Es ist ein Schutzmechanismus des Körpers, so viel ist klar. Aber wie funktioniert eigentlich das Immunsystem eines Hundes? Und was schwächt oder stärkt es?
Das Immunsystem bedient sich einer spezifischen und unspezifischen Immunabwehr. Die unspezifische Immunabwehr ist von Geburt an vorhanden. Sie richtet sich nicht gezielt gegen bestimmte körperfremde Substanzen. Sie greift auf Schutzmechanismen zurück, die auf sehr komplexe Weise zur Immunabwehr beitragen.
Eine wichtige Schutzfunktion übernehmen:
- die mechanische Hautbarriere
- der pH-Wert der Haut und Schleimhaut
- die Keimflora der Haut und Schleimhaut
- verschiedene Zellen und Proteine aus Blut, Lymphknoten und Geweben
Die spezifische Abwehr richtet sich gezielt gegen bestimmte körperfremde Substanzen wie Bakterien, Viren oder Pilze.
Die Hundehaut hat einen eher neutralen bis leicht alkalischen pH-Wert von 7 bis 7,5. Im Vergleich dazu: Der pH-Wert der menschlichen Haut liegt bei sauren 5 bis 5,5. Daher eignen sich Pflegeprodukte für Menschen – auch die für Babys konzipierten – nicht für Hunde! Sie können die Hautbarriere schwächen und sich so negativ auf die Haut Schutzschicht auswirken.
Der Darm als Teil des Immunsystems
Rund 100 Billionen Mikroben leben in Magen und Darm – eine komplexe Gesellschaft, die unter anderem aus Bakterien, Viren und Pilzen besteht. Bisher war meist von der „Darmflora“ die Rede. Die Bezeichnung „intestinale Mikrobiota“ ersetzt den Begriff aber immer häufiger.
Die Vielzahl unterschiedlicher Mikroorganismen im Darm schützen den Körper vor negativen Einflüssen – wenn die Bedingungen stimmen. Sie stellen zum Teil sogar selbst antibiotische Substanzen her, die gegen ‚schlechte‘ Bakterien arbeiten. Stress, Ernährungsfehler, Krankheiten und bestimmte Medikamente können die Gesellschaft im Darm leicht
schwächen.
Das schwächt das Immunsystem
Leider kann das Immunsystem eines Hundes leicht aus dem Gleichgewicht geraten. Dazu tragen unterschiedliche Faktoren bei, zum Beispiel der bereits erwähnte Stress. Reize, die Stress auslösen, heißen auch Stressoren. Sie können äußerlich oder innerlich sein. Hier siehst du eine kleine Auswahl:
- sehr hohe Außentemperaturen
- die Trennung eines Welpen von seiner Mutter
- Parasitenbefall
- Hoher Leistungsdruck
- Unterforderung
Das stärkt das Immunsystem
Eine Lebensweise, die den Bedürfnissen deines Hundes gerecht wird, wirkt sich auch positiv auf sein Immunsystem aus. Du solltest darauf achten, ihm ein entspanntes und ausgewogenes Leben zu ermöglichen: mit angemessener Bewegung und gesundem, bedarfsgerechtem Futter. Hilfreich sind auch auf deinen Hund abgestimmte Impfungen und Entwurmungen sowie Freilauf mit Kontakt zu anderen Hunden.
Impfungen
Die Impfung ist der wichtigste und effektivste Schutz vor bestimmten Infektionskrankheiten. Impfungen lassen sich in Core-Komponenten und Non-Core-Komponenten aufteilen. Gegen manche Erreger muss jeder Hund zu jeder Zeit geschützt sein (Core-Komponenten). Gegen andere Erreger wiederum müssen Hunde nur unter bestimmten Umständen geschützt sein (Non-Core-Komponenten). Ein Interview mit einer Tierärztin zum Thema Impfen, Immunsystem und Hundesenioren findest du übrigens hier.