußerst robuster, 51 bis 62 cm hoher Hund mit dichtem Fell. Auffälliges Kennzeichen, wie bei vielen „Urhunden“, ist die hoch getragene Ringelrute.
Laiki gibt es viele verschiedene – jedes Dorf hat seinen eigenen Schlag, so sagt man in Russland. Von der FCI anerkannt sind nur drei: der Russisch-Europäische, der Ostsibirische und der Westsibirische Laika.
Der Karelische Bärenhund
Ähnlich wie die Laiki ist der Kareler von quadratischem bis leicht rechteckigem Körperbau und mit einer Höhe von 52 bis 57 Zentimetern etwas kleiner.
Als die FCI die Rasse anerkannte, wurde Finnland das Patenland. Das Herkunftsgebiet im hohen Norden zwischen Ostsee und Weißem Meer war bis ins 20. Jahrhundert heiß umkämpft.
Mal setzten die Schweden, mal die Russen ihren Hoheitsanspruch durch. Und zum Schluss durften die Finnen, die jahrhundertelang durch Schweden vereinnahmt waren, einen Teil Kareliens ihr Eigen nennen.
Der Karelische Bärenhund soll Bären ebenso wie weiteres wehrhaftes Wild, zum Beispiel Elch, Luchs, Wolf und Wildsau selbstständig verfolgen. Wenn er es gestellt hat, soll er es verbellen.
Dazu braucht es einen Hund, der über enorme Kraft verfügt. Er muss ausdauernd sein, selbstständig jagen und gern selbst Entscheidungen treffen.
Der Kaukasische Owtscharka
Anders als der Laika und der Karelische Bärenhund jagt der Kaukasische Owtscharka dem Bären normalerweise nicht hinterher. Doch wenn sich der Bär seinen Schafen nähert, kennt der Herdenschutzhund keine Gnade.
Man findet ihn seit rund 600 Jahren hauptsächlich in der Landenge zwischen dem Schwarzen und dem Kaspischen Meer, außerdem in den nördlichen Gebieten des heutigen Irans und in der Türkei.
Seine Hauptaufgabe ist es seit jeher, entweder die Herde oder Haus und Hof seiner Halter zu bewachen. Daher liebt er erhabene Plätze, von denen aus er das Geschehen im Blick hat. Der selbstständige Owtscharka begreift sich dabei aber nicht als Befehlsempfänger. Vielmehr braucht er Ansprache auf Augenhöhe.
Die vollständigen Kurzportraits über Laika, Bärenhund und Owtscharka sind in Ausgabe 10/2017 von DER HUND erschienen.