Hunde und viel Bewegung an der frischen Luft sind das beste Mittel gegen Winterfrust! Aber eben noch war es taghell auf eurem Winterspaziergang, und ehe ihr euch verseht, steht ihr schon wieder in der Dämmerung ...
Gehörst du auch zu den Hundehaltenden, die sich wundern, weil ihr Vierbeiner sich in der Dunkelheit ganz anders verhält als bei Tag? Weil er plötzlich alles, was sich irgendwo bewegt, in Grund und Boden bellt oder sich ängstlich verhält? Dein Hund ist nicht von Natur aus unsicher im Dunkeln. Hunde-Augen funktionieren dank des Tapetum ludicum, einer reflektierende Schicht im Augenhintergrund, auch in der Dunkelheit ausgezeichnet.
Hunde bemerken Unsicherheit
Der exzellente Hör- und der Geruchssinn, mit denen sich dein Hund noch weitaus mehr orientiert, sind erst recht nicht getrübt. Deshalb merkt dein Hund es auch sofort, wenn du dich anders verhältst als sonst, wenn du dich beispielsweise zögerlicher bewegst. Wir Menschen verhalten uns im Dunkeln oft unbewusst nervöser, zumindest aber irgendwie anders als sonst.
Manch ein Hund fühlt sich dann berufen, das Kommando im Rudel zu übernehmen – zumal auch der Schutztrieb während der Dämmerung am stärksten ausgeprägt ist. In der freien Natur würden nämlich um diese Zeit die meisten Gefahren durch Raubtiere drohen. Versuche also, selbst gelassen und souverän zu bleiben. Damit dein Hund ebenfalls völlig cool bleibt, obwohl sich die Menschen um ihn herum in seinen Augen etwas merkwürdig verhalten, solltest du Spaziergänge im Dunkeln so früh wie möglich, am besten schon mit deinem Welpen, üben.
Hund und Dunkelheit: Schon mit Welpen üben
Zu einer ordentlichen Hunde-Erziehung gehört auch, dass der Hund gewisse Verhaltensregeln lernt, die du nach Einbruch der Dunkelheit sicher abrufen kannst. In der Stadt und an Straßen solltest du deinen Hund grundsätzlich nur an der kurzen Leine führen – das gilt im Dunkeln umso mehr. Am besten läuft dein Hund auf dem Bürgersteig dicht neben oder hinter dir und orientiert sich dabei an dir. Er soll nicht perfekt wie beim Obedience "Bei Fuß" gehen und dabei ständig mit dir Blickkontakt haben. Das würde sein Sichtfeld einschränken und ihn damit eventuell eher verunsichern.
Auf Straßen ohne Bürgersteig bewegt ihr euch am Besten entgegen der Fahrtrichtung und du lässt deinen Hund auf der von der Fahrbahn abgewandten Seite gehen. Achte vor Straßenüberquerungen darauf, dass der Vierbeiner gesittet auf dem Bürgersteig anhält und nicht einfach voraus stürmt. Gut erzogene Hunde setzen sich beim Stopp am Straßenrand ruhig hin oder bleiben stehen und warten auf ein Zeichen, bevor sie weitergehen. Gerade wenn der Boden allzu kalt ist, reicht es natürlich auch völlig, wenn dein Hund einfach neben dir stehen bleibt, ohne zu ziehen und zu drängeln.
Aufs Rad lieber verzichten
Hund und Fahrrad sind im Dunkeln eine heikle Kombination: Bei höherer Geschwindigkeit nimmt das Unfallrisiko natürlich ebenfalls zu. Im Zweifelsfall verzichtet lieber auf die Runde mit dem Rad, wenn Ihr dabei ins Dunkle kommen könnt.
(je)