Weltweit leben mehrere Hundert Millionen Hunde. Die Fédération Cynologique Internationale (FCI) erkennt offiziell 360 Rassen an. Mit den regionalen und nicht offiziell anerkannten Rassen steigt die Zahl auf über 400. Diese Vielfalt umfasst nicht nur unterschiedliche Charaktere und Bedürfnisse, sondern auch spezifische Anforderungen an die Pflege und Hygiene.
Hunde leben im Durchschnitt etwa 10 bis 15 Jahre. Kleinere begleiten uns oft länger als größere. Mit zunehmendem Alter sollten wir die Pflegeroutinen an sich verändernde Bedürfnisse anpassen. Ältere Tiere können ein schwächeres Immunsystem haben und anfälliger für Infektionen sein. Ungepflegte Ohren, Augen und Zähne führen unter Umständen noch schneller zu Belastungen.
Reinigung von Ohren, Augen und Zähnen
Saubere Ohren sind essenziell, um Infektionen und Milben keinen Nährboden zu liefern. Je nach Hund unterscheidet sich, wie oft seine Ohren gereinigt werden müssen. Regelmäßige Kontrollen, auch auf Fremdkörper, sind bei jedem Hund wichtig. Ist eine Reinigung nötig, nutzt du dafür am besten ein weiches Tuch. Verwende bitte keine Wattestäbchen (Verletzungsrisiko!). Es gibt spezielle Ohrreiniger für die unterschiedlichsten Bedürfnisse. Frag am besten beim Tierarzt nach, was sich für deinen Hund eignet und ob er überhaupt einen benötigt. Am besten gewöhnen wir bereits Welpen daran, sich bereitwillig an den Ohren etc. berühren zu lassen und machen sie mit Pflegemaßnahmen vertraut.
Die Zahnpflege erfolgt am besten täglich. Ob dein Hund zu Plaque und Zahnstein neigt, hat mit mehreren Faktoren zu tun, etwa seiner Genetik, welche Abstände die Zähne im Maul haben (bei kleinen Hunden oft sehr wenig), etc. Eine Hundezahnbürste und spezielle Zahnpasta sind unverzichtbar und die frühzeitige Gewöhnung an die Zahnpflege ist wichtig, um spätere Zahnprobleme möglichst zu verhindern. Kauspielzeug kann zusätzlich helfen, die Zähne auf mechanische Weise zu reinigen.
Besondere Aufmerksamkeit erfordert die Augenpflege bei Hunden mit Augenproblemen und mit hervorstehenden Augen, wie Möpsen oder Französischen Bulldoggen. Täglich sollten die Augen mit einem feuchten Tuch gereinigt werden, um Schmutz und Verunreinigungen zu entfernen. Diese Pflege verhindert, dass sich Entzündungen entwickeln. Bei älteren Hunden wird die Entfernung von Tränenflüssigkeit besonders wichtig, da diese Maßnahme Hautreizungen vorbeugt und das Wohlbefinden des Hundes unterstützt.
Bakterienschleuder Napf?
Den Futternapf für den Hund gibt es in verschiedenen Ausführungen und Größen. Er kann allerdings schnell zum Sammelplatz für Bakterien werden und die Vierbeiner damit womöglich krank machen. Besonders gut eignen sich Näpfe aus Edelstahl oder Keramik. Diese Materialien sind nicht nur robust und langlebig, sondern auch weniger anfällig für Kratzer, in denen sich Bakterien ansiedeln. Kunststoffnäpfe können hingegen dazu neigen, schneller Risse und Kratzer zu bekommen, was die Ansammlung von Keimen begünstigt.
Napfauswahl: die richtige Höhe
Eine optimale Napfhöhe ist besonders für große Hunde entscheidend. Wird der Napf erhöht platziert, entlastet dies die Halswirbelsäule und erleichtert das Fressen. Besonders bei älteren Tieren und Hunden mit Gelenkproblemen minimiert ein erhöhter Napf das Verschlucken von Luft und lässt die Verdauung ohne Hindernisse beginnen. Während große Hunde von einem erhöhten Napf profitieren, eignet sich für kleinere Hunde in der Regel ein Bodennapf, damit sie ihre Nahrung angenehm aufnehmen können.
Tägliche Napfsäuberungsroutine
Reinige die Näpfe deines Hundes am besten täglich. Das hilft dabei, die Ansammlung von Bakterien zu verhindern. Nach jeder Mahlzeit sammeln sich Speisereste und Speichel im Napf – ein idealer Nährboden für Keime. Einfache Spülmittel und heißes Wasser reichen in der Regel aus, um den Napf gründlich zu reinigen. Einmal pro Woche kannst du die Näpfe zur zusätzlichen Desinfektion in die Spülmaschine geben. So bleibt der Napf – ob für Futter oder Wasser – sauber.
