Die Vorfahren des heutigen English Cocker Spaniels haben bereits im 14. Jahrhundert Wildvögel aufgestöbert und bei der Wasserjagd geholfen. Heute sind sie eher auf dem Familiensofa daheim. Doch eines hat sich nie geändert – wer in ihre Augen sieht, ist ihnen restlos verfallen.
Susi aus dem Disney-Klassiker „Susi und Strolch“ war unverkennbar eine Cocker Spaniel-Hündin. Wer fand ihren koketten Augenaufschlag beim Spaghetti-Schlürfen mit Strolch nicht bezaubernd? Doch Susi konnte nicht nur verschmust, quirlig, treu und lebenslustig sein, sondern auch durchaus selbstbewusst und eigensinnig.
Gut gelaunter Allrounder
Das Disney-Team wusste, was es tat. Denn English Cocker Spaniel bestechen auch im wahren Leben durch ihre unsagbar gute Laune und ihr überschwängliches, aber kontrollierbares Temperament. Seit vielen Jahren stehen sie daher auf der Top-Ten-Liste der beliebtesten Hunderassen in Deutschland.
Ursprung Jagdhund
Obwohl sie ursprünglich als Jagdhunde gezüchtet wurden, werden sie mittlerweile mehr als Familien- und Begleithunde eingesetzt, zum Teil wegen ihrer guten Nase auch als Spür- und Drogenhunde. In England und Schottland, den Ursprungsländern der Hunde, sind jedoch noch viele Spaniels als Jagdgebrauchshunde im Einsatz.
Wie sich das für einen echten Jagdhund gehört, quittieren sie Spannendes grundsätzlich mit aufgeregtem Bellen, folgen einer interessanten Spur bis ins tiefste Dickicht, sind aber im Umgang mit ihrem Menschen sanft und anhänglich. Dennoch sollten sie im Wald eher an die Leine genommen werden.
Den Cocker pflegen
Die langen Schlappohren und das seidige Fell sind charakteristisch für die rasse. Beides ist wundervoll anzusehen. Bei zu wenig Pflege mutiert der Traumhund aber zum Filzknäuel. Ganz besonders die Ohren neigen zu Verfilzungen.
Mindestens ein-, besser zweimal pro Woche sollte der Hund sorgfältig gebürstet werden. Nach Spaziergängen oder Badeaktionen lohnt eine Extra-Kontrolle auf verfilzte Stellen sowie Grasgrannen, Äste und Blätter.
Steckbrief English Cocker Spaniel
Herkunft: schon sehr früh in Großbritannien zur Jagd und zum Aufstöbern von Wild gezüchtet. Aus dem 14. Jahrhundert gibt es Aufzeichnungen über die Vorfahren der Cocker Spaniels.
Ursprungsland: Großbritannien. Ob Ahnen aus Spanien oder Frankreich auf die britischen Inseln importiert wurden, ist unklar.
Wesen: verschmust, verspielt, treu, lebhaft, charmant, intelligent, begeisterungsfähig, bellfreudig, verfressen, selbstbewusst mit Hang zu Eigensinnigkeit. Liebt die Jagd und das Aufscheuchen von Wild.
Größe & Gewicht: Rüden 39 bis 41 cm groß, Hündinnen 38 bis 39 cm. Beide Geschlechter dürfen zwischen 12,5 und 14,5 kg wiegen.
Farben: Zahlreiche, zum Beispiel Schwarz, Rot, Braun, Tricolor oder Weiß mit blauen oder roten Abzeichen. Einfarbige Hunde dürfen nur an der Brust einen weißen Fleck haben.
Lebenserwartung: 12 bis 17 Jahre
Das komplette Rasseportrait liest du in Ausgabe 2/2018 von DER HUND.
Zucht- und Vereinsinfo
Hier geht es zur Website des Cocker Club Deutschland e. V.
Hier findest du den Internetauftritt des Spaniel Club Deutschland e. V.
Hier findest du die Website des Jagdspaniel-Klub e. V.
Und last, but not least, geht es hier zum Verein Jagdgebrauchsspaniel e. V.
INTERESSANT:
Spaniels können auch die Richter bei Hundeausstellungen beeindrucken. Erst im Dezember 2017 gewann der Rüde Striker bei der nationalen Meisterschaft des American Kennel Clubs, dem US-amerikanischen Gegenstück zum VDH, den Titel “Best in Show”. Allerdings ist Striker ein American Cocker Spaniel. An dem Wettbewerb nahmen rund 5.000 Hunde teil.
Text Rasseportrait: Regina Käsmayr