Familie Plonsker aus Hamburg hatte Windhunde bei den Nachbarn als umgänglich und verschmust erlebt. Doch mit zwei Galgo-Rabauken aus dem Tierschutz holten sich die unerfahrenen Hundehalter eine Herausforderung ins Haus.
Denn was die Plonskers als Hundeneulinge nicht wussten: Viele Galgos geben sich zu Hause als Musterhunde, zeigen aber ein völlig anderes Gesicht, wenn sie draußen sind. So auch Lucero, der 2013 vierjährig über eine Tierschutzorganisation nach Deutschland vermittelt wurde. Die Plonskers dachten, sie hätten sich für eine pflegeleichte, zutrauliche und verschmuste Rasse entschieden. In dieser Meinung wurde sie auch von den Vermittlern des Galgos bestärkt.
Doch nachdem Lucero nicht nur in der Wohnung ängstlich war, sondern auch beim Spaziergang draußen unvermittelt einen kleinen Hund gejagt und gebissen hatte, suchten sich die Plonskers Hilfe. Sie kontaktierten Hundetrainerin Monika Mosch. Sie ist auf Windhunde spezialisiert und beschäftigt sich seit über 30 Jahren mit deren Besonderheiten.
Jagdhunde mit Beuteverhalten
Den meisten Neu-Windhundebesitzern sei nicht bewusst, dass sie sich einen Jagdhund mit einem Beuteverhalten ins Haus geholt haben, erläutert Mosch. Windhund-Halter müssen an der Mensch-Hund Beziehung arbeiten. „So können Sie erreichen, dass die Aufmerksamkeit bei Ihnen ist und nicht in Wald und Feld bei den Hasen, Rehen und Mäusen.“, sagt Monika Mosch. Familie Plonsker gelang es anfangs nicht, dem ängstlichen Rüden die nötige Sicherheit zu geben.
Was dazu führte, dass er zu Hause sehr viel bellte und auf Spaziergängen fast nicht zu halten war. „Lucero musste lernen, dass wir ihn führen und ihm auch Sicherheit geben“, sagt Bianca Plonsker. Anfangs trainierten sie in der Wohnung, dann draußen. Sechs Wochen gingen Bianca Plonsker und ihr Mann immer die gleiche kleine Runde mit Lucero, bis sie das Gefühl hatten, dass der Rüde ihnen auch draußen vertraut. Eine ganze Weile funktionierte das dann auch gut. Doch mit der Routine schwand auch die Konsequenz. Sobald ein anderer Hund in sein Blickfeld geriet, wurde Lucero zum wüsten Leinenpöbler.
Auch aus der Hoffnung, dass Rey – ebenfalls ein Galgo aus dem Tierschutz – als neuer Zweithund mit seinem ruhigen Wesen Lucero positiv beeinflussen könnte, bewahrheitete sich nicht. Im Gegenteil: Nach drei Monaten war Rey ebenfalls ein Leinenpöbler. Aus einem Problem waren zwei geworden.
Wie Trainerin Monika Mosch und die Plonskers auch damit fertig wurden, so dass mit den beiden Galgo-Rüpeln heute entspannte Spaziergänge möglich sind, lesen Sie in Ausgabe 12/2016 von DER HUND.
DER HUND ist auch als Online-Ausgabe erhältlich.