Bei meinem Beagle-Rüden wurde jetzt ein Flohbefall festgestellt, was mich wundert, da ich allein schon wegen meiner beiden kleinen Kinder (zwei Jahre beziehungsweise acht Monate alt) die Wohnung sehr sauber halte. Nun möchte ich einerseits, dass mein Rüde die Flöhe so schnell wie möglich wieder loswird, andererseits aber wegen der Kinder mit „chemischen Keulen“ vorsichtig sein. Was raten Sie mir?
Trotz guter hygienischer Maßnahmen im Haushalt ist ein Flohbefall möglich. Die Hunde können sich die Parasiten beim Spaziergang einfangen, zum Beispiel beim Kontakt mit anderen Hunden oder Katzen. Flöhe können bis zu 40 Zentimeter weit hüpfen und den Hund dabei gezielt anspringen. Die Flohbekämpfung ist sehr wichtig, da die Parasiten einen lästigen Juckreiz verursachen, der zu Rötungen und kleinen Verletzungen der Haut führen kann. Letztere stellen eine Eintrittspforte für Bakterien dar, die eventuell zu einer Hautentzündung führen.
Flöhe legen täglich bis zu 100 Eier. Ein einziges Flohweibchen legt somit im Laufe ihres Lebens bis zu 2000 Eier. Voraussetzung für die Vermehrung des Flohs ist eine vorausgehende Blutmahlzeit. Die Parasiten saugen dabei große Mengen Blut von ihrem Opfer. Bei einem starken Flohbefall besteht daher das Risiko einer Blutarmut des Hundes.
Flöhe können eine Flohallergie verursachen. Allergische Hunde jucken sich heftig und verlieren mitunter auch Fell. Die Haut ist gerötet und kann eitrig entzündet sein, meist zeigen sich diese Veränderungen an Hals, Rücken, Bauch und Schwanzwurzel. Flöhe können Bandwürmer auf den Hund übertragen. Diese stellen auch eine Infektionsquelle für den Menschen dar, besonders für Babys und Kleinkinder, sodass die Flohbekämpfung in Ihrem Fall besonders wichtig ist.
Flohschutzpräparate, die als Spot-on auf den Nacken aufgeträufelt werden, bieten sich nicht an, wenn kleine Kinder im Haushalt leben. Es empfiehlt sich daher, auf spezielle Kautabletten zurückzugreifen. Sprechen Sie Ihren Tierarzt an, er berät Sie hierzu gerne. Es ist wichtig zu wissen, dass sich nur 5 Prozent der Flöhe auf dem Hund befinden. Die übrigen 95 Prozent der Floh Brut, die sich aus Eiern, Larven und Puppen zusammensetzt, finden sich in der Umgebung.
Eine alleinige Behandlung mit einem Medikament reicht nicht aus, um die Parasiten erfolgreich und dauerhaft zu bekämpfen, da ständig neue Generationen schlüpfen und den Hund befallen. Sinnvoll ist es, auch die Umgebung zu reinigen. Es bietet sich an, Haushalt und gegebenenfalls auch das Auto gründlich mit einem Staubsauger zu saugen und waschbare Textilien, besonders die Decken des Hundes, bei mindestens 60°C zu waschen.
Diese Leserfrage beantwortete Dr. Jennifer Nehls.