Möchtest du mit deinem Hund Urlaub machen, reist du am besten mit dem eigenen Wagen an. So lässt sich die Fahrt individuell gestalten und du kannst auf die Bedürfnisse des Hundes Rücksicht nehmen. Damit ihr wirklich entspannt Autofahren könnt, haben wir einige Tipps zusammengetragen.
Damit Hektik und unvorhergesehene Zwischenfälle nicht die schönste Zeit des Jahres trüben, sollten Hundehalter:innen sich schon vor Reiseantritt gründlich vorbereiten. Bereits einige Wochen vor dem Urlaub gilt es einige Fragen abzuklären, Besorgungen zu machen und Entscheidungen zu treffen.
Zunächst steht ein Besuch beim Tierarzt/bei der Tierärztin an: Er/sie berät darüber, welche Einreisebestimmungen im Urlaubsort gelten und welche Impfungen und Parasitenvorsorge empfehlenswert ist. In der Tierarztpraxis erhältst du auch Medikamente gegen Reisekrankheit, falls dein Hund Autofahrten nicht gut verträgt.
Mit Hund Autofahren: Sicherheit geht vor
Wenn der Hund nicht ohnehin schon einen angestammten Platz im Auto hat, solltest du spätestens vor dem Urlaub abklären, wo der Vierbeiner während der Anreise sitzt/liegt. Rechtlich betrachtet gilt der Hund als Ladung und die musst du entsprechend sichern. Das ist auch im Sinne der Sicherheit unbedingt empfehlenswert.
ADAC-Crashtests haben gezeigt: Ein 22 kg schwerer Hund fliegt bei einem Aufprall mit 50 km/h mit einer Aufprallwucht von über 500 kg Gewicht durch die Frontscheibe, wenn er ungesichert ist. Zur Sicherung ist ein spezielles Sicherheitsgeschirr mit Hunde-Sicherheitsgurt sinnvoll. Die optimale Variante ist laut ADAC jedoch die Unterbringung des Hundes in einer stabilen Transportbox, die im Kofferraum des Autos platziert wird, parallel zur Rückbank.
Bereits vor Reiseantritt solltest du die Fahrstrecke planen: Wie lang wird Fahrt dauern? Ist mit Verkehrsbehinderungen oder Stau zu rechnen? Wo gibt es Möglichkeiten zur Rast? Idealerweise solltest du die Strecke schon vorab so vorbereiten, dass du deinen Hund alle zwei Stunden tränken kannst und er die Möglichkeit bekommt, sich zu lösen. Berücksichtige auch die zu erwartende Temperatur unbedingt: Im Hochsommer empfiehlt es sich, die Fahrzeiten eher auf die frühen Morgen- oder die späten Abendstunden zu verlegen.
Checkliste erstellen
Zu den Vorbereitungen gehört auch, eine Checkliste mit für die Ausstattung des Hundes anzulegen, damit am großen Tag alles startklar ist. Neben der Gepäckliste für den Hund solltest du auch die Dinge berücksichtigen, die schon im Auto griffbereit sein sollten. Dazu gehören etwa ein Reisenapf oder Faltnapf, eine Flasche frisches Trinkwasser, Hundekotbeutel und feuchte Hygienetücher.
Zusammenfassung: Vorbereitungen vor dem Hundeurlaub
- Zum Tierarzt: Information, Impfung, Parasitenprophylaxe & Mittel gegen Reisekrankheit
- Hunde-Transport: Klären, wie der Hund im Auto gesichert wird
- Strecke planen: Wie lang ist die Fahrt? Wo gibt es Möglichkeiten zur Rast?
- Bei Hitze: Zu welcher Tageszeit fährt man am besten?
- Checkliste: Welche Hundeausstattung soll mit?
Der große Tag ist da: Die Fahrt in den Hundeurlaub steht bevor. Mit einer gründlichen Vorbereitung hast du die idealen Voraussetzungen für eine stressfreie Anreise geschaffen. Damit Ihr wirklich entspannt fahren könnt, solltest du aber auch während der Fahrt einige Dinge beachten.
Lege genug Pausen ein
Unmittelbar vor der Autofahrt solltest du deinen Hund nicht mehr füttern, damit er während der Reise nicht erbrechen muss. Zudem solltest du mit ihm vor der Abfahrt noch einmal richtig Gassigehen, damit er sich bewegen und lösen kann. Für das Beladen des Autos solltest du genug Zeit einplanen. Idealerweise erledigst du das schon in Ruhe am Vortag.
Während der Fahrt solltest du darauf achten, dass dein Hund nicht im Zug der geöffneten Fenster oder der Klimaanlage sitzt. Sonst droht eine Bindehautentzündung. Laute Musik sorgt während der Autofahrt vielleicht für Stimmung, dennoch solltest du lieber darauf verzichten: Die sensiblen Ohren deines Vierbeiners werden es dir danken.
Damit es dem Hund nicht übel wird, solltest du rücksichtsvoll fahren: Nicht zu plötzlich beschleunigen oder abbremsen und nicht zu rasant in die Kurven gehen. Lasse während Pausen deinen Hund niemals im heißen Auto (es droht ein Hitzschlag) und sichere ihn draußen gut mit der Leine.
Zusammenfassung: Sicher mit Hund Autofahren
- Hund vorher nicht füttern
- Genug Zeit zum Beladen des Fahrzeugs einplanen
- Vorher Gassi gehen, damit der Hund sich bewegen und lösen kann
- Hund in Ruhe verladen und angemessen sichern
- Musik nicht zu laut drehen
- Kein Raumspray oder Duftbäume gegen Hundegeruch im Auto
- Fahrweise dem Hund anpassen
- Auf Klimaanlage oder geöffnete Fenster achten
- Etwa alle zwei Stunden eine Rast zum Trinken und Lösen einlegen
- In Pausen darauf achten, dass Hund nicht im heißen Auto bleibt
- Den Hund in den Pausen mit der Leine gut sichern
Ankunft am Urlaubsort
Endlich angekommen! Doch auch bei der Ankunft solltest du konzentriert bleiben, denn gerade nach einer langen und anstrengenden Autofahrt mit Hund können allzu leicht Fehler passieren. Achte deshalb gerade nach der Ankunft darauf, den Hund rasch auszuladen, damit er nicht im womöglich warmen Auto bleiben muss. Zudem sollte der Vierbeiner unbedingt angeleint bleiben: Vermutlich ist auch er von der weiten Fahrt gestresst und kennt sich vor Ort nicht aus. Leider gehen in dieser Situation immer wieder Hunde am Urlaubsort verloren.
Erkundet euren Ankunftsort erst einmal und sorgt dafür, dass der Vierbeiner trinken und sich lösen kann. Idealerweise räumt eine Person das Auto aus, während eine andere sich um den Hund kümmert. Ist das nicht möglich, lässt du den Vierbeiner am besten in seiner Box oder an der Leine warten, während ausgeladen wird. Während des Urlaubs solltest du genau beobachten, ob dein Hund so entspannt und sicher im Gehorsam ist, dass du ihn von der Leine lassen könnt. Ob mit oder ohne Leine: Einem erholsamen Urlaub steht jetzt hoffentlich nichts mehr im Wege.