Hunde können sich nur dann rundherum wohlfühlen, wenn sie optimal ernährt werden. Bei Hundehaltenden sind daher Futter-Ergänzungsmittel besonders beliebt. Doch die zusätzliche Versorgung mit Vitaminen & Co ist nicht immer empfehlenswert.
Es gibt sie in jeglicher Form: als Pasten, Pülverchen, Kapseln, Granulat oder Tinktur: Futter-Ergänzungsmittel, sogenannte Futteradditive. Tatsächlich kann es bei der Unterversorgung mit wichtigen Hunde-Nährstoffen zu ernsthaften Hunde-Mangelerscheinungen und ernährungsbedingten Krankheiten kommen. Viele wichtige Nährstoffe kann der Hund selbst produzieren, doch andere wiederum müssen über die Nahrung zugeführt werden.
Ergänzungsmittel wohldurchdacht einsetzen
Wer bei der Auswahl auf ein bedarfsgerecht zusammengesetztes, fertiges Nass- oder Trockenfutter setzt, muss in der Regel keine zusätzlichen Ergänzungspräparate geben, denn die benötigten Nährstoffe sind in hochwertigen Produkten bereits enthalten. Bei Hunden, die durch Barf ernährt werden, kann die Gabe von bestimmten Futteradditiven je nach Zusammenstellung der Futterrationen sinnvoll sein, um Mangelerscheinungen vorzubeugen.
Die Nährstoff-Zufuhr durch Ergänzungspräparate sollte wohldurchdacht und genau dosiert erfolgen. Vitamine & Co. werden in ihrer Art der Wirkung oft falsch eingeschätzt. Die Annahme, je mehr Nährstoffe ein Hund zugeführt bekäme, desto positiver sei der Effekt auf seine Gesundheit, trifft nicht zu. Die Versorgung mit den notwendigen Nährstoffen sollte nicht möglichst hoch sein, sondern möglichst genau dem individuellen Bedarf des Hundes entsprechen.
Ernährungsergänzung kann auch schaden
Eine Überversorgung mit Nährstoffen kann ähnlich gravierende Konsequenzen für die Gesundheit haben wie eine Unterversorgung. So sind beispielsweise für die Knochenbildung und den Knochenstoffwechsel des Hundes die Mineralstoffe Calcium und Phosphor sowie das Vitamin D essenziell wichtig. Bei einer Unterversorgung mit einer oder gar mehrere dieser Elemente kann es zu schweren Fehlbildungen und Knochenerkrankungen kommen.
Eine Überversorgung kann allerdings ebenfalls Fehlbildungen und Knochenerkrankungen zur Folge haben. Insbesondere ist das genaue Verhältnis der Nährstoffe zueinander ausschlaggebend. Die längerfristige Überversorgung mit Vitamin D kann zu Verdauungsstörungen, langfristig zu vorzeitiger Verkalkung der Knochen bis hin zu Nierenerkrankungen führen. Auch Vitamin A kann bei längerfristiger Überdosierung zu dauerhaften Gelenkproblemen führen. Sogenannte Hypervitaminosen, also Vitamin-Überdosierungen, können oft zu Vergiftungserscheinungen führen.
Bei Mangel und erhöhtem Bedarf sind Ergänzungen sinnvoll
Sinnvoll ist die Gabe von Futteradditiven, wenn ein Mangel an einem bestimmten Nährstoff oder Vitamin vorliegt. Ob ein Defizit besteht, klärt eine Blutuntersuchung beim Tierarzt/bei der Tierärztin. In bestimmten Fällen können Hunde einen erhöhten Bedarf an bestimmten Nährstoffen haben, beispielsweise durch besondere Belastungen oder eine Erkrankung. Hier können Ergänzungspräparate hilfreich sein. Einige Nährstoffe lassen sich auch gefahrlos präventiv einsetzen, da eine Überdosierung unschädlich ist. Am Besten wird die Fütterung von Futter-Ergänzungsmitteln grundsätzlich mit dem Tierarzt/der Tierärztin abgestimmt. Die Ergänzung mit Futteradditiven kann aber eine gesunde Ernährung nicht ersetzen. (je)