AUS DEM ARCHIV: 

"Liebe Frau Holst,

wir haben eine 4 1/2 Monate junge Schäferhund/Dobermann Mix Hündin. Sie läuft auf unserem (abgezäunten) Grundstück frei herum. Neuerdings kläfft sie alles an was sich bewegt und geht auch sehr aggressiv in den Zaun, so das unsere Nachbarn schon Angst vor ihr bekommen und sich beschwert haben. Sie kläfft wie verrückt und springt zähnefletschend in den Zaun und will auf alles los gehen. Wir wissen uns bald keinen Rat mehr. An der Leine macht sie das allerdings nicht."

Karsten mit Schäferhund/Dobermann Mix Hündin Bagira (4 ½ Monate alt)

Die Expertin: Training mit Schleppleine

Bitte lassen Sie Bagira nicht mehr alleine in den Garten. Ansonsten wird sich ihr teritoriales Verhalten weiter aufbauen und langfristig festigen. Bringen Sie ihr ein Abbruchsignal bei – zunächst ohne Ablenkung im Haus - und gehen Sie beispielsweise mit ihr an einer Schleppleine zusammen in den Garten. Sowie sich Ihre Hündin auch nur im Ansatz versteift und/oder die Objekte ihrer Begierde fixieren möchte wird sie durch Sie unterbrochen. Sei es durch ein klares „Nein“ oder „Äh-Äh“ oder "Lass es!"- vielleicht noch unterstützt durch einen kleinen Leinenimpuls.

Lob muss gut getimed werden

Wichtig hierbei ist, dass Sie ruhig bleiben. Auch sollten Sie Ihre Hündin sofort belohnen, wenn sie auf das Abbruchsignal reagiert. Schließlich ist sie noch ein Welpe, der am Anfang des Erziehungsprozesses steht. Hunde denken extrem effizient, dass heißt, etwas muss sich für sie grundsätzlich lohnen. Und "sofort" heißt, dass verbale Lob muss innerhalb einer Sekunde erfolgen. Sonst kann der Hund es nicht mehr verknüpfen. Anfangs gerne gefolgt von einem Leckerli oder einem Spiel. So ist die Lernmotivation um so höher. Jedenfalls muss Bagira lernen, dass es nicht ihre Aufgabe ist, Haus und Garten zu bewachen, auch wenn es ihrem Naturell entspricht. Diesbezüglich könnten Sie ihr später beibringen, kurz anzuschlagen, aber dann auch wieder ruhig zu sein.

Bitte bedenken Sie, je besser Sie Bagira jetzt erziehen, umso mehr Freiheiten können Sie ihr am Ende einräumen. Das schließt das freie Rumtollen im Garten ein. Viel Erfolg!

Ihre Christine Holst

Wichtiger Hinweis: Diese Beiträge ersetzen nicht den Gang zu einer Hundeschule oder einer kompetenten Fachperson. Die Antworten sollten vielmehr als erste Ratschläge dienen, um die Entwicklung des Hundes in die richtige Bahn zu lenken.