Knochenkrebs beim Hund
“Ich war heute mit meinem Hund Wotan beim Tierarzt, da mein Hund nach dem Spielen Schmerzen in der linken Vorderpfote hatte. Nachdem der Tierarzt Röntgenaufnahmen gemacht hatte, bekam ich die Diagnose, dass mein Hund Knochenkrebs habe.
Jetzt soll ich meinem Hund Schmerztabletten mit dem Namen Rimadyl geben. Die Frage ist, ob ich noch zu einen anderen Tierarzt gehen soll, um zu gucken, ob er die gleiche Diagnose stellt und ob man meinen Hund noch retten kann, mit einer Operation oder Medikamenten. Was meinen Sie?“
Agnes F. mit Schäferhund Wotan (9 Jahre alt)
Der Experte: Zweitmeinung einholen / eventuell OP mit Chemo oder Amputation
Bei einer derartig gravierenden Diagnose erscheint mir das Einholen einer zweiten Meinung von einem Fachtierarzt schon angeraten.
Bestätigt sich die Diagnose und befindet sich der Knochenkrebs noch im Anfangsstudium, lässt sich der befallene Knochenbereich eventuell noch operativ entfernen. Problem: Knochenkrebs streut leicht und schnell (s. Beispiel eines Tumors am Ellenbogengelenk auf www.hamburger-tierspital.de/facharztpraxis/orthopaedie , Seite unten).
Um die operativ entfernten Knochenanteile zu ersetzen, muss Knochenzement mit zugesetzten Cytostatika verwendet werden, eventuell ist nach histologischem Befund auch eine Chemotherapie anzuschließen.
Eine weitere Möglichkeit stellt auch die Amputation eines Gliedmaßes dar. Es gibt viele Hunde, die erstaunlich gut auf 3 Beinen laufen können!
Wichtige Voraussetzung für beide Eingriffe: Es muss zuvor abgeklärt sein, dass der Krebs noch nicht gestreut und möglicher Weise innere Organe wie insbesondere die Lunge befallen hat!
Alles Gute für Sie und Wotan!
Dr. Wolf-Rainer Seeburg
Wichtiger Hinweis: Diese Beiträge ersetzen nicht den Gang zu einer Hundeschule oder einer kompetenten Fachperson. Die Antworten sollten vielmehr als erste Ratschläge dienen, um die Entwicklung des Hundes in die richtige Bahn zu lenken.
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