Hunde benötigen eine bedarfsgerechte, auf sie abgestimmte Ernährung, um wirklich gesund zu bleiben. Bei Ernährungsfehlern kann es zu ernsthaften Problemen kommen.
Tatsächlich leiden die meisten Hunde nicht unter Mangelerscheinungen, sondern unter Übergewicht. Es ist der wahrscheinlich am meisten verbreitete Ernährungsfehler und kann Diabetes beim Hund, Arterienverkalkung, Schäden am Bewegungsapparat und Herzbeschwerden verursachen.
Unterernährte Hunde gibt es in unseren Breiten kaum, jedoch kann es durchaus vorkommen, dass Hunde unter einem Mangel an bestimmten Nährstoffen oder Vitaminen leiden. Erhält der Hund zu wenig essenzielle Fettsäuren, können die Folgen nicht nur stumpfes Fell und trockene Haut sein, sondern auch Stoffwechselstörungen. Vitamin-A-Mangel führt zu hoher Infektanfälligkeit, zu Abmagerung, Lungenentzündung, Hauterkrankungen und zu Schädigungen des Nervensystems.
Mangelerscheinungen können zu Hornhautschäden und Anämie führen
Eine Unterversorgung mit Vitamin E kommt selten vor, kann aber ernsthafte Schäden an Skelett und Herz bewirken. Ein längerfristiger Mangel an Vitamin B1 führt in erster Linie zu Störungen des Nervensystems. Dies äußert sich unter anderem in Erbrechen, Krämpfen, Schwäche und Störungen des Kreislaufs. Erhält ein Hund dauerhaft zu wenig Vitamin B2, kann dies die Hornhaut der Augen schädigen. Bei trächtigen Hündinnen kann es zu Fehlbildungen der ungeborenen Welpen kommen.
Ein Mangel an Vitamin B3 kann durch die Ernährung mit zu viel Getreide entstehen. Die Folge können Entzündungen und Geschwüre im Rachenraum sein; auch Entzündungen der Haut, Verdauungsprobleme und Störungen des Nervensystems können auftreten. Leidet ein Hund unter Anämie, kann eine Unterversorgung mit Vitamin B6 dafür verantwortlich sein, denn dieses Vitamin spielt eine tragende Rolle bei der Blutbildung. Symptome eines Vitamin B6-Mangels sind neben der Blutarmut auch Appetitlosigkeit und Hautveränderungen. Auch Vitamin B12-Mangel und Eisenmangel führen zu Blutarmut.
Biotin kann der Hund in der Regel selbst produzieren. Bestimmte Futtermittel wie beispielsweise rohe Eier (Eiweiß) enthalten jedoch Inhaltsstoffe, welche die Biotin-Aufnahme beeinträchtigen. Die Folge ist ein Biotinmangel, der sich meist in der abnehmenden Qualität von Haut und Fell widerspiegelt. Calcium-Mangel führt zu Osteoporose und Fehlbildungen des Skeletts, ein Mangel an Phosphor zu einer Osteomalazie, einer Erkrankung, welche die Knochen aufweichen lässt, so dass sie sich verbiegen. Hunde müssen Calcium, Phosphor und Vitamin D nicht nur in einer bestimmten Höhe, sondern auch in einem genau ausbalancierten Verhältnis zueinander erhalten (Calcium/Phosphor 1,2-1,4:1). Ist das nicht der Fall, wird der Bewegungsapparat ebenfalls geschädigt.
Futter-Ergänzungsmittel können Mangelerscheinungen in der Regel ausgleichen. Da eine Überversorgung jedoch ebenfalls große gesundheitliche Risiken birgt, dürfen Futteradditive keinesfalls als pauschale Lösung betrachtet werden. Ausschlaggebend ist vor allem, dass die benötigten Nährstoffe bedarfsgerecht gefüttert werden. Daher ist die sorgsame Futterauswahl besonders wichtig. Ein hochwertiges Hundefutter stellt in der Regel die optimale Versorgung des Hundes mit allen Nährstoffen und Vitaminen bereit. Bei einer Ernährung mit Barf muss der Hundehaltende besonders auf die Ausgewogenheit der Futterkomponenten achten. (je)