18.03.22: In den vergangenen Tagen und Wochen haben Menschen in ganz Europa bereits Himmel und Erde in Bewegung gesetzt, um der Bevölkerung der Ukraine zu helfen – und auch den Tieren! Einige der Hilfsangebote, die auch du unterstützen kannst, zeigen wir hier.
Update 05.04.22: Kostenlose Tierarztversorgung
Durch das Programm Vets for Ukrainian Pets können vor dem Krieg in der Ukraine geflüchtete Menschen ihre Haustiere in 38 Ländern kostenfrei versorgen lassen. Ins Leben gerufen hat das Programm die Tierschutzorganisation Humane Society International (HSI) zusammen mit ihren Partnern.
Das deckt das Programm ab
Über das Programm werden die Behandlungskosten von bis zu 5 Hunden, Katzen, Pferden oder anderen Heimtieren übernommen. Das gilt für Kosten von bis zu 250 Euro pro Tier für Akutversorgung und Medikamente, Tollwut- und andere Impfungen sowie das Setzen eines Transponders. Es deckt ebenfalls Kosten, die durch medizinische Untersuchungen entstehen, die für eine sichere Durchreise durch die EU nötig sind.
Finanzierung und Kostenerstattung für Veterinärmediziner:innen
Wie in einer Pressemitteilung der HSI zu lesen ist, wird Vets for Ukrainian Pets wird vollständig von HSI finanziert, unterstützt von Mars, Incorporated, in Zusammenarbeit mit der Federation of Veterinarians in Europe und der Federation of European Companion Animal Veterinary Associations.
Die Kostenerstattung für die teilnehmenden Tierärztinnen und Tierärzte werde überall dort möglich sein, wo die FECAVA Mitglieder habe. Zu den Ländern gehören zum Beispiel das Vereinigte Königreich, Deutschland, Italien, Rumänien, Polen sowie die Ukraine.
Vets for Ukrainian Pets läuft bis zum 21. Mai 2022. Es steht laut HSI allen zugelassenen Tierkliniken in ganz Europa offen, unabhängig davon, ob sie privat oder als Teil einer Unternehmensgruppe geführt werden. Kliniken, die sich an dem Programm beteiligen möchten, können sich unter apply.vetsforukraine.com bewerben.
Update 25.03.22: VDH richtet Spendenkonto ein
Wie der Verband für das deutsche Hundewesen (VDH) in seinem März-Newsletter berichtet, hat er einen großen Futtertransport in die Ukraine organisiert und bereitet weitere Lieferungen vor. Zudem wurden ukrainischen Rettungshundestaffeln Mittel bereitgestellt, damit diese mit Ausrüstung versorgt werden können. Auch der ukrainische Kennel Club wird finanziell unterstützt.
Der VDH hat zudem ein Spendenkonto eingerichtet:
Kontoinhaber: Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) e. V.
IBAN: DE35 4405 0199 0001 3415 88
BIC/SWIFT: DORTDE33XXX
Sparkasse Dortmund
Kennwort: Ukraine
Der Verband weist darauf hin, dass er nicht gemeinnützig ist und keine Spendenbescheinigungen ausgestellt werden können.
Um ukrainische Hundefreunde zu unterstützen, hat der VDH die Plattform "Help for Dogs in Ukraine" online gebracht. Darüber können geflüchtete Menschen mit Tieren passende Unterkünfte finden. Wer Hilfe anbieten möchte, findet dort ebenfalls eine Anlaufstelle. Die Website ist auf Deutsch, Englisch und Ukrainisch aufrufbar.
Plattform bringt Geflohene und Wohnraum-Anbieter zusammen
Wenn Geflohene im Ausland ankommen, können sie ihre Haustiere nicht immer in die bereitgestellten Unterkünfte mitnehmen. Damit Mensch und Tier zusammenbleiben können, hat TASSO e.V. die Vermittlungsplattform TASSO.Help erstellt.
Die Plattform ist auf Deutsch, Englisch und Ukrainisch verfügbar. Als Anbieter machst du Angaben dazu, wie viele Menschen und wie viele Tiere (Hunde, Katzen, Kleintiere) du aufnehmen möchtest. Kommt dein Angebot für Suchende infrage, können sie direkt Kontakt mit dir aufnehmen.
„Es darf nicht sein, dass die Menschen nach all dem Leid und der Strapazen, die sie auf sich genommen haben, nun auch gezwungen sind, ihr geliebtes Tier abgeben zu müssen. Auf TASSO.Help können sich Anbieter einer Unterkunft und Suchende miteinander vernetzen“, sagt TASSO-Leiter Philip McCreight.
Deutscher Tierschutzbund evakuiert Tierschutzzentrum Odessa
Mit 2 Fahrten hat der Deutsche Tierschutzbund 44 Hunde und 15 Katzen aus seinem Tierschutzzentrum in Odessa evakuiert. Die Tiere wurden über die Republik Moldau nach Rumänien gebracht, wo die Tierhilfe Hoffnung sie in Empfang nahm. Nach Ende der Quarantänezeit sollen die Hunde und Katzen auf Einrichtungen des Deutschen Tierschutzbunds und Tierheime in Deutschland verteilt werden.
Gemeinsam mit seinem Partner, dem Bundesverband Gemeinschaft Deutscher Tierrettungsdienste hat der Tierschutzbund an der polnisch-ukrainischen Grenze ein Basislager errichtet. Aktuelle News und die Möglichkeit, zu spenden, gibt’s auf der Website des Tierschutzbunds.
Neues Hilfsprojekt von Vier Pfoten
Die Tierschutzorganisation Vier Pfoten hat zusammen mit den beiden Partnern Animal ID sowie Dogs Trust Worldwide die Hilfs-Plattform UPAW ins Leben gerufen. Darüber werden Sach- und Geldspenden für Hunde- und Katzenfutter angenommen. Diese gehen dann an Tierheime in der Ukraine. UPAW steht für "Ukrainian Pet Association Worldwide".
Wie Vier Pfoten in einer Pressemeldung berichtet, konnte UPAW bereits vor der Inbetriebnahme über 176 Tonnen Tierfutter an mehr als 100 Tierheime in Kiew, Charkiw und weiteren Städten verteilen.
„Gemeinsam mit Dogs Trust Worldwide helfen wir unserem ukrainischen Partner Animal ID bei der Finanzierung der Website und der logistischen Plattform UPAW", erklärt Manuela Rowlings, die Leiterin der Vier Pfoten Streunerhilfe. „Sobald die Website in Betrieb ist, können wir jedem registrierten und verifizierten Tierheim und allen ehrenamtlichen Tierschützerinnen und Tierschützern anbieten, Futter und andere Hilfsgüter anzufordern.
Darüber hinaus können die Lieferanten von Tierfutter auch Sachspenden für die Weiterverteilung an die Tierheime in der Ukraine bereitstellen. Dieses transparente System trägt dazu bei, dass Hilfsgüter zentral gesammelt und landesweit gerecht und gleichmäßig an Bedürftige verteilt werden.“
Weitere Spenden-Möglichkeiten und Informationsseiten:
VETO Vereinigung europäischer Tierschutzorganisationen sammelt Futter- und Geldspenden für Tierschutzvereine in und um die Ukraine: www.veto-tierschutz.de/ukraine
Der Tierschutzverein für Berlin hat eine Sammlung nützlicher Links und Infos zu Hilfsangeboten und für Helfende zusammengestellt.
Die Berliner Tiertafel unterstützt Tierhaltende aus der Ukraine mit Tierfutter und Zubehör. Alle 14 Tage findet die Ausgabe statt, von 11 bis 15 Uhr. (19. März, 02. Apil, 30. April …) Mehr Infos dazu auch auf diesem PDF!
Auch die Tiertafel Kiel und die Tiertafel RheinErft sammeln für Menschen und Tiere aus der Ukraine. In vielen weiteren deutschen Städten gibt es Tiertafeln. Sprich am besten deine vor Ort an, wie du am besten helfen kannst.
Die Welttierschutzgesellschaft (WTG) aus Berlin hat einen Nothilfefonds eingerichtet und unterstützt die polnische Organisation Schronisko w Korabiewicach Viva dabei, eine Erstversorgung von Hunden und Katzen zu ermöglichen. Die Tierhaltenden bekommen vor Ort Unterstützung, um die Vorschriften für einen Verbleib mit ihren Tieren in der Europäischen Union erfüllen zu können: EU-Heimtierausweise werden ausgestellt, Tollwut-Impfungen und anschließende Isolationen sichergestellt.
Auch Fressnapf hat eine Spendenaktion ins Leben gerufen und sammelt mit betterplace.org für die Nothilfe.
Rund um die Tiergesundheit
Die Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover bietet eine kostenfreie Behandlung von Haustieren ukrainischer Geflüchteter an. Mehr Infos und Kontaktdaten gibt’s hier (auch auf ukrainisch)!
Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft informiert hier über die Einreise mit Heimtieren aus der Ukraine.
Auch die StIKo Vet informiert über Erleichterungen der tollwutbezogenen Einreisebeschränkungen für ukrainische Haustiere.
https://vetsforukraine.com/ ist eine Hilfsseite von europäischen Tierärztinnen und Tierärzten. Dort gibt es unter anderem Infos zu Einfuhrbestimmungen und Ansprechpartnern für Veterinärmediziner:innen weltweit.