Das richtige Maß
Öfter mal neue Wege
Alte Hunde möchten alles etwas gemütlicher angehen. Das ist aber kein Grund, sie aufs Abstellgleis zu schieben! Auch vierbeinige Senioren mögen Abwechslung und angemessene Bewegung. DER HUND gibt Anregungen, mit welchen Aufgaben du deine graue Schnauze beschäftigen kannst und worauf du dabei achten solltest.
Alte Hunde gehören noch lange nicht zum alten Eisen! Wenn du deiner grauen Schnauze im Alltag kleine Aufgaben stellst, so weckt das neue Lebensgeister, denn dein Hund fühlt sich dadurch wichtig und gebraucht. Die Anregung aller Sinne ist für unsere Oldies sehr wichtig, um lange fit und rege zu bleiben. Peppe beispielsweise eure täglichen Spaziergänge auf. Animiere deinen Begleiter unterwegs immer wieder zu verschiedenen Spielchen und stelle ihm kleine Aufgaben, die ihn nicht nur körperlich, sondern auch geistig fordern.
Das richtige Maß für alte Hunde
Wichtig ist bei Hundesenioren natürlich, das richtige Maß zu finden und ihn nicht mit zu viel Action zu überfordern. Es gibt es in der Tat auch Hunde, die ihre Grenzen nicht kennen. Sie würden bis zum Umfallen laufen oder toben, wenn wir nicht einschreiten und auf Pausen bestehen. Andererseits dürfen sichtlich faule Vierbeiner durchaus etwas gefordert werden. Richte dich in erster Linie nach den Vorlieben sowie den körperlichen und geistigen Möglichkeiten deines Seniors, denn du kennst deinen ihn am allerbesten. Besonders toll und auch wichtig ist für alte Hunde nach wie vor der regelmäßige Sozialkontakt mit Artgenossen. Ein noch fitter Rentner kann dabei hin und wieder sicherlich auch ein kleines Spielchen in Ehren nicht verwehren.
Alte Hunde, neue Wege
Abwechslungsreicher wird der tägliche Ausflug außerdem, wenn ihr öfter mal neue Wege geht. Ist dein Hund allerdings blind, solltest du nicht zu oft die Route ändern, sondern besser immer wieder zwischen mehreren, ihm bereits bekannten Wegen abwechseln. Das Gehen auf unterschiedlichen Untergründen hält ebenfalls fit und regt die Sinne an. Beachte dabei, dass Hunde mit Arthrose und Schmerzen im Bewegungsapparat generell besser auf weichen Böden wie Wiese, Feld, Wald oder Sand laufen. Übrigens: Es gibt mehrere Hundesportarten, die sich auch für alte Hunde gut eignen, Spaß machen und darüber hinaus Kopf und Körper fördern.
Trägt dein Senior gerne Dinge und ist er gesundheitlich noch in der Lage dazu, lockere doch eure Runden mit leichtem Apportieraufgaben auf. Lege ein Spielzeug oder anderes geeignetes Apportel beispielsweise auf einen Baumstumpf und lasse es dir auf Kommando bringen. Oder “verliere” etwas unterwegs (unbemerkt vom Hund), bleibe nach kurzer Zeit stehen und schicke deine ergraute Supernase zurück zur Suche. Denke dabei immer auch an Lob und Leckerlis. Die schmackhaften Belohnungen ziehst du von der Tagesration ab, damit Übergewicht keine Chance hat. Schimpfe deinen Hund andererseits nie, wenn etwas nicht so klappt: Perfektion ist absolut nebensächlich, wichtiger ist das einfache Erfolgserlebnis.
Beschäftigung für Wasserratten
Schwimmt dein Hund gerne, lasse ihn doch spezielles Neoprenspielzeug aus dem Wasser holen. Das gibt es im Fachhandel und online zu kaufen. Das Material ist sehr leicht und weich und eignet sich daher sehr gut für alte Hunde. Streue zwischendurch außerdem immer wieder kleine Gehorsamkeitsübungen ein. Du kannst auch Kunststückchen abfragen, die dein Hund früher bereits erlernt hat. Mute deinem Senior allerdings nur solche Dinge zu, die er auch noch sicher leisten kann. Schmerzhafte Verrenkungen solltet ihr bleiben lassen. Eine Verschnaufpause auf einer Bank darf zwischendurch natürlich nicht fehlen.
Am Wegesrand liegende, niedrige Baumstämme sind für noch agile, sportbegeisterte Hundesenioren tolle Hürden. Sind die Stämme breit genug, darf dein Vierbeiner auch darüber balancieren, denn das schult den Gleichgewichtssinn und stärkt die Muskulatur. Nutzt darüber hinaus hintereinander stehende Bäume für einen Slalom. Das für den Oldie unbemerkte Verstecken eines Leckerlis in einem Laub- oder Erdhaufen und die anschließende Suche danach garantieren ebenfalls viel Spaß. Stecke deinen Hund unterwegs an mit deiner guten Laune oder lass dich von seiner Ausgelassenheit mitreißen! Mit einer fröhlichen Einstellung und einer altersgerechten Beschäftigung tust du deinem Oldie auf jeden Fall etwas Gutes.
Bitte beachten …
Bei Spaziergängen sind Regelmäßigkeit und Gleichmäßigkeit sehr wichtig, das heißt: Gehe mit Hundesenioren lieber mehrmals täglich eine halbe Stunde spazieren, als einmal am Tag ganz lang. Diese Kontinuität solltest du auch am Wochenende und im Urlaub beibehalten. Nötige deinen Hund außerdem nie zu einem Spiel, schließlich geht es nur um Spaß und Ausgeglichenheit. Nimm es deinem Hundesenior auch nicht krumm, wenn er mal keine Lust auf Gaudi hat. Möchte sich dein Hund allerdings völlig untypischerweise von heute auf morgen gar nicht mehr recht bewegen, suche besser einen Tierarzt auf.