Beschwerden an den Gelenken sind typische Altersprobleme beim Hund. Die Zunahme solcher Störungen hängt vor allem mit einem Anstieg der Lebenserwartung zusammen. Gelenkbeschwerden können viele Ursachen habe, es ist jedoch häufig so, dass größere Hunde eher betroffen sind als kleinere Hunde. Wir gehen auf die einzelnen Arten von Gelenkschmerzen beim Hund ein und geben Dir Tipps, was Du tun kannst, um Deinem Vierbeiner zu helfen.
Welche Arten von Gelenkbeschwerden gibt es?
Arthrose und Arthritis sind die häufigsten Gelenkschmerzen beim Hund. Während Arthrose als fortschreitender Gelenkverschleiß definiert wird, treten bei einer Arthritis Entzündungen an den Gelenken auf. In der Praxis zeigt sich, dass trotz der eindeutigen Definition Arthrose und Arthritis oft nicht eindeutig voneinander getrennt werden können. Der Grund liegt darin, dass beide Krankheitsbilder oftmals ineinander übergehen, sich also gegenseitig bedingen. So entsteht ein Teufelskreis, bei dem Entzündungen Folgen der Gelenkschäden sind und die Beschwerden beim Hund verschlimmern, was wiederum zu neuen Entzündungen führt.
Bakterielle Infektionen aufgrund einer Borreliose können zu einer weiteren Gelenkerkrankung führen. Die Borreliose wird in vielen Fällen durch einen Zeckenbiss verursacht. Spricht der Tierarzt von Dysplasien, die beim Hund typischerweise an den Hüftgelenken und Ellenbogengelenken auftreten, dann handelt es sich um Fehlbildungen an den betroffenen Stellen. Leidet der Hund an einer Osteochondrosis (OCD), dann liegt eine Wachstumsstörung vor, die zu Schäden an den betroffenen Gelenkknorpeln führen kann. Andere Gelenkbeschwerden entstehen durch Unfälle (Traumata), vor allem nach einem schlecht verheilten Knochenbruch.
Die Symptome beim Hund mit Gelenkbeschwerden
Hunde mit Gelenkbeschwerden bewegen sich weniger und scheuen besonders vor großen Sprüngen zurück. So springen sie nicht mehr so gern ins Auto sowie auf das Sofa und sie benutzen auch nicht mehr so gern Treppen. Bei älteren Hunden wird diese Problematik oft mit typischen Alterserscheinungen verwechselt. Diese können sicherlich zur Bewegungsunlust beitragen, dennoch sollten Gelenkbeschwerden als eigene Ursache identifiziert werden. Je eher eine Gelenkerkrankung erkannt und behandelt wird, desto besser ist die Prognose für die Heilung oder zumindest Linderung.
Sind die Gelenkbeschwerden weiter fortgeschritten, dann werden die Symptome auch für Laien immer klarer ersichtlich. Nun entwickelt der Hund einen lahmen Gang, neigt zur Steifheit und auch Schwellungen an den Gelenken können sichtbar werden, die meistens mit Berührungsschmerzen einhergehen. Auch auf ungewohnte Bewegungsabläufe wie Humpeln und das Nachziehen einer Pfote solltest Du achten. Symptome wie Fieber können ebenfalls auftreten und haben ihre Ursache in den Entzündungen, die den Organismus generell schwächen.
Diagnostische Verfahren in der Praxis
Veterinäre verfügen heute über gute Möglichkeiten, Gelenkerkrankungen zu diagnostizieren und geeignete Behandlungen einzuleiten. Mögliche bildgebende Verfahren wie Röntgenstrahlen, Ultraschall-Untersuchungen, CT und MRT helfen dem Arzt die Gelenkschäden zu identifizieren. Entzündungen als Ursache von Gelenkbeschwerden erkennen Tierärzte mit einer Blutuntersuchung. Außerdem hat der Tierarzt die Möglichkeit, dem Hund etwas Gelenkflüssigkeit zu entnehmen, um in der Untersuchung typischer Entzündungszellen wie der neutrophilen Granulozythen eine Infektion feststellen zu können.
Möglichkeiten der Behandlung
Sobald der Tierarzt den Grad der Beeinträchtigung und die Art der Gelenkerkrankung festgestellt hat, kann er Wege zur Behandlung aufzeigen. Das Spektrum möglicher Behandlungen reicht dabei von einer einfachen Supplementierung bis zu operativen Verfahren. In manchen Fällen wirken sich auch schon kalte Umschläge und Kompressen lindernd aus.
Bei einer nicht chronischen Gelenkerkrankung hilft es manchmal, das lädierte Gelenk für eine Weile ruhigzustellen und für diesen Zweck zu bandagieren. Leidet der Hund unter starken Schmerzen, können ihm Schmerzmittel Erleichterung verschaffen. Andere Medikamente können zur Hemmung von Entzündungen, Abtötung von Bakterien (Antibiotika) und Abklingen von Schwellungen verordnet werden. In weiteren Fällen verschreibt der Veterinär eine Diät oder schickt den Hund zu einem Tierphysiologen.