Jagdhund und Modehund

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Weimaraner sind zweierlei: Jagdhunde und Modehunde. Das steht im Widerspruch zueinander. Wer sich einen Hund dieser Rasse nur aufgrund seines Aussehens oder als Familienbegleiter kauft, bekommt oft Probleme mit ihm – einem geborenen Jäger mit feiner Nase und viel Energie.

Das Internet wimmelt vor Anfragen von Nichtjägern, die nach einem Weimaraner-Welpen suchen und bereits von mehreren Züchtern abgelehnt wurden. In Deutschland werden die wunderschönen Tiere seit 1890 planmäßig als Jagdhunde gezüchtet – „für alle Arbeiten im Feld, Wald und Wasser leistungsbezogen vor und nach dem Schuss“, wie es im Rassestandard heißt.

Entsprechend zählt der deutsche Weimaraner-Klub auch nur rund 600 Welpen pro Jahr. Mehr will man gar nicht. Dem Klub geht es in erster Linie um die Erhaltung des Weimaraners als Jagdhund, erst in zweiter Linie ist sein Exterieur gefragt.

Problemfall Modehund: Weimaraner

Eine Züchterin antwortete auf die Frage, warum sie keine Welpen an Nichtjäger abgibt:
„Wer sich über die Ansprüche, die ein Weimaraner aus einer reinen Jagdzuchtlinie stellt, nicht im Klaren ist, wird mit dem Arbeitseifer dieser Rasse überfordert sein. Häufig hört man, dass Weimaraner, die als reine Familienhunde gehalten werden, Artgenossen gegenüber ein auffällig aggressives Verhalten zeigen.“

Da helfen weder Hundeschule noch Agility-Training. Ein Weimaraner will Fährten aufnehmen, Wild apportieren und möglichst viele Stunden am Tag draußen sein. Er bringt sogar eine gewisse „Wildschärfe“ mit: Das bedeutet, dass er Enten, Füchse und Hasen notfalls auch tötet.