Tom liebt Hunde. Und Tom liebt das Motorradfahren. Zwei Dinge, die sich nicht vereinen lassen? Doch! Der Pfälzer hat seinen Vierbeinern Willi und Lotte beigebracht, vor und hinter ihm auf dem Bike durch Deutschland zu düsen. Im Interview erzählt er mehr darüber.
Tom, du fährst schon seit mehr als 15 Jahren Motorrad. Wie kam es dazu, dass du deine Hunde mit aufs Bike nehmen wolltest?
Meine Frau und ich fahren mit dem Moped 15 bis 20.000 km im Jahr. Wir wollten Willi und Lotte nicht immer zu Hause lassen, oder irgendwo, abgeben. Daher haben wir ihnen beigebracht, mitzufahren.
Hündin Lotte stammt aus Rumänien und kam im Alter von ca. 2 Jahren zu Tom und seiner Frau. (Bild 1)
Rüde Willi stammt aus Mallorca und kam im Alter von ca. 9 Monaten zu Tom und seiner Frau. (Bild 2)
Die Hunde haben das Motorrad ja bestimmt schon mal vorher mit etwas Abstand gesehen und gehört. Wie habt ihr sie an die Maschine gewöhnt und daran, dass sie sich bewegt?
Der Tankrucksack bzw. das Topcase hat in den ersten zwei bis drei Monaten als Rückzugsort bzw. als „Hundehütte“ gedient. Darin haben die Hunde immer ihr Leckerli bekommen. Nachdem sie sich dann daran gewöhnt hatten, dass man die „Unterkünfte“ auch verschließen kann, ohne dass etwas Schlimmes passiert, kamen die Teile ans Motorrad.
Die Hunde haben wir dann aufs Motorrad in den Tankrucksack bzw. das Topcase gesetzt und wieder mit viel Leckerli an die Höhe gewöhnt. Nachdem dies ohne Probleme funktioniert, haben wir den Motor angelassen und später auch mal Gas gegeben. Dann fingen wir an, mit den Hunden etwas zu fahren. Zuerst im Hof, dann ging es langsam raus auf die Straße.
Am Anfang fuhren wir maximal fünf Minuten und hielten dann an, ließen die Hunde raus, spielten mit ihnen und dann ging es wieder 5 bis 10 Minuten auf „große“ Fahrt. Wieder eine Pause usw, usw. Die Übung zieht sich je nach Hund bis zu 3 Monate hin, dann ist er entspannt auf dem Moped. Man soll den Hunden genug Zeit lassen, sich an sowas Lautes zu gewöhnen.
Wie sorgst du auf dem Bike für die nötige Sicherheit?
Willi und Lotte müssen natürlich zu ihrem eigenen Schutz und weil sie in Deutschland als „Ladung“ gelten, ausreichend gesichert werden. Vorne – für Willi – gibt es ein Tankrucksacksystem der Firma BAGSTER. Auf dem Tank ist die modellspezifische Tankschutzhaube verzurrt und darauf der Tankrucksack für Tiere bis 8 Kilogramm namens „PUPPY“. In dem Tankrucksack ist eine Vorrichtung, um das Tier anzuleinen.
Hinten – da sitzt Lotte, die ein bisschen größer ist – haben wir ein original Honda Topcase genommen, den Deckel etwas aufgestellt, stoßabsorbierendes Material hineingelegt und diverse zusätzliche Lüftungslöcher gebohrt bzw. zwei große, auf der Oberseite geschnitten. Diese sind gerade mal so groß, dass NUR der Kopf durch passt und sie nicht raus springen kann. Für Lotte haben wir außerdem eine Brille, die ihre Augen vor dem Fahrtwind schützt. Willi ist vorne ja dank des Windschilds vom Fahrtwind geschützt.
Welche Resonanz bekommt ihr von Menschen, die euch begegnen?
Im echten Leben bekommen wir nur positiven und amüsierten Zuspruch. Selbst die Polizei will immer Bilder von uns machen. Nur in den sozialen Medien werden wir ab und zu angefeindet.
Wie verhalten sich Willi und Lotte auf dem Motorrad?
Willi ist sehr entspannt und schläft zeitweise in seinem Tankrucksack. Lotte ist auch entspannt, will aber immer „spazieren gucken“.
Habt ihr eine Lieblingsstrecke?
Unser Pfälzer Wald, Schwarzwald und die Dolomiten, da sind wir zweimal im Jahr.