Verhaltensforscher Dr. Udo Gansloßer und Tierärztin Sophie Strodtbeck über neue Forschungsansätze zur Funktion des Bellens als Mobbingmethode, Stimmungsbarometer und über die Fähigkeit von Hunden, Belllaute von Artgenossen einzuordnen.
Die meisten Hundehalter haben es sicherlich schon mehr als einmal erlebt: Sie kommen mit ihrem Hund in ein unbekanntes Vorortviertel und sofort beginnt das Gebell an vielen Gartenzäunen. Denn kaum hat der erste Hund sie erspäht, gibt er lautstark Alarm, und wie ein Lauffeuer verbreitet sich das Gerücht über die ganze Siedlung: Eindringling!
Vogelkundler und Jäger erkennen beim Bellverhalten der Hunde das gleiche Prinzip, das auch im Wald stattfindet, wenn eine Eule oder ein Kuckuck von den Singvögeln erspäht wird. Jäger und Vogelkundler bezeichnen diese Gemeinschaftsattacken, die oft sogar über Artgrenzen hinweg alle Singvögel des Waldes vereinen, als sogenanntes Hassen. Und dieses Hassen, auf Englisch Mobbing, ist die ursprüngliche Bedeutung des heute so vielfach gebrauchten Mobbingbegriffs in der Verhaltensbiologie. Genau dieses Verhalten, so vermuten Kathrin Lord und ihre Co-Autoren aus der Arbeitsgruppe des amerikanischen Hundeforschers Ray Coppinger, liegt dem Bellverhalten des Haushundes zu Grunde: Mobbing, also die Ankündigung, Belästigung und möglichst Vertreibung eines Feindes.
Lesen Sie den gesamten Beitrag in Ausgabe 01 2014 von DER HUND.