Angst oder Furcht sind für viele Hunde unangenehme Begleiter. An Silvester wird das besonders deutlich und auch in zahlreichen anderen alltäglichen Situationen kann es zu Problemen führen. Es gibt aber Trainingsmöglichkeiten, mit denen du deinem Hund – und dir selbst – das Leben angenehmer gestaltest. Hundetrainerin Kristina Ziemer-Falke stellt sie in Ausgabe 12/2017 vor. Einen Ausschnitt findest du hier.
Die Begriffe Angst und Furcht lassen sich unterscheiden:
ANGST
- Der Körper empfindet ein ängstliches Gefühl, es gibt aber keinen konkreten Auslöser.
- Angst macht den Körper handlungsunfähig. Er kann keine Strategie gegen die Angst einsetzen.
- Angst ist aber biologisch sinnvoll, da sie den Organismus vor Übermut schützt.
FURCHT
- Es gibt einen konkreten Auslöser, zum Beispiel eine Mülltonne, große Männer usw.
- Der Körper kann bei Furcht eine Strategie entwickeln.
- Furcht ist biologisch sinnvoll, da der Körper selbst Lösungen entwickeln kann – das trainiert den Organismus.
Eine Technik, mit der sich der Furcht begegnen lässt, wäre die Desensibilisierung. Diese wird fachlich beschrieben als schrittweise Annäherung an einen Reiz mit dem Ziel, dass der Hund sich an den Reiz gewöhnt.
Schrittweise üben
Die Desensibilisierung führt zu einer Gewöhnung an den furchtauslösenden Reiz, ohne jedoch Furcht zu spüren. Bei dieser Technik ist es wichtig, sich schrittweise dem auslösenden Reiz anzunähern, ohne dass es zu einer Reizantwort kommt. Ob du dabei den Hund an den Reiz heranführst oder den Reiz an den Hund, spielt keine Rolle.
Im Hundetraining wird die Desensibilisierung nur sehr selten ausschließlich verwendet, um den Hund an einen Reiz zu gewöhnen. Der Grund dafür: Es dauert einfach zu lange. Es ist unpraktisch, den Hund in so kleinen Schritten an einen Reiz heranzuführen, der Furcht oder Aggression auslöst, ohne weitere Techniken zu verwenden.
Gegen- und Umkonditionierung
Indem du für den Hund eine weitere Aufgabe einbeziehst, lässt sich die Geschwindigkeit, mit welcher der Reiz angenähert werden kann, um ein Vielfaches erhöhen. Die anderen Techniken, mit denen Trainer die Desensibilisierung am häufigsten kombinieren, sind die Gegenkonditionierung und die Umkonditionierung.
Im Heft findest du den vollständigen Artikel samt einem Trainingsplan.
Dieser zeigt die Schritte, die du beachten kannst, wenn du mit einer Desensibilisierung kombiniert mit einer Umkonditionierung arbeiten willst.