Wenn ein Hund mit chronischer Entzündung des äußeren Gehörgangs in der Praxis vorgestellt wird, sind oft schon mehrere Therapieversuche gescheitert. Tierärztin Dr. Jennifer Nehls erklärt, woran das liegt.
Der äußere Gehörgang …
… ist mit Haut ausgekleidet. Er enthält Haarfollikel, Talg- und modifizierte Schweißdrüsen. Er reicht von der Öffnung des Gehörganges bis zum Trommelfell. Keime, die eine physiologische Keimflora bilden, besiedeln seine Haut. Ist die oberste Zellschicht des Gehörgangs seit mindestens drei Wochen permanent entzündet, spricht man von einer chronischen Entzündung.
Symptome
Eine solche Entzündung kann sich dadurch äußern, dass der Hund sich am Ohr kratzt, es am Teppich reibt oder oft den Kopf schüttelt. Die Ohrmuschel ist gerötet und geschwollen. Innen haben sich häufig Schmutz oder Entzündungssekrete abgelagert. Vom Ohr kann ein unangenehmer Geruch ausgehen.
Beeinflussende Faktoren
Drei Arten von Faktoren beeinflussen eine Ohrenentzündung. Berücksichtigt der Tierarzt nicht alle bei der Behandlung, bleibt die Entzündung bestehen oder kehrt zurück. Man unterscheidet Risikofaktoren, unmittelbare Auslöser und krankheitsverlängernde Faktoren.
Die Risikofaktoren begünstigen die Entstehung der Entzündung. Rassebedingt enge Gehörgänge wie bei Shar Pei und Deutschem Schäferhund gehören ebenso zu dieser Gruppe wie schwere Hängeohren. Auch Fehler bei der Ohrenreinigung zählen zu den Risikofaktoren.
Die unmittelbaren Auslöser sind meist Krankheiten des Hundes, die die Entzündungsreaktion auslösen. Die krankheitsverlängernden Faktoren können eine Entzündung erhalten und dazu beitragen, dass sie chronisch wird.
Warum scheitert die Therapie?
Helfen ins Ohr getropfte Präparate nicht, liegt das meist daran, dass sie aufgrund einer Schwellung nicht in den Gehörgang gelangen, wo sie wirken sollen. Das müssen Tierarzt und Halter bei der Therapie beachten. Sie besteht aus sechs Schritten. Zunächst steht die Bekämpfung der Entzündung und der Verengung des äußeren Gehörgangs im Mittelpunkt.
Wie Tierarzt und Halter beim ersten Schritt genau vorgehen und wie sich die weiteren fünf gestalten, beschreibt Dr. Nehls in Ausgabe 09/2016 von DER HUND.
Sie können den Artikel über die chronische Außenohrentzündung auch in unserer Online-Ausgabe lesen.