Vom geliebten Hund Abschied nehmen fällt vielen schwer – ebenso wie die Entscheidung, ob und wann man einen neuen vierbeinigen Begleiter in sein Leben lässt. Wir sprachen mit zwei Expertinnen über den Umgang mit der Trauer.
Nach einem langen, erfüllten Leben friedlich im Schlaf zu sterben, das wünscht jeder seinen Tieren. Die Realität ist aber oft, dass der Tierarzt sie erlösen muss, weil ein unzumutbares Leiden sie plagt. Oder dass sie gewaltsam zu Tode kommen. In beiden Fällen kämpft der Halter häufig mit Schuldvorwürfen, die ihn schwer belasten.
„Schuldgefühle verlängern die Trauer, verfestigen den Schock und können sogar pathologisch werden“, weiß die Psychologin Claudia Pilatus, die ein Buch zum Thema Trauer ums Tier veröffentlicht hat. Auch wenn es schwierig ist: Die Lösung liegt in der Vergebung. Gespräche mit verständnisvollen Menschen können helfen.
Jeder trauert anders
Wie man trauert, ist von Person zu Person verschieden. Worüber man sich klar sein sollte: Der Verlust hinterlässt bleibende Narben, aber man kann lernen, mit diesen zu leben. Wichtig ist, sie auf die eigene Art zu pflegen. Generelle Ratschläge dafür gibt es nicht, außer vielleicht diesen von Eva Dempewolf, die seit Jahren haupt- und ehrenamtlich in der Trauerberatung arbeitet: „Halten Sie nicht hinterm Berg mit Ihren Gefühlen.“
Wann ein neuer Hund?
Einige Menschen möchten schon sehr bald nach dem Tod ihres Hundes wieder einen Vierbeiner zu sich holen. Das kann bei der Bewältigung der Trauer helfen, wenn man sich auf den Neuzugang einlässt.
Andere warten jahrelang oder lassen sich nie wieder auf eine Hund-Mensch-Beziehung ein. Eine Regel, die besagt, wann man für einen Nachfolger bereit ist, gibt es nicht. Es gilt, in sich hineinzuhören um herauszufinden, welche Entscheidung die richtige ist.
Unsere Lieblinge werden nie in Vergessenheit geraten, auch nicht, wenn sich andere Wege mit neuen Begleitern auftun.
Den ausführlichen Artikel „Wenn die Wege sich für immer trennen“ mit Anregungen zum Umgang mit der Trauer ums Tier und Möglichkeiten der Bestattung lesen Sie in Ausgabe 12/2016 von DER HUND.
DER HUND ist auch als Online-Ausgabe erhältlich!