Hundefutter ist nicht gleich Hundefutter. Umsichtige Hundehalter:innen lesen sich sich die Etiketten gründlich durch – und sind danach wahrscheinlich nicht viel schlauer. Was bedeuten die kryptischen Formulierungen "Rohprotein", "Rohfett" oder "Rohasche" auf den Futter-Etiketten eigentlich?
Wer seinem Hund eine gesunde Ernährung bieten möchte, will wissen, was er ihm da gerade serviert. Im Alltag ist das aber manchmal ganz schön kniffelig, denn die Angaben auf Hundefutter-Etiketten sind oft schwer verständlich.
Gewisse Mindestangaben auf dem Etikett sind gesetzlich vorgeschrieben – hierzu gehören die Deklaration von Rohprotein, Rohfett, Rohfaser und Rohasche. Leider sagen diese Werte so gut wie gar nichts über die tatsächliche Hundefutter-Qualität aus.
Rohprotein, Rohfett, Rohfaser
Rohprotein bezeichnet lediglich den Gesamtwert aller enthaltenen stickstoffhaltigen Verbindungen (Eiweißverbindungen), ohne Rücksicht auf deren Ursprung oder Verwertbarkeit. Ob es sich also um hochwertiges Eiweiß aus reinem Muskelfleisch handelt oder nicht, wird nicht gesagt. Zudem wird keine Aussage darüber getroffen, welche Proteine der Hund wirklich verwerten kann.
Das gilt auch für die Angabe des Rohfett-Gehalts. 'Rohfett' bezeichnet die Menge aller mit einem chemischen Fettlöser löslichen Substanzen im Hundefutter – also Fette. Ob die deklarierten Fette von frisch gefangenem kanadischen Wildlachs oder aus weniger guten Quellen stammen, bleibt offen.
'Rohfaser' heißt der pflanzliche, für den Hund selbst unverdauliche Anteil des Futter, der insbesondere bei einem Diätprogramm für Übergewichte eine große Rolle spielt. Bei normalem Futter für ausgewachsene Hunde sollte der Anteil allerdings nicht höher als etwa 4 % sein, denn Hunde benötigen eigentlich nur wenige Ballaststoffe.
Auch Rohasche sollte nur maximal 4% ausmachen. Rohasche ist ein rein theoretischer Wert und bezeichnet die Menge an Mineralstoffen und Sand, die übrig bleiben würden, wenn alle organischen Bestandteile des Futters durch langes und intensives Erhitzen verbrennen würden. Liegt der Anteil an Rohasche über 4%, weist das auf minderwertige Inhaltsstoffe hin.
Das sollte nicht enthalten sein
Größere Mengen an billigen Füllstoffen, wie Getreide, Soja, Mais, Pflanzliche Nebenerzeugnisse, Bäckereierzeugnisse, Molkereierzeugnisse, Tierkörpermehl. Füllstoffe sind minderwertig und für Hunde kaum verwertbar, belasten die Verdauung unnötig, viele Hunde reagieren mit Allergien.
Tierische Nebenerzeugnisse: Wird hier nicht differenziert, handelt es sich meist um minderwertige Schlachtabfälle, die der Hund kaum verwerten kann.
Künstliche Aromen Konservierungsstoffe, Farbstoffe, Appetitanreger und Lockstoffe (E-Nummern): Sie sind teilweise nicht unbedenklich und können Allergien auslösen.
Melasse: Das ist eine andere Bezeichnung für Zucker und damit schädlich für Zahngesundheit und Verdauung.
Öle und Fette ohne Spezifizierung: Hier können sich minderwertige Öle verbergen.