Die meisten Ersthundebesitzer in Spe träumen schon länger von einem vierbeinigen Partner – und haben sich das Zusammenleben mit ihrem neuen Schützling bereits ausgemalt. Vor der Anschaffung des Hundes ist es jedoch wichtig, sich sachlich und möglichst objektiv mit einigen Fragen auseinander zu setzen.
Stelle dir vorab diese Fragen:
- Sind meine Lebensumstände für die Haltung eines Hundes geeignet?
- Sind alle Mitglieder meines Haushalts mit der Anschaffung eines Hundes einverstanden?
- Kann ich einem Hund zeitlich gerecht werden?
- Kann ich meinem Hund täglich genügend Aufmerksamkeit, Auslauf und Beschäftigung bieten?
- Habe ich genug Geld für die Grundausstattung und laufenden Kosten wie Tierarzt oder Hundefutter einkalkuliert? Und auch für Notfälle wie eine größere Operation?
- Kann ich gewährleisten, dass mein Hund höchstens 4 Stunden am Tag allein bleiben muss?
- Wer passt auf meinen Hund auf, wenn ich krank bin, arbeite oder verreisen muss?
- Bin ich bereit, mir das nötige Wissen für einen Hund anzueignen, Hundebücher zu lesen und eine Hundeschule zu besuchen?
- Ist mir bewusst, dass die Hundehaltung auch weniger schöne Seiten hat – wie Hundehaare, Schmutz oder die Versorgung des Hundes, wenn er krank ist?
- Bin ich in der Lage, diese Verantwortung für die nächsten 15 Jahre zu tragen?
- Werde ich auch für meinen Hund sorgen können, wenn er alt und gebrechlich wird?
- Bin ich bereit, meine eigenen Interessen für meinen Hund auch einmal zurück zu stellen, und meinem Hund auch in schwierigeren Phasen ein verlässlicher Partner zu sein?
Nicht jeder Mensch passt zu jedem Hund
Du kannst all diese Fragen mit einem beherzten "Ja!" beantworten? Wunderbar – Mensch passt zu jedem Hund. Ehrlichkeit ist deshalb wichtig. Wenn du dich für super-sportlich hältst, aber tatsächlich eher eine Couch-Potato bist, wirst du z. B. mit einem Australian Sheperd eher nicht glücklich.
Welche Vorstellungen habe ich vom Zusammenleben?
Überlege also vor der Anschaffung eines Hundes gut:
- Wie stelle ich mir den Alltag mit meinem Hund vor?
- Wie viel Zeit habe ich täglich zur Verfügung, um meinen Hund zu beschäftigen?
- Wie viel Aufwand möchte ich für die Pflege betreiben?
- Wird der Hund eine oder mehrere Bezugspersonen haben?
- Bin ich selbst eher der aktive oder der gemütliche Typ?
- Was habe ich mit meinem Hund vor? Möchte ich vielleicht Hundesport treiben, oder einfach nur einen verschmusten Begleiter haben?
- Was ist mir charakterlich an meinem Hund wichtig?
- Wohne ich eher ländlich oder städtisch?
- Soll mein Hund mit anderen Tieren oder Kindern zusammenleben?
- Komme ich damit klar, wenn mein Hund ein ausgeprägtes Temperament, Jagdtrieb oder Schutztrieb hat?
- Soll es ein Welpe oder ein bereits etwas älterer Hund sein?
- Möchte ich einen Rassehund oder einen Mischling?
- Lieber ein großer oder ein kleiner Hund?
- Möchte ich lieber einen Rüden oder eine Hündin?
- Will ich einem Tierschutzhund ein Zuhause geben oder bei einem guten Züchter nach meinem Hund suchen?
- Welche Hunderassen gefallen mir gut?
Hundefachleute schon vor der Anschaffung konsultieren
Das sind viele Fragen, die Neuhundehalter erst einmal verwirren können. Aber sie sind wichtig, um herauszufinden, welche Hunderassen für dich infrage kommen – oder eben nicht. Deshalb ist es durchaus sinnvoll, bereits vor der Anschaffung des Hundes einen kompetenten und gewaltfrei arbeitenden Hundetrainer zu kontaktieren. Viele Hundetrainer:innen bieten eine Beratung vor der Anschaffung eines Hundes an. Im persönlichen Gespräch können Ersthundebesitzer:innen am besten herausfinden, welcher Hund zu ihnen passt.