Wer diesen Trick beherrscht, ist ein Star unter den Trickhunden! Dabei kursieren unter Herrchens und Frauchens wilde Gerüchte darüber, wie man dem Hund “Schäm dich” beibringt. Manuela Zaitz macht dem Rätselraten ein Ende und erklärt, wie’s wirklich geht!
Einfach nur niedlich ist das “Schäm dich”. Dabei hebt der Hund eine der Vorderpfoten und wischt sich damit über die Nase. Hierfür musst du für den Anfang mit einem Hilfsmittel arbeiten. Das kann ein Post-it sein oder ein Stück Klebefilm, das du zunächst etwas präparierst, damit es nicht mehr allzu gut klebt. Möglich sind auch einfach ein Band oder ein Spiralarmband. Am einfachsten ist es, wenn Ihr aus dem “Sitz” heraus beginnt. Nehmt das Spiralarmband oder ein Haarband, spreizt es weit auf und streift es dem Hund über die Schnauze. Achtet darauf, dass es locker sitzt und auf gar keinen Fall einschneiden kann.
Hilfsmittel zum Trainingsbeginn
Die meisten Hunde werden sogleich versuchen, das Objekt wieder loszuwerden. Setzt der Hund hierbei seine Pfote ein und streift damit über die Schnauze, lobt und belohnt ihn sofort und wiederholt die Übung. Auch ein über die Schnauze gelegtes, gekräuseltes Geschenk-Band kann einen schnellen Erfolg bringen. Manchmal allerdings schaut der Hund dann nur nach unten und durch die Kopfbewegung fällt das Bändchen von ganz allein.
Je angenehmer das Training, umso besser das Ergebnis
Alternativ kannst du auch ein Post-it nutzen. Die kleben – je nach Hundefell – mehr oder weniger gut, sind aber super geeignet, weil sie beim Herunterwischen mit der Pfote nicht im Fell ziepen. Übt ihr mit einem herkömmlichen Stück Klebefilm, dann presse den Klebestreifen zuvor einige Male gegen ein Handtuch oder ein anderes Stück Stoff, damit die Klebkraft geringer wird. Es ist immer besser, wenn der Klebestreifen beim ersten Versuch mangels Klebkraft herunterfällt, als dass er den Hund ziept. Das Training soll schließlich in keinem Fall unangenehm oder schmerzhaft für den Hund sein!
Signale erst nach Wiederholung
Es ist nicht immer ganz einfach, den richtigen Punkt zu finden, an dem der Hund sich durch das Post-it gestört fühlt. Versuche es seitlich an der Schnauze unterhalb des Auges, oder oberhalb an der Stirn. Achte dabei auf deinen Hund und variiere die Stelle, bis du den optimalen Punkt für deinen Hund kennst. Lass ihn einige Male das Hindernis von der Nase wischen. Wenn du dir sicher bist, dass dein Hund nun die Aktion des Pfotenwischens immer wieder zeigt, gib das gewünschte Signal dazu, zum Beispiel “Schäm dich” oder ein originelleres. Da sind deiner Fantasie keine Grenzen gesetzt!
Hilfsmittel abbauen: Oft der schwierigste Teil
Wie immer, wenn man ein Hilfsmittel einsetzt, ist der anspruchsvollste Part der Abbau des Hilfsmittels. Zeitliche Angaben sind hier schwierig, weil natürlich jeder Hund sein eigenes Lerntempo vorgibt. Du kannst zum Beispiel versuchen, eine Woche hintereinander jeden Tag 10 Mal das Herunterwischen mit Hilfsmitteln wie Band oder Klebefilm zu trainieren. An Tag 8 nimmst du dann besonders gute Hunde-Leckerchen und ihr übt mehrmals mit Hilfsmittel. Dabei gibst du deinem Hund jedes Mal zur Belohnung einen wahren kulinarischen Jackpot. Beim vierten Versuch tust du nur so, als ob du den Klebezettel auf die Hundenase klebst. Wenn du mit dem Band arbeitest, streifst du das Band über und in der gleichen Bewegung wieder ab und wartest einen Augenblick. Nenne einmal (und wirklich nur einmal) das vorher überlegte Signal. Mit etwas Glück hat der Hund schon verstanden, was er tun soll. Klappt es, lobe und belohne ihn überschwänglich. Nur die Ruhe falls es noch nicht klappt. Ihr müsst dann noch eine Weile mit Hilfsmittel weiterüben, bis dein Hund endgültig verstanden hat, worum es geht.
Hundetricks: Jedem Hund liegt ein anderer
Es gibt immer wieder Hunde, die gelernt haben, dass man Dinge auf der Schnauze, wie zum Beispiel ein Halti oder einen Maulkorb, nicht abstreifen darf. Diese Hunde werden natürlich nicht versuchen, mit der Pfote über die Schnauze zu wischen. Wenn dein Hund auch dazu gehört, solltest du einen anderen Ansatz für den Trick suchen. Wischt dein Hund sich vielleicht nach dem Fressen genüsslich über die Schnauze? Wenn auch das nicht der Fall ist, dann ist “Schäm dich” vielleicht einfach nicht der richtige Trick für dich und deinen Hund. Es gibt sicher noch andere Tricks, die ihm mehr liegen – es gibt schließlich unzählige Möglichkeiten.
Viel Spaß beim Tricksen!
Aus dem Stadthunde.com-Archiv, Text mit freundlicher Genehmigung von Manuela Zaitz, Hunde-Spiele.de.