Mancherorts wird mit Inbrunst gefeiert, anderswo betrachtet man das Treiben eher irritiert: Karneval! Auch unsere Hunde dürften etwas verwirrt sein, wenn sie Frauchen oder Herrchen plötzlich in Gestalt einer lebensgroßen Hummel wieder finden … und sich selbst ein einer Nonnentracht. Hier gibt’s Tipps, wie du mit deinem Hund gut über die “fünfte Jahreszeit” kommst.
In manchen Gegenden Deutschlands herrscht der Ausnahmezustand: Die Jecken sind los! Da wird geschunkelt, gefeiert und “gebützt”. Bei vielen Narren kündigt sich Fasching schon viele Wochen vorher an, mit der Entscheidungsnot: als was verkleide ich mich nur? Auch Kostüme für Hunde sind dann immer wieder zu sehen. Die Auswahl ist riesig: Hundeshops (im Internet) bieten dem Hund die Möglichkeit, sich mal als Frosch zu fühlen, Pirat zu sein, den Polizei-Hund (mit Kappe!) zu geben, die Nachbarn als Grusel-Skelett zu erschrecken oder sich zusätzliche Beine wachsen zu lassen und als Spinne zu gehen.
Hunde-Kostüme kontrovers diskutiert
Hundemode ist zweifellos ein Trend, aber ebenso zweifelsfrei kontrovers diskutiert. Hunde, die geduldig und fachgerecht an das Tragen von Kleidung gewöhnt wurden – weil es im Winter sonst zu kalt für sie wäre – haben meist auch gegen schrille Outfits nichts einzuwenden. Unerlässlich ist dabei natürlich, dass das Kostüm gut passt und nicht etwa drückt, scheuert oder den Hund einschränkt – in seiner Bewegung und seinen Möglichkeiten, mit Artgenossen und Menschen zu kommunizieren. Letztlich dürfte es dem Hund gleichgültig sein, in welches vermenschlichende Kostüm er gerade gesteckt wird – solange er ansonsten wie ein normaler Hund und seinen Bedürfnissen entsprechend behandelt wird. Insbesondere ängstliche Hunde sollte man aber besser mit derlei verschonen – abgesehen davon, dass wir sie sowieso auf keine lauten Feiern mit vielen Menschen mitnehmen sollten.
Karneval besser ohne Hund
Ob der eigene Vierbeiner – ob in natura oder verkleidet – überhaupt mit auf karnevalistische Festivitäten kommt, sollten sich Hundehalter:innen gut überlegen. Der Anblick von kostümierten Menschenmassen kann der am besten sozialisierte und souveränste Hund als bedrohlich empfinden und in dem Gedränge und Geschubse Panik bekommen.
Auch empfinden die meisten Hunde alkoholisierte Menschen als eher unangenehm, und im Fasching geht es selten trocken zu. Die laute Musik wird ihn mit seinem empfindlichen Gehör nicht gerade zum Schunkeln einladen, und die umherfliegenden Leckereien auf Faschings-Umzügen sind für gierige Hundemäuler und sensible Hundemägen alles andere als gesund – so endet Karneval schnell mit einem persönlichen Aschermittwoch in der Notaufnahme der Tierklinik. (je)