Entzündete Analdrüsen bei Hunden
Die Analdrüsen eines Hundes spielen eine wichtige Rolle bei der Markierung des Territoriums und der Kommunikation mit Artgenossen. In der Regel sind sie unauffällig und ihre Reinigung erfolgt beim normalen Kotabsetzen automatisch. Doch wenn sie verstopfen oder sich entzünden, können sie für den Hund sehr unangenehm und sogar schmerzhaft werden. Kleinere Hunde wie Dackel, Beagle und Cocker Spaniels können damit schon einmal Probleme haben, allerdings nicht ausschließlich. Erkennen kann man es durch auffälliges Verhalten: Wenn Hunde mit ihrem Hinterteil über den Boden rutschen, sich an der Schwanzwurzel lecken oder beißen, ist häufiger die Analdrüse beteiligt.
Reinigung der Analdrüsen und vorbeugen: Wie und wie oft?
Manche Hunde benötigen nur gelegentlich Hilfe, während andere von regelmäßiger Unterstützung profitieren. Ist es also öfter der Fall, dass die Analdrüsen „verstopfen“, sollte man sich auf häufigeres Reinigen einstellen. Das kann alle 4 bis 6 Wochen sein. Sowohl Tierarzt oder erfahrene Tierpfleger, auch wir Hundehalter:innen selbst (nach entsprechender Anleitung) können dies übernehmen. Durch sanften Druck auf die Drüsen wird der Inhalt sozusagen herausgedrückt. Eine ballaststoffreiche Ernährung kann die Kotkonsistenz günstig beeinflussen und den natürlichen Entleerungsprozess der Drüsen so unterstützen.
Muss für gesunde Pfoten: Krallenpflege
Die Krallenpflege wird oft vernachlässigt, obwohl sie ein unverzichtbarer Teil der Hundehygiene ist. Auch zukünftige Hundebesitzer sollten sich schon damit auseinandersetzen und sich die Routinen am besten bei den Hunden von Freunden einmal anschauen. Schmerzen, Haltungsschäden und Verletzungen können schließlich durch überlange Krallen entstehen. Besonders bei kleineren Hunden wie Chihuahuas oder Dackeln, deren geringes Gewicht allein nicht ausreicht, um die Krallen natürlich abzunutzen, wächst das Horn oft schneller. Aber auch größere Hunde, die hauptsächlich auf weichen Untergründen wie Rasen oder Teppich laufen, benötigen eine regelmäßige Krallenpflege, um gesundheitliche Probleme zu vermeiden.
Warum die Krallenpflege so wichtig ist
Lange Krallen können die Gangart des Hundes verändern. Wenn die Krallen zu lang sind, drückt es den Hund beim Gehen in eine unnatürliche Position, was schlimmstenfalls zu Gelenkschmerzen und langfristigen Schäden führt. Zudem besteht die Gefahr, dass die Krallen einwachsen oder abbrechen, was sehr schmerzhaft ist und eine tierärztliche Behandlung erforderlich macht. Ein besonders kritischer Punkt sind die sogenannten „Wolfskrallen“ – die Daumenkrallen an den Hinterbeinen – die oft keinen Bodenkontakt haben und daher gar nicht abgenutzt werden.
Die Krallen richtig pflegen
Die Krallenpflege lassen sich mit einer speziellen Krallenschere oder einem Krallenschleifer kürzen. Am besten gehst du in kleinen Schritten vor, um das Risiko zu minimieren, ins empfindliche „Leben“ zu schneiden: Es ist stark durchblutet und verursacht bei Verletzungen Schmerzen. Besonders bei Hunden mit dunklen Krallen ist Vorsicht geboten, da das Leben hier schwerer zu sehen ist.
Aktive Hunde, die viel auf harten Untergründen wie Asphalt laufen, nutzen ihre Krallen häufig von selbst ab. Weniger aktive Hunde und solche, die auf weichen Böden gehalten werden, benötigen hingegen regelmäßige Unterstützung. Bei Rassen wie dem Greyhound z. B., die auf Geschwindigkeit und lange Läufe ausgelegt sind, wachsen die Krallen tendenziell langsamer und müssen weniger oft gekürzt werden. Bei Bulldoggen, deren Pfoten aufgrund ihrer gedrungenen Statur stärker beansprucht werden, ist regelmäßige Kontrolle und Pflege jedoch besonders wichtig.