Hunde sind Weltmeister im Riechen. Sie leben in einer Welt der Düfte und erkunden ihre Umgebung zu einem großen Teil mit der Nase. Aktivitäten, bei denen die Spürnasen ihr angeborenes Talent einsetzen können, sind gesund und machen sie so richtig glücklich. Deshalb haben wir für dich und deinen Liebling die spannendsten Geruchsspiele zusammengestellt: Auf die Plätze, schnüffeln, los! 

Geruchsspiele für alle

Es kommt nicht auf die Rasse oder das Alter an. Jeder Hund, ob Chihuahua oder Rottweiler, ob Welpe oder Senior, liebt die sogenannte Nasenarbeit: neue Herausforderungen meistern, mitdenken, kreativ sein – und schnüffeln! Die Geruchsspiele haben noch weitere positive Nebeneffekte: Der Einsatz mit dem Organ powert die Tiere in gesundem Maße aus, denn Nasenarbeit ist gleichzeitig Kopfarbeit. Das Schöne für dich als Halter: Die meisten Geruchsspiele kannst du selbst basteln! Gehe einfach mit offenen Augen durch Keller, Küche, Garage oder Garten.

Geruchsspiele in der Wohnung

Starte gemächlich, zum Beispiel mit dem „Futterteppich“. Werfe hierfür eine Handvoll Hundekekse oder Trockenfutter auf den Boden. Dein Hund darf die „Beute“ auf dein Kommando hin erschnuppern. Der Schwierigkeitsgrad lässt sich beliebig steigern: Leckerlis auf einfarbigen Fliesen sind für deine Supernase einfacher zu finden als auf bunten Wohnzimmerteppichen. Diese Schnüffelaufgabe ist noch anspruchsvoller, wenn ihr sie im bunten Herbstwald angeht – integriere sie dazu einfach in den Spaziergang.

Wühltisch

Diese Geruchsspiele-Variante eignet sich auch für Welpen: Fülle eine flache Kiste oder einen Karton mit Packpapier, Klorollen und ein paar Decken. Zwischendrin versteckst du kleine Wurststücke oder einen anderen Snack, den dein Hund gerne frisst. Er wird es lieben, sich so sein Futter zu erarbeiten, und im Nu seine ganz eigene Ordnung in das Wühltisch-Tohuwabohu bringen. Achte darauf, das Futter nicht zusätzlich zur täglichen Ration zu geben, sondern darin miteinzuberechnen. Übergewicht ist in keinem Alter gut für deinen Liebling.

Leckerli-Irrgarten

Für dieses Schnüffelspiel benötigst du ein Pflanztablett (kostenlos, zum Beispiel vom Gartencenter) und Backförmchen, die in die Kuhlen passen. Und so funktioniert’s: Lasse deinen Hund mit etwas Abstand zusehen, wenn du unter ein paar der Förmchen Leckerlis legst. Stelle das Tablett vor deinen Hund und fordere ihn zum Suchen auf – halte das Tablett eventuell mit einer Hand fest. Lobe ihn, wenn er ein Leckerli geortet und erfolgreich aus den kleinen Behältern gefischt hat. Die Nasenarbeit ist getan!

Socken-Quiz

Ein bisschen kniffliger ist das nächste unserer Geruchsspiele: Präpariere dazu ein Körbchen mit einem Haufen ausgedienter Socken. In eine Socke packst du einen Hundekeks. Findet dein Hund den richtigen, hat er den Test gemeistert. Findet er die Öffnung, um das Leckerli aus der Socke zu befreien, nicht gleich? Dann hilf ihm die ersten Male. Tipp: Um es deinem Hund leichter zu machen, kannst du die Socken anfangs in einen Kreis legen, so kann er Socke für Socke der Reihe nach überprüfen.

Geruchsspiele draußen

Die Variante “Wasser marsch” eignet sich am besten für die Wiese: Versenke etwas Trockenfutter im Wassernapf deines Lieblings. Wie schnell wird er es aus dem Wasser fischen? Was anfangs wie ein Geschicklichkeitstest aussieht, entpuppt sich als anspruchsvolle Nasenarbeit – und zwar genau dann, wenn sich die Farbe des Leckerlis und die des Napfs kaum voneinander unterscheiden. Besonders viel Spaß macht deinem Hund diese Herausforderung, wenn du einen durchsichtigen Napf auf Rasen platzierst.

Zapfenstreich

Gehe in einen Wald, in dem es reichlich Tannenzapfen gibt. Halte einen Zapfen für eine Weile in der Hand, zeigen ihn deinem Hund und wirf den Zapfen dann weg. Dein Liebling wird hinterherlaufen und genau diesen Tannenzapfen zurückbringen. Das nennt man Geruchsunterscheidung – ein weiteres angeborenes Talent bei Hunden. Das Apportieren macht jedoch nicht allen Rassen gleich viel Spaß, ein Rhodesian Ridgeback wird sich voraussichtlich weniger dafür begeistern als ein Labrador.

Abenteuer Spurensuche

Eine Schleppleine von etwa sieben Metern, eine zwei Meter lange Schnur, einen netten Helfer und ein Würstchen – das brauchst du, wenn du für deinen Hund eine Art Abenteuerspielplatz im Wald errichten möchtest.

Und so geht’s: Du hältst deinen Hund an der Leine, der Helfer übernimmt die Schnur mit der daran gebundenen Wurst. Dann zeigt er deinem Hund den Leckerbissen und macht ihm so Appetit.

  1. Vor den Augen des angeleinten Hundes geht dein Helfer in den Wald und zieht dabei die Wurst hinter sich über den Boden.
  2. Nach 10 Schritten geradeaus hebt der Helfer die Wurst hoch – sie schleift ab jetzt nicht mehr über den Boden. Er geht weiter geradeaus.
  3. Insgesamt 30 Schritte später biegt er nach rechts oder links ab, läuft weitere 20 Schritte und versteckt sich am Ende der Fährte hinter einem Baum.
  4. Sobald du denkst, dass dein Helfer am Ziel angekommen ist, lässt du die Leine locker. Folge deinem Hund, der mit Sicherheit sofort losmarschiert, um den Snack aufzuspüren. Geschafft? Dann gibt es als Belohnung für deinen Spürhund den ersten Preis: das Würstchen!

Wir wünschen dir und deinem Hund viel Spaß beim Ausprobieren der Geruchsspiele! Und denk dran: Sie lassen sich immer wieder anpassen, in unterschiedlichen Umgebungen spielen und so stets neu, spannend und auf unterschiedliche Hunde angepasst spielen.