Unter dem dichten Polarhundepelz des Eurasiers verbirgt sich ein erstaunlich alltagstauglicher Allrounder –mit besonderen Ambitionen zum Familienliebling. Wir stellen ihn dir in Ausgabe 02/2019 vor – hier kannst du ins Rasseportrait schon einmal hineinlesen.
Polarhunde werden seit vielen Tausend Jahren als Hüte-, Wach-, Jagd- und Schlittenhunde gezüchtet. Sie sind aus unserem kulturellen Gedächtnis nicht wegzudenken. Auf ihren unerschöpflichen Laufdrang und Jagdeifer waren die Menschen existenziell angewiesen. Die Fähigkeit, unter extremsten Bedingungen zu überleben, war für diese Hunde unverzichtbar.
Der Anfang der Eurasier
Den heutigen Otto-Normal-Hundehalter in seinem mitteleuropäischen Durchschnittsalltag können diese Eigenschaften allerdings schnell in den Wahnsinn treiben. Am Anfang der Eurasier-Zucht stand daher eine kühne Idee: einen urwüchsigen, nordischen Hund zu erschaffen, der gleichzeitig ein unkomplizierter Familienhund ist.
Der Kopf hinter dieser Idee war der Deutsche Julius Wipfel. Bei seinem ehrgeizigen Projekt wurde er von engagierten Hobbyzüchtern und Wissenschaftlern unterstützt. Wipfel verpaarte Wolfsspitze mit Chow-Chows, später wurde in den „Wolf-Chow“ auch Samojede eingekreuzt.
Der schwarze Kanadier
Am Anfang der Eurasier-Zucht stand ein geheimnisvoller Hund, der als „Kanadier“ bezeichnet wurde. Der Kanadier war ein schwarzer Schlittenhund, den der Rassebegründer Julius Wipfel nach dem Zweiten Weltkrieg aus dem Tierheim aufnahm. Er hatte wohl kanadischen Soldaten gehört, die ihn nach ihrem Abzug zurückließen. Biologisch hat der Hund bei der Entstehung des Eurasiers keine Rolle gespielt. Doch sein wildes, ursprüngliches Wesen weckte Wipfels Liebe zu den nordischen Hunden – und inspirierte ihn zur Gründung einer neuen Polarhunderasse.
Farbenfrohe Überraschung
Eurasier wurden nie auf eine bestimmte Farbe gezüchtet, deshalb ist die Rasse heute ausgesprochen bunt. Die endgültige Fellfarbe und -zeichnung ist beim Welpen meist noch nicht sicher zu erkennen. Nur schwarze und schwarzmarkene Welpen sind schon in der Wurfkiste eindeutig zu identifizieren.
Berufung: Vollzeit-Familienhund
Der Eurasier wurde ausschließlich als Begleit- und Familienhund gezüchtet. Viele typische Eigenschaften der Polarhunde sind bei ihm deshalb kaum ausgeprägt. Dazu ist der Eurasier ein ausgesprochener Individualist.
Ein typischer Eurasier ist:
- selbstbewusst
- verträglich
- unkompliziert
- anpassungsfähig
- aktiv und lebensfroh, hat aber nicht den Lauftrieb eines Schlittenhundes
- ausgeglichen
- zu Hause eher ruhig und unauffällig.
Das vollständige Rasseportrait über den Eurasier liest du in Ausgabe 02/2019 von DER HUND.