Wölfe ernähren sich überwiegend von Wild. Bietet sich ihnen die Gelegenheit, stehen auch Schafe und Ziegen auf dem Speiseplan. Herdenschutzhunde beschützen die Nutztiere. Der Begriff, kurz HSH, umfasst alle Rassen, die über Jahrhunderte für diesen Zweck gezüchtet wurden. Zu ihnen gehören Kuvasz, Maremmano Abruzzese und Pyrenäenberghund.
Kuvasz – Eleganter Ungar
Mit seinem weißen oder elfenbeinfarbenen und gekräuselten Fell mag der Kuvasz etwas weniger auffällig sein als sein Landsmann, der zotthaarige Komondor. Doch die großgewachsene Rasse, deren Namen sich „Kuvaß“ ausspricht (die Mehrzahl lautet Kuvaszok), ist unter den ungarischen Hirtenhunden die am weitesten verbreitete. Die Rüden können bei einem Gewicht von bis zu 62 Kilogramm rund 76 Zentimeter hoch werden, die Hündinnen schaffen es bei bis zu 50 Kilogramm Gewicht auf circa 70 Zentimeter. Kuvaszok sind bei der Herde nervenstark und ausdauernd. Sie bewegen sich gerne und viel, allerdings eher weniger bei Hundesportarten.
Maremmano Abruzzese – Außergewöhnlicher Italiener
Der weiße Maremmano Abruzzese, oder Maremmen-Abruzzen-Schäferhund, ist der einzige Herdenschutzhund Italiens.
Sein Name verweist auf seine Herkunft: die Maremma ist ein Küstenstreifen Mittelitaliens; die Abruzzen sind eine bergige Landschaft am Nordrand Süditaliens. Die Rasse vereint Herdenschutz- und Hofhundtypen, denn sie hielt für Hirten Raubtiere und Diebe fern und bewachten auch Haus und Hof. Rüden werden zwischen 65 und 73 Zentimeter groß, Hündinnen zwischen 60 und 68 Zentimeter. Diese Werte werden aber häufig unter- oder überschritten. In der heutigen Zucht der lernfähigen Hunde sind solche aus Arbeitslinien von denen zu unterscheiden, die für die Haltung in Familien gezüchtet werden.
Pyrenäenberghund – Imposanter Franzose
Der Pyrenäenberghund bringt es auf eine Größe von bis zu 82 Zentimetern und ist damit der größte im Porträt.
Seine ursprüngliche Heimat, die Pyrenäen, sind ein 440 Kilometer langer und rund 130 Kilometer breiter Gebirgszug, der die iberische Halbinsel von Frankreich trennt. Die mutige und wachsame Rasse mit dem kräftigen Körper schützt schon lange eigenständig Schafe, Ziegen und Rinder vor Beutegreifern und Viehdieben. Ihr mittellanges helles Fell, das auch Flecken – bevorzugt dachsgraue – aufweisen kann, ähnelt am Hals einer Mähne. Pyrenäenberghunde wachsen im Idealfall unter ihren späteren Schützlingen auf, doch auch der ein oder andere, der erst später zur Herde stößt, zeigt sich der Aufgabe gewachsen.
Der ausführliche Beitrag über Pyrenäenberghund, Kuvasz und Maremmano Abruzzese ist in Ausgabe 12/2016 von DER HUND erschienen.
DER HUND ist auch als Online-Ausgabe erhältlich.