Stress prägt den Alltag der modernen Gesellschaft. Dabei reagieren nicht nur Menschen, sondern auch Haustiere bei Überforderung und in ungewohnten Situationen gestresst. Vor allem Hunde, die in ihrem Umfeld stressigen Situationen, störenden Gerüchen und Geräuschen ausgesetzt sind, können darauf mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen reagieren. Stresssignale beim Haustier möglichst frühzeitig zu erkennen, ist deshalb besonders wichtig.
Ursachen für Stress bei Haustieren
Hunde sind sensible Lebewesen. Sie können auf alltägliche Dinge, die Menschen als normal empfinden, mit Stress, Angst und Panik reagieren. Auch harmlose Störungen können dafür sorgen, dass der Hund verängstigt und gestresst unter das Sofa flüchtet oder Schutz bei Frauchen und Herrchen sucht. Es sind eben nicht nur der laute Fernseher, das Silvesterfeuerwerk oder die Sirene eines Rettungswagens, die Stressreaktionen auslösen.
Ebenso wie beim Menschen sind die Ursachen für Stress bei Haustieren vielfältig und häufig nicht einfach nachvollziehbar. Neben Überforderung und Unterforderung kommen weitere Stressoren infrage. Wenn die Stressbelastung dauerhaft zu hoch ist und notwendige Erholungsphasen fehlen, leidet das Immunsystem und der Hund kann anfällig für Infektionserkrankungen, Allergien und Herz-Kreislauf-Störungen werden.
Hilfe beim Stressmanagement für den Hund
Eine Hilfe, dem Hund Erholungsphase zu geben, sind regelmäßige gemeinsame Spaziergänge, für die genügend Zeit eingeplant werden sollte. Besonders dann, wenn der Hund dabei die Gelegenheit bekommt, frei zu laufen und sich auszutoben. Anstrengende Hundebegegnungen sollten hingegen möglichst vermieden werden. Eine Ausnahme sind bekannte “Hundefreunde”, mit denen der Vierbeiner gewöhnlich spielt.
Für Anspannung und Entspannung der glatten Muskulatur in den Blutgefäßen und im Darm ist das Hormon Serotonin zuständig. Da Hormone und Botenstoffe oft auch in Futtermitteln enthalten sind, darf man den möglichen Einfluss nicht unterschätzen. Eine Möglichkeit der Beruhigung für Hunde sind Ergänzungsfuttermittel. Je nach Zusammensetzung können diese zur Unterstützung des Stressmanagements eingesetzt werden. Es empfiehlt sich, darauf zu achten, dass die Futterzusammensetzung dem tatsächlichen Bedarf entspricht.
Indikatoren erkennen
Obwohl Stress als natürliche und überlebenswichtige Reaktion des Körpers bezeichnet wird, kann zu viel Stress der Gesundheit eher schaden. Zu den Situationen, die Stress bei Haustieren auslösen können, gehören beispielsweise größere Menschenmengen, lange Autofahrten, Tierarztbesuche sowie längeres Alleinsein, sofern der Hund dies nicht gewohnt ist. Gestresste Hundehalter können ihren Stress auch auf den Hund übertragen. Die meisten Vierbeiner spüren instinktiv, wenn es Frauchen oder Herrchen schlecht geht. Aufgrund ihrer Sensibilität sind Hunde in der Lage, sogar das Magnetfeld der Erde als Orientierungshilfe zu nutzen.
Bei Stress wird zwischen äußeren und inneren Stressoren unterschieden. Innerer Stress entsteht meist durch Entzug von Nahrung oder Wasser, Schlafmangel, bei Schmerzen oder Bewegungsmangel. Psychische Faktoren wie Ängste oder Depressionen können ebenfalls Stress erzeugen. Wenn sich der Hund gefährdet oder bedroht fühlt, kann er gestresst reagieren und möglicherweise beißen, auch wenn es sich sonst um ein friedliches Tier handelt.
Gestresste Vierbeiner sind an ihrer Abwehrhaltung sowie an einer deutlich sichtbaren Körperanspannung wie dem Aufstellen der Schwanz- und Nackenhaare zu erkennen. In diesem Fall hilft es, den Hund zu beruhigen, Bevor es zur weiteren Aggressionsentwicklung kommt, sollte der Hund in dieser Situation beruhigt und die Situation möglichst aufgelöst werden, beispielsweise durch Verlassen des Orts oder Ablenkung.