Gitarrist Herman Li ist Mitbegründer und Produzent der Metal-Band DragonForce. Seine beiden Tierheimhunde Pickles und Sinbad sind keine klassischen Schönheiten aber – vielleicht gerade deshalb – sehr beliebt bei den Fans. Im DER HUND-Interview in Ausgabe 02/20 verrät Herman Li, welchen Herausforderungen sich die Halter von Hunden mit Handicap stellen müssen und welche Musik seinen Vierbeinern am besten gefällt. So viel sei verraten: Es ist nicht Metal.
Sie haben sich ganz bewusst zwei Hunde mit Handicap ausgesucht. Wie kam es dazu?
Die Situation im Tierheim ist sehr stressig und traurig – selbst für Besucher. Dorthin zu gehen, all die Hunde zu sehen, die in ihren Käfigen sitzen und auf jemanden warten … Einige haben Glück und finden schnell einen neuen Halter, aber die Leute wollen vor allem junge und hübsche Hunde. Meine Frau und ich wollen den Tieren helfen, die nicht so schnell adoptiert werden und sehen uns speziell nach Hunden um, die bereits lange im Tierheim und natürlich kompatibel mit unseren sind.
Was ist die Vorgeschichte von Sinbad und Pickles?
Pekingese Sinbad ist schon 14 Jahre alt und blind. Bevor wir ihn adoptiert haben, war er ein Jahr lang im Tierheim – ohne einen einzigen Interessenten. Unser Chihuahua Pickles hat sehr wenige Zähne, nur ein Auge und kaum Haare – deshalb sieht er auch älter aus, als er vermutlich ist. Er lebte auf der Straße, wurde dort von anderen Tieren attackiert, von einem Auto angefahren und landete dann im Tierheim. Seit zwei Jahren lebt er nun bei uns.
Was sollten Hundefreunde bedenken, bevor Sie sich für einen Senioren oder einen Hund mit Handicap entscheiden?
Der wichtigste Aspekt ist die kostenintensive Betreuung. Die künftigen Halter müssen das nötige Budget haben, um die Tierarztkosten zu tragen. Denn oft landen gerade ältere Hunde oder Tiere mit Handicap wegen der hohen Kosten für Krankheiten und Pflege im Tierheim. Außerdem sollte man sich mit der Psyche von Hunden auskennen. Und: wenn man Hundesenioren ein Zuhause bietet, muss einem klar sein, dass sie ihre ganz spezielle Persönlichkeit mitbringen. Das ist großartig, aber sie werden sich eben nicht mehr stark verändern. Man kann sie trainieren, es ist jedoch deutlich mehr Arbeit. Der Erziehung sind also gewisse Grenzen gesetzt. Aber dafür bringen ältere Hunde auch viel Liebe mit und sind umso dankbarer. Sie brauchen nicht mehr so viel Bewegung und schlafen viel (lacht). Am wichtigsten aber ist es, Hunden mit Handicap oder Senioren immer genug Zeit zu geben: Man weiß nie, wie sie außerhalb des Tierheims sind und sollte sie nicht zu schnell aufgeben. Ein Tierheim ist ein sehr schwieriger Ort, an dem die Hunde nicht sie selbst sind. Nach einer einwöchigen Eingewöhnung landen manche schon wieder im Tierheim. Das ist aber ein zu kurzer Zeitraum, um irgendetwas zu entscheiden.
Ihre beiden Vierbeiner sind mittlerweile trotz ihrer Handicaps recht berühmt. Wie kam es dazu?
In meinem Live-Stream auf Twitch (Anmerkung der Redaktion: ein Videoportal im Internet) fragten mich die Fans immer öfter nach den Hunden im Hintergrund, mittlerweile erstellen die Fans Emojis der Hunde und schicken eine Menge Geschenke! Leckerli und Spielsachen vor allem. Die Zwei bekommen definitiv mehr Fanpost als ich (lacht). Mir gibt ihre Berühmtheit die Chance, eine andere Seite von mir zu präsentieren. Zu zeigen, dass ich fernab der Bühne nicht ständig wilde Partys feiere. Meine Party ist ganz oft, einfach mit den Hunden im Park Gassi zu gehen.
Beeinflussen Ihre Hunde Ihre Musik?
Ja definitiv. Mein vorheriger Hund, die Zwergspitz-Chihuahua-Dame Bently, hat mir immer geholfen, meine Gitarrensolos auszusuchen. Fürs Album habe ich die gewählt, bei denen sie die niedlichsten Gesichter gemacht hat. Pickles und Sinbad verziehen sich manchmal lieber in ein anderes Zimmer, wenn ich übe.
Und welche Musik gefällt den beiden am besten?
Langsame und ruhige Rockmusik. Bryan Adams zum Beispiel (lacht).
Das Interview führte Lisa Freudlsperger. Den kompletten Beitrag lest ihr in der Ausgabe 02/20 von DER HUND.
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Die Verlosung ist beendet.