Wenn die Tage kürzer werden und langsam aber sicher der Winter vor der Tür steht, kann auch das Fell deines Hundes besondere Aufmerksamkeit benötigen. Finde hier heraus, worauf du bei der Fellpflege im Herbst und Winter achten solltest.
Anders als vielleicht gedacht, brauchen auch kurzhaarige Vierbeiner im Winter Pflege für ihr Fell. Denn bei Kälte macht sich ihre Haut einen Mechanismus zunutze, welcher der menschlichen “Gänsehaut” ähnelt: Sie zieht sich zusammen, um die Haare aufzurichten. Dadurch entsteht um den Hundekörper eine isolierende Schicht aus Luft, die über die Körperwärme warm gehalten wird. Damit dies funktioniert, müssen jedoch abgestorbene Haare entfernt werden, um Platz für frisch nachwachsendes Fell zu machen. Regelmäßiges Striegeln ist hier daher Pflicht.
Fellpflege für Langhaarhunde
Auch vermeintlich vor der Kälte gut geschützte Langhaarhunde brauchen im Winter eine besondere Fellpflege. Schnee und Eis können sich am Fell festsetzen und zu Schmerzen führen. Außerdem besteht die Gefahr, dass sich Salz anlagert und das Fell spröde und rau werden lässt. Es empfiehlt sich daher, mindestens einmal täglich gründlich zu bürsten oder kämmen, in jedem Fall jedoch nach einem Ausflug in die Natur. Ein geeignetes Werkzeug, dass die Haut nicht durch zu scharfe Drähte verletzt, kann außerdem die Durchblutung anregen.
Ist viel an Rückständen zu entfernen, hilft auch lauwarmes Wasser. Bitte bedenke: Sieht das Fell deines Hundes an sich nicht so gesund aus, ist matt, glänzt nicht mehr oder glänzt plötzlich viel mehr als sonst, können die Ursachen dafür im Körper liegen. Lasse ihn in der Tierarztpraxis untersuchen! Der Tierarzt/die Tierärztin kann Erkrankungen entweder ausschließen oder früh erkennen und behandeln.
Auch wenn die Unterwolle gegen Kälte schützt, ist sie im Winter ebenfalls von Schmutz und abgestorbenen Haaren zu befreien. Sonst verfilzt sie womöglich! Das ist nicht nur unangenehm und kann Parasiten und Pilzen ein Zuhause bieten, sondern wirkt sich auch negativ auf die eigentlich wärmende Eigenschaft der Unterwolle aus. Hunde verlieren auch im Winter Fell: Wir setzen sie ja auch ebenso wie uns selbst immer wieder ziemlichen Temperaturunterschieden aus (rein ins Haus, raus in die Natur).
Dein Vierbeiner hat Trimmfell, bei dem altes, abgestorbenes Haar ausgezupft wird, um dem neuen darunter Platz zu machen? Auch das schützt ihn am besten, wenn es im Top-Zustand ist. Du weißt nicht genau, wie du ihn im Winter am besten pflegst? Dann sprich am besten eine:n fachkundige:n Hundefriseur:in an. Sonst gilt auch wie bei anderen Fellvarianten: Ein angenehmes Striegeln mit Streicheln fühlt sich gut an und hilft mit.
Pflegetipps für alle Rassen
Abgesehen von den je nach Haartyp variierenden Pflegetipps gibt es noch einige Punkte, die in Sachen rundum gesundes Fell in der kalten Jahreszeit und darüber hinaus sorgen:
Die richtige Ernährung
Wie das ganze Jahr über solltest du jetzt besonders auf eine ausgewogene Ernährung deines Hundes achten. Das durch Kälte und Schnee strapazierte Fell kann zudem von der Zugabe von Ölen mit Omega-3-Fettsäuren wie Leinöl oder Lachsöl profitieren. Diese mischst du ins Futter, um die Fellgesundheit auch von innen zu unterstützen.
Haare zwischen den Pfoten kürzen
Hat dein Hund langes Fell zwischen den Zehen, kannst du es kürzen, um im Winter zu verhindern, dass sich gut Klumpen von Eis und Streusalz daran festsetzen. Das hilft, schmerzhafte Druckstellen und Verfilzungen zuvermeiden. Auch die Pfotenballen selbst sind im Winter den Einwirkungen von Salz und Split ausgesetzt, weshalb du deine Spaziergangsrouten gut wählen und bei Bedarf die Pfoten abwaschen solltest. Balsam-Produkte und Cremes können pflegen.
Nur bei Bedarf baden
Hat sich dein Hund nicht gerade in etwas Übelriechendem gewälzt oder profitiert als Allergiker von regelmäßigen Bädern, musst du ihn nicht baden. Das könnte nämlich sonst sogar den natürlichen Schutzfilm der Haut aus dem Gleichgewicht bringen. Sollte das Fell draußen nass geworden sein, trockne es bitte schnellstmöglich mit einem Handtuch oder Hundebademantel. Das hilft dabei, Unterkühlungen zu vermeiden und strapaziert das Immunsystem nicht unnötig. Wenn du diese Tipps beherzigst, werden du und dein Hund sicher gesund durch den Winter kommen.