Verdauungsstörungen sind ein verbreitetes Problem und für Hund und Halter:in gleichermaßen unangenehm. Ein mögliche Ursache sind Fehler in der Ernährung, aber auch ernste organische Erkrankungen können hinter den Beschwerden stecken. Hier erfährst du mehr!
Verdauungsprobleme äußern sich beim Hund meist in Form von zu weichem Stuhl, oft auch Durchfall oder Blähungen. Bei länger anhaltenden Verdauungsbeschwerden, schlechtem Allgemeinbefinden oder starkem Durchfall ist umgehend der Tierarzt/die Tierärztin aufzusuchen. Es kann sich um eine organische Erkrankung handeln und es besteht Handlungsbedarf, da Durchfallerkrankungen dem Körper viel Flüssigkeit entziehen.
Bei leichten Verdauungsbeschwerden kann zunächst ein Schonkost-Programm gestartet werden. Meist ist es sinnvoll, den Hund zu Beginn einen Tag fasten zu lassen, damit das gereizte Verdauungssystem zur Ruhe kommt. Als Schonkost empfiehlt sich danach eine Mischung aus magerem Quark oder Hüttenkäse mit magerem Fleisch und lange gekochtem Reis oder Kartoffeln, auch die Zugabe von lindernden Kräutern ist möglich. Die Schonkost solltest du in kleinen Portionen über den Tag verteilen.
Verdauungsprobleme: Ursachenforschung ist notwendig
Stabilisiert sich die Verdauung, sollte die Schonkost schrittweise wieder der normalen Hundefütterung weichen. Kommt es jedoch häufiger zu Verdauungsbeschwerden, ist eine gezielte Ursachenforschung notwendig. So kann ein minderwertiges Hundefutter die Ursache sein, wenn es schlecht verdauliche Inhaltsstoffe oder künstliche Zusatzstoffe enthält, die den Verdauungstrakt belasten.
In jedem Fall lohnt es sich, einen Blick auf das Etikett zu werfen und die Fütterung zu hinterfragen. Das gilt übrigens insbesondere auch für Leckerchen, denn hier können ebenfalls minderwertige oder gar schädliche Inhaltsstoffe lauern. Auch in guter Absicht gereichte menschliche Lebensmittel sollten gestrichen oder zumindest auf ihre Verträglichkeit überprüft werden.
Füttere besser kleinere Portionen
Hunde mit sensibler Verdauung sollten ein spezielles, besonders gut bekömmliches und leicht verdauliches Futter erhalten. Es empfiehlt sich, mehrmals am Tag kleinere Portionen zu füttern, um den Verdauungstrakt nicht übermäßig zu belasten. Eine Futterumstellung sollte langsam und schrittweise über sieben bis zehn Tage geschehen, damit sich der Organismus des Hundes darauf einstellen kann.
In akuten Fällen von Verdauungsstörungen sind oft bakterielle Infektionen von Magen oder Darm die Ursache. Eine Untersuchung zeigt, ob tatsächlich ein bakterieller Magen-Darm-Infekt vorliegt. Ist dies der Fall, bekommt der Hund meist ein Antibiotikum. Damit es nach der Therapie nicht zu einem Jojo-Effekt kommt, ist eine fachgerechte Darmsanierung wichtig.
Das liegt daran, dass ein Antibiotikum nicht nur die bakteriellen Krankheitserreger bekämpft, sondern auch die nützlichen Mikroorganismen im Darm abtötet und damit dem intestinalen Mikrobiom schadet. Dies kann wiederum Verdauungsbeschwerden zur Folge haben, die nicht selten abermals mit Antibiotika behandelt werden. Das schwächt den Darm weiter. Bei einer Darmsanierung wird das Mikrobiom durch die gezielte Gabe entsprechender Mikroorganismen stabilisiert – so lässt sich der Teufelskreis durchbrechen.
Blutuntersuchung ist sinnvoll
Natürlich können nicht nur Bakterien, sondern auch Viren Verdauungsbeschwerden auslösen. Eine weitere häufige Ursache ist der Befall mit Parasiten wie Spulwürmern oder Bandwürmern. Ob der Hund tatsächlich befallen ist, klärt eine Stuhlanalyse beim Tierarzt/bei der Tierärztin. Doch Störungen der Verdauung können auch ernsthafte organische Hintergründe haben.
Der Verdauungsprozess ist ein hochkomplexer Vorgang, an dem mehrere Organe entscheidend beteiligt sind. Erkrankungen an Magen, Darm, Leber, Bauchspeicheldrüse oder Schilddrüse äußern sich unter anderem in Verdauungsbeschwerden. Besteht der Verdacht auf eine organische Ursache, bringt eine Blutuntersuchung Klarheit. Glücklicherweise gibt es für praktisch jede organische Erkrankung, die für Verdauungsbeschwerden verantwortlich ist, eine entsprechende Diät.
Auslöser Allergien
Auch Futtermittelallergien und Unverträglichkeiten können Ursache für vermehrt auftretende Verdauungsprobleme sein. Das testest du am besten in Absprache mit dem Tierarzt/der Tierärztin aus, indem du deinem hund konsequent zunächst nur ein – verträgliches – Futterelement gibst und danach stets nur ein weiteres Futterelement hinzufügst. Bei dieser sogenannten Ausschluss- oder Eliminationsdiät könnt ihr beobachten, bei welchem Futterelement die Unverträglichkeit oder allergische Reaktion auftritt.