Veränderungen am Herzen bleiben zunächst oft unerkannt, weil erkennbare Symptome erst spät auftreten. Das liegt daran, dass das Herz Insuffizienzen kompensieren kann, z. B. durch die Verdickung des Herzmuskels, was in der Folge allerdings zu weiteren Erkrankungen führt.
Erste Warnzeichen für eine Herzerkrankung des Hundes sind:
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- Lustlosigkeit
- erhöhtes Schlafbedürfnis
- vermehrtes Hecheln
- sowie Husten nach Belastung, bei Aufregung und in der Nacht
Später kommt es außerdem zu Flüssigkeitsansammlungen in Körperhöhlen, Atemnot, Ohnmacht und Kreislaufkollaps.
Es ist wichtig, Herzerkrankungen früh zu erkennen, damit rechtzeitig eine Therapie eingeleitet werden kann. Der Tierarzt nutzt dazu Abhören, Herz-Ultraschall, Röntgen und EKG.
Ursachen von Herzproblemen
Die Mehrzahl der Herzleiden ist nicht angeboren, sondern erworben. Vor allem alte Hunde sind davon betroffen. Über 85 Prozent der Hunde, die älter als 13 Jahre sind, leiden unter einer chronischen Herzklappenerkrankung.
Herzinfarkte kommen beim Hund gewöhnlich nicht vor. Der Tierarzt unterscheidet Herzklappen-, Herzmuskel- und Herzbeutelerkrankungen. Die Ursachen sind sehr vielfältig und reichen von hormonellen, ernährungsbedingten und vergiftungsbedingten über erbliche und tumoröse bis zu entzündlichen Auslösern.
Unterschiedliche Probleme der Rassen
Viele große Hunde wie Dobermänner und Boxer leiden an einer erblich bedingten Herzmuskelschwäche. Sie führt zu einer verminderten Pumpleistung des Herzens. Kleinere Rassen wie Cavalier King Charles Spaniel, Dackel und Pudel sind dagegen für chronische Herzklappenerkrankungen prädisponiert. Deutsche Schäferhunde und Golden Retriever sind besonders häufig von einem Herzbeutelerguss betroffen. Dabei sammelt sich eine Flüssigkeit, zum Beispiel Blut, im Herzbeutel und kann nicht mehr entweichen. Dadurch kann sich das Herz nicht mehr richtig ausdehnen, es kommt zu mangelnder Durchblutung der Organe und zum lebensbedrohlichen Zustand.
Behandlung und Vorbeugung
Bei akut lebensbedrohlichen Zuständen geht es erst einmal um Stabilisierung des Patienten. Die Maßnahmen unterscheiden sich von Fall zu Fall und können auch in eine Operation münden. Für die chronische Herzklappenerkrankung wird eine Kombinationstherapie aus verschiedenen Medikamenten empfohlen. Sie kann das Herzleiden nicht heilen, aber die Lebensqualität des Hundes verbessern. Spezielle Diätfuttermittel mit niedrigem Natriumgehalt und zugesetztem Taurin und L-Carnitin haben sich bewährt. Der Tierarzt kann für den Hund einen individuellen Speiseplan erstellen.
Achte bei deinem Hund auf artgerechte Haltung mit viel Bewegung und vermeide Übergewicht. Bei anfälligen Hunden empfehlen sich regelmäßige Checks beim Tierarzt, mit zunehmendem Alter immer häufiger.