Ach, es ist doch schön, gemütlich auf der Couch Disney-Klassiker anzuschauen. Pluto gerät darin in allerlei Schlamassel und Susi knutscht bei Pasta und Kerzenlicht ihren Strolch. Inspiriert wurden die Zeichner der Disney-Lieblinge von Bloodhound, American Cocker Spaniel und einem Mischling.
Der Bloodhound – Pluto
Fast jeder kennt Pluto als den Hund von Mickey Mouse. Für den Film „Lend a Paw“ (Auf Deutsch: Der herzlose Retter) gab es 1942 sogar einen Oscar als bester Cartoon.
Am Anfang von Plutos Karriere war aber alles anders: Im Kurzfilm „The Picnic“ von 1930 hieß Pluto noch Rover und gehörte zu Minnie Mouse. Erst 1931, im Kurzfilm „The Moose Hunt“, begann Pluto seine Karriere als flohgeplagter Begleiter von Mickey.
Plutos reales Vorbild ist der Bloodhound. Die Geschichte dieser Rasse geht viel weiter zurück als 1930. Den Begriff Bloodhound gab es bereits im 13. Jahrhundert. Er bezeichnete alle Hunde, die zur Schweißarbeit abgerichtet waren. Jahrhundertelang kamen sie bei Jagden zum Einsatz oder spürten Verbrecher und Wilddiebe auf.
Die Rasse Bloodhound entwickelte sich aus den dunklen St. Hubertus-Hunden aus den Ardennen sowie den weißen „Talbot Hounds“. Auf Französisch heißt sie noch immer Chien de Saint Hubert. An Jagden sind Bluthunde heute seltener beteiligt. Dank ihrer Leidenschaft fürs Spurenverfolgen sind sie gefragte Mantrailer.
Der American Cocker Spaniel – Susi
Ein sanfter Blick aus ihren großen braunen Augen genügte, um Susis Menschen im Film zu verzaubern. Tausenden Nordamerikanern war es schon ähnlich gegangen, bevor „Susi und Strolch“ – im Original „Lady and the Tramp“ – überhaupt im Kino anlief.
In den 1940ern und 1950ern zählte der American Cocker Spaniel zu den beliebtesten Hunderassen in den USA. Die Anfangszene des Films basiert übrigens auf Walt Disneys eigenem Leben: Susis neues Frauchen entdeckt die Hündin als Weihnachtsgeschenk in einer Hutschachtel. Disney schenkte seiner Frau auf dieselbe Weise einen Chow Chow-Welpen.
Entwickelt hatte sich der Ami, wie ihn Rassefans nennen, aus dem English Cocker Spaniel. Mit dem Ami holt man sich einen fröhlichen, verspielten und verschmusten Begleiter ins Haus. Er verbringt sein Leben gern als Familienhund und genießt Zuwendung sehr.
Der Mischling – Strolch
Mischlinge regieren die Welt. In fast allen Ländern leben die Hunde unterschiedlichster Fasson und vermehren sich.
Die Suche nach dem perfekten Mischling für „Susi und Strolch“ gestaltete sich aber alles andere als einfach. Ein Mitarbeiter entdeckte den passenden Vierbeiner schließlich in seiner Nachbarschaft. Walt Disney selbst ließ Strolchs streunendes Vorbild – eine Hündin – auf einem privaten Gelände hinter seinem kalifornischen Disneyland leben.
Ein terriergeschnauzerter Schäferhund wie Strolch ist dank seiner unterschiedlichen Vorfahren ein genetisches Überraschungspaket. „Was ist da drin?“, hören Halter von Mischlingen oft. Dieses Rätsel kann ein Test im Labor zumindest teilweise klären. Aber eigentlich ist das doch egal. Was zählt, ist das Wesen. Und die Freude, die tausende Mischlinge in Deutschland und der ganzen Welt ihren Menschen bereiten.
Die vollständigen Portraits zu Bloodhound, American Cocker Spaniel und Mischling sind in Ausgabe 05/2017 von DER HUND erschienen.