Hinter dem Begriff DOGA verstecken sich die Worte “Dog” und “Yoga”. Doch anders als der Name vermuten lässt, dürfen dabei auch wir Zweibeiner mitmischen. Alle Übungen führen Hund und Halter:in gemeinsam durch. Vielleicht ein Grund, warum sich diese Beschäftigung mittlerweile einiger Beliebtheit erfreut.
Was ist Yoga?
Zunächst die Grundlagen: Yoga ist eine philosophische Lehre, die ursprünglich aus Indien kommt und mit Hilfe verschiedenster Techniken darauf abzielt, die eigenen Kräfte zu bündeln und wieder bewusst einzusetzen. Dies soll den Menschen in erster Linie von seinen Leiden befreien. Kennt man die beiden Ziele des Yoga, kann man sich auch erklären, warum der Begriff eigentlich die Bedeutung “Anbinden von Zugtieren” hat. Das Bild geht so: Tiere werden zusammen vor einen Karren gespannt (Kräfte bündeln) und dann vom Fuhrmann gelenkt (gezieltes Einsetzen der Kräfte).
Aus dem fernen Osten schaffte Yoga erst gegen Ende des 20. Jahrhunderts den Sprung nach Deutschland und boomt hier seit 1973, als im ZDF-Telegym die ersten Übungen vorgeführt wurden. Seitdem setzt sich Yoga hierzulande aus einer Reihe von Körperübungen, Atempraktiken und Entspannungstechniken zusammen. Viel Neues gab es seit den siebziger Jahren nicht mehr zu berichten – bis eine neue Trendwelle aus den USA zu uns herüber schwappte und die Hundebesitzer auf den Plan rief.
DOGA: Yoga für Hunde
Seinen Hund in die eigenen Yoga-Übungen einzubeziehen, ist gar nicht so weit hergeholt, wie man vielleicht denken mag. Schließlich gehen wir auch gern mal Joggen mit dem Hund und gemeinsames Schwimmen ist ein ganz gewöhnlicher Freizeitspaß.
Die Gesundheit und das Wohlbefinden unserer Haustiere liegen uns eben immer mehr am Herzen, und so gibt es mittlerweile Akupunktur-Behandlungen, Bachblüten-Therapien oder Massagen für den Hund.
DOGA zielt darauf ab, die Verfassung von Herrchen und Hund zu verbessern und sie dabei noch näher zusammenzubringen. Die ersten DOGA-Kurse wurden in New York von Jennifer Brilliant, einer Meisterin in Sachen Yoga, kreiert. Sie ist noch immer fest davon überzeugt, dass Hunde die heimlichen Experten sind, was die Kunst des Yoga angeht. Nur leider würden wir Menschen nicht erkennen, wenn sich unser Vierbeiner im DOGA übt.
Das Konzept
Eines der wichtigsten DOGA-Prinzipien ist es, dass man die verschiedenen Posen und Atemübungen mit seinem Hund gemeinsam durchführt. Auf diese Weise sollen Hund und Hundehalter einen noch engeren Bezug zueinander bekommen.
Beim DOGA reichen die wichtigsten asanas (Körperhaltungen) von der dehnenden Hund-mit-gesenktem-Kopf- bis zur erholsamen Welpen-Pose. Aber auch pranayama (Atemübungen) gehören zum äußerst vielseitigen DOGA-Programm. Ganz wichtig: Man sollte als Hundehalter natürlich immer darauf achten, dass der Vierbeiner die Übungen freiwillig macht! Sonst könnten die Kräfte auch mal weinger gezielt eingesetzt werden …
In Kursen von Suzi Teitelman, einer bekannten DOGA-Lehrerin aus Florida, beginnt alles damit, dass Hund und Hundehalter sich aufrichten, ihre Wirbelsäulen in eine Linie bringen und im Anschluss durch synchronisiertes Atmen Kontakt zueinander aufnehmen. In späteren Schritten ist es nicht ausgeschlossen, dass Ihr Hund (und Sie) zu Beginn einer DOGA-Sitzung auch das Singen erlernen. Hunde sind von Natur aus Sänger und lieben es, die Om-Klänge mitzujaulen, die eine Sitzung einleiten. Zum Abschluss werden dann Praktiken, wie der allseits bekannte Sonnengruß durchgeführt.
Für die Gesundheit und die innere Harmonie
“Dogis” sollen nach der Meinung von Experten besser schlafen und kräftiger sein als ihre Sport-muffeligen Artgenossen. Denn wie bei uns Menschen soll auch bei unseren vierbeinigen Freunden das Gefühl von Glückseligkeit und das Aufsteigen auf eine höhere Energieebene erreicht werden. Das wird auch als Grund dafür vermutet, warum Dogis ruhiger sein und ein besseres Benehmen aufweisen sollen als andere Vierbeiner.
Mitmachen kann eigentlich jedes Vierbeiner-Zweibeiner-Gespann. Denn DOGA ist eine Bewegungstechnik, an der so gut wie alle Hunde teilnehmen können. Da die Übungen im “Rudel” durchgeführt werden, sollten sie jedoch gut sozialisiert sein, und auch auf die Standardsignale wie “Sitz” und “Platz” hören. Das Erleichtert das Zusammensein in der Gruppe erheblich und fördert das Bündeln der Kräfte um einiges mehr, als eine chaotische Sitzung mit Kläffen und Jagdspielchen.