Die typische Muskelstarre, auch bekannt als Wundstarrkrampf, kann den ganzen Körper oder nur einzelne Muskelgruppen betreffen. Lärm oder Licht können Krämpfe auslösen. Anfangs sind oft nur die Gesichtsmuskeln verkrampft, dabei bildet sich eine Falte auf der Stirn. Danach breitet sich die Erkrankung auf Nacken, Rute und schließlich auf die Beine aus. Die Hunde zeigen einen stelzenartigen Gang und eine sägebockartige Haltung. Auch die Atemmuskulatur kann behindert sein.

Diagnose und Ausbreitung

Die Diagnose wird vom Tierarzt anhand des typischen klinischen Befunds gestellt. Der Erreger Clostridium tetani lauert unter anderem im Stallmist, in der Erde und im Kot anderer Tiere.

Er gelangt über Wunden in der Haut oder am Zahnfleisch in den Hund, kann aber auch über den Darm aufgenommen werden. Da die meisten Hunde eine starke Resistenz gegenüber dem Erreger aufweisen, schafft dieser es nur selten, bis zu Rückenmark, Gehirn oder Nervengewebe vorzudringen, um Symptome auszulösen.

Eine sofortige antibiotische Versorgung ist sehr wichtig. Der Hund muss intensivmedizinisch in der Tierklinik betreut werden.

Antitoxin

Zu Beginn des Krankheitsverlaufs kann noch ein Antitoxin gespritzt werden. Eine Besserung der Symptome ist frühestens nach 3 Wochen zu erwarten, die Steifheit kann sich noch bis zu 4 Monate lang halten.

Da die Krankheit bei Hunden sehr selten auftritt – sie sind 600-mal widerstandsfähiger als Pferde – wird die Impfung gegen Tetanus nicht empfohlen, obwohl es zugelassene Impfstoffe gibt.

Verletzungen sollten immer sorgsam gereinigt und versorgt werden. Im Zweifelsfall können vorsorglich Antibiotika verschrieben werden.