Die kurze Antwort: Ja. Den ersten Bericht über einen solchen Fall gab es im August aus Frankreich. Was du zum Thema Affenpocken als Hundehalter:in wissen solltest, liest du hier!

Hinter Affenpocken steckt ein Virus (Orthopoxvirus simiae, auch Monkeypox virus, MPXV, genannt), das Wissenschaftler:innen zum ersten Mal im Jahr 1958 bei Affen in Dänemark identifiziert haben. Bis es im Menschen nachgewiesen wurde, sollten noch 12 Jahre vergehen.

Bei der Erkrankung handelt es sich um eine Zoonose. Sie kann also sowohl Menschen als auch Tiere befallen und zwischen uns übertragen werden. Bis vor nicht allzu langer Zeit war das Virus vornehmlich über Affen und Nager in Menschen gelangt – durch engen Kontakt wie Bisse. Das scheint aktuell anders zu sein.

Verbreitung des Virus

Beim gegenwärtigen Ausbruch scheint sich das Virus von Mensch zu Mensch zu verbreiten. Laut eines Berichts der BBC, der Daten der Weltgesundheitsorganisation WHO nennt, gibt es aktuell (Stand 18. August 2022) ungefähr 35.000 bestätigte Fälle weltweit. Die meisten sind in Europa sowie Süd- und Nordamerika aufgetreten.

Wer kann sich wie anstecken?

Das Virus findet über die Atemwege, Augen, den Mund oder verletzte Haut den Weg in den Körper. Generell kann sich jede:r anstecken, die/der engeren Kontakt mit einem infizierten Menschen hatte.

Möglich ist die Übertragung durch Tröpfchen, Körperflüssigkeiten und die typischen bei Affenpocken auftretenden Hautveränderungen. Körperkontakt, Nähe, aber auch Kontakt mit zum Beispiel Handtüchern oder Bettwäsche, die eine betroffene Person verwendet hat, ist daher zu vermeiden.

Affenpocken beim Hund

Bei dem Fall aus Frankreich, über den Forschende im Journal „The Lancet“ berichtet haben, hat ein Italienisches Windspiel im Juni 2022 Symptome entwickelt. Dazu zählten Pusteln am Bauch und Schleimhautläsionen. Er wurde positiv auf das Affenpocken-Virus getestet. Die beiden Herrchen des Rüden hatten bereits 12 Tage zuvor Symptome gezeigt. Der Vierbeiner hatte bei seinen Menschen im Bett geschlafen.

Mensch-Hund, Hund-Hund, Hund-Mensch

„Wir glauben, dass dies der erste Fall ist, in dem ein Hund infiziert wurde”, sagte Dr. Rosamund Lewis. Sie ist die technische Leiterin der Affenpockenbekämpfung bei der WHO. Der Fall des französischen Hundes bedeutet aber nicht automatisch, dass das Virus auch von Hund zu Hund oder vom Hund wieder auf den Menschen übertragen werden könnte. Forschende werden das aber genau im Blick behalten.

Die meisten Menschen erholen sich innerhalb von circa 2 bis 4 Wochen wieder von Affenpocken. Über den Hund erwähnt der Artikel in Lancet in dieser Hinsicht zwar nichts. Es wird allerdings auch nicht erwähnt, dass sich der Rüde von der Erkrankung nicht wieder erholt hätte.

Wichtig ist, dass das Virus nicht von Haustieren – insbesondere Nager sind dafür empfänglich – auf Wildtiere übertragen wird. Sonst könnte es auch hier in Europa in Tierpopulationen endemisch werden, also fortwährend verbreitet auftreten.

Affenpocken: Was tun?

Mit dem Affenpocken-Virus infizierte Menschen sollten engen Kontakt mit ihren Haustieren vermeiden. Dazu zählt zum Beispiel Streicheln, Kuscheln, Umarmen, das Teilen von Schlafplätzen sowie Essen. Ebenfalls wichtig ist laut FLI, „besonders auf Hygienemