Hanf ist eine uralte Heilpflanze. Das psychoaktive THC – nur einer der Wirkstoffe –hat ihr ein schlechtes Image verschafft und viele ihre Vorzüge fast vergessen lassen. Dank legalem CBD erlebt Hanf ein Comeback, das auch Hunden zugutekommen kann. Wie CBD deinem Hund helfen könnte, erfährst du hier!
Hanf (Cannabis) besteht nicht nur aus THC. Die Pflanze enthält noch viele weitere Inhaltsstoffe, die man Cannabinoide nennt. Der am häufigsten eingesetzte ist wohl CBD. Das steht für Cannabidiol, welches um die Jahrtausendwende in den Fokus der Öffentlichkeit rückte.
Grund war Charlotte Figi aus den USA, die bereits als kleines Kind an Epilepsie litt. Als andere Medikamente kaum noch halfen, bekam sie ein Öl mit hohem CBD-Gehalt aber wenig THC. Das erstaunliche Ergebnis: CBD half, die Zahl der Anfälle und deren Heftigkeit deutlich zu lindern. Zudem ist es nicht psychoaktiv.
Daraufhin entdeckten immer mehr Menschen die Kraft von CBD: Neben einer beruhigenden Wirkung bei Stress werden ihm auch entzündungslindernde Eigenschaften zugeschrieben. Weiter kann es bei Schmerzen helfen. Es regt den Appetit an und wirkt vermutlich sogar antibakteriell. CBD-Öl für Hunde wie für Menschen ist, soweit wir es bisher wissen, zudem nahezu nebenwirkungsfrei.
Mögliche Wirkungen von CBD:
- entspannend
- entzündungshemmend, antibakteriell
- Unterstützung für das Immunsystem
- appetitanregend
Mögliche Anwendungsgebiete:
- Schmerzbekämpfung, zum Beispiel bei Gelenkbeschwerden
- Beruhigung in Stresssituationen
- Verdauungsstörungen
- Haut- und Fellprobleme
- allgemeines Wohlbefinden verbessern
Die appetitfördernde Wirkung kommt vermutlich daher, dass sich nach Schmerzlinderung auch das Fressverhalten ändert. Überhaupt kann CBD dazu beitragen, die Lebensqualität deines Hundes zu verbessern. Daher greifen auch viele Tierhalter:innen dazu.
Klar sei aber gesagt: Es ist weder ein Wundermittel noch bisher in irgendeiner Form als Arzneimittel zugelassen. Es kann den Gang zum Tierarzt, eine fundierte Diagnose und veterinärmedizinische Behandlung nicht ersetzen.
Warum wirkt CBD bei Hunden?
Hunde zählen zu den Säugetieren. Wie Mensch, Katze oder Pferd besitzen sie deshalb ein körpereigenes Rezeptionssystem für Cannabinoide. Es nennt sich Endocannabinoidsystem (ECS). Obwohl bisher kaum bekannt, spielt es eine wichtige Rolle für die Gesundheit: Gerät eines der anderen inneren Systeme des Tiers aus dem Lot, reguliert das ECS nach. Dies kann alle Systeme betreffen, beispielsweise Immunsystem, Verdauung oder Fortpflanzungssystem. Bei kleineren Verletzungen kann CBD auch die Wundheilung unterstützen. Aufgenommen wird es oral oder über die Haut.
Das ECS besteht aus einer Vielzahl an Rezeptoren. Sie befinden sich überall im Hundekörper, zum Beispiel auch auf der Haut oder im Gehirn. An diesen Rezeptoren entfaltet CBD eine komplexe Wirkung, die zur Verbesserung des Wohlbefindens führen kann. Nicht immer funktioniert dies, weil Hanf eben kein Schmerzmittel herkömmlicher Art ist. Zudem braucht es ein wenig Zeit, bis sich der Organismus an die Gabe gewöhnt hat. Hundehaltende sollten daher nicht ungeduldig werden, wenn CBD Öl nicht sofort zur Besserung der Beschwerden führt. Manchmal kann es bis dahin mehrere Wochen dauern.
Wenn du dich näher informieren möchtest, kannst du das zum Beispiel in dieser Datenbank der National Library of Medicine tun: Wissenschaftler:innen aus der ganzen Welt veröffentlichen Ergebnisse von Studien zu CBD.
CBD-Öl anwenden
Eines der häufigsten Anwendungsgebiete beim Hund sind wahrscheinlich chronische Schmerzen, etwa bei Arthrose. Scheut der Vierbeiner den Gang zum Tierarzt oder leidet er Todesangst an Silvester, kannst du probieren, ob Produkte mit CBD zusätzlich zu anderen Maßnahmen (Fensterläden zu, Radio an, in der Nähe bleiben etc.) den Stress reduzieren.
Im ungünstigsten Fall ist keine Wirkung zu bemerken. Das kann auch daran liegen, dass viele Hundehaltende zu wenig von Dosierung und Einsetzen der Wirkung wissen. CBD wirkt sehr individuell. Es entfaltet im Körper ein Wechselspiel mit dem Organismus und anderen, körpereigenen Cannabinoiden. Weil kein Lebewesen auf dieser Welt dieselbe Zusammensetzung seiner Körperchemie aufweist, braucht der Umgang mit CBD etwas Feingefühl.
Dosierung und Konzentration
Um die passende Dosierung zu finden, solltest du dich daher langsam herantasten und das auch mit deinem Tierarzt absprechen, gerade, wenn dein Hund gesundheitliche Probleme hat. Du kannst mit einem Tropfen täglich beginnen. Dies dient dem Kennenlernen der Substanz und dem Austesten, ob der Hund es überhaupt akzeptiert. Nach ungefähr einer Woche sollte sich der Körper daran gewöhnt haben und die Dosis kann bei Bedarf erhöht werden (z.B. alle 2 bis 3 Tage je 1 Tropfen mehr).
Vermeide es, eine bestimmte Dosierung zu überschreiten. Gehe dabei nach dem Körpergewicht deines Hundes: Ein kleiner Hund von bis zu 12 Kilogramm sollte nicht mehr als 5 mg CBD pro Woche erhalten. Je größer der Hund, desto mehr verträgt er. Maximal sollten große Hunde über 25 Kilogramm nur etwa 15 mg pro Woche zu sich nehmen. Der Richtwert für mittelgroße Hunde liegt zwischen beiden Extremen: Für Hunde zwischen 12 und 25 Kilo sollte die Wochendosis zwischen 5 und 10 mg CBD liegen.
Wichtig: CBD ist nicht mit dem Öl gleichzusetzen. Ist die Rede von Milligramm (mg), handelt es sich um den reinen CBD-Extrakt. Seine Menge ist in jedem Fläschchen angegeben. Reden wir von Millilitern (ml), ist die Rede von Öl, also vom CBD-Extrakt PLUS das Trägeröl.
Ein Beispiel: Kleine Fläschchen enthalten meist 10 ml CBD-Öl. Das ist der gesamte Inhalt, mit Trägeröl. Darin enthalten: CBD-Extrakt in einem bestimmten Anteil (Konzentration). Handelt es sich um CBD-Öl mit einer Konzentration von 2,5 %, enthält die Flasche insgesamt 250 mg CBD.
CBD Öl für Hunde kann bei Schmerzen, Ängsten oder auch Hautproblemen Erleichterung verschaffen. Die Anwendung ist nahezu nebenwirkungsfrei und kann gut eine konventionelle Therapie ergänzen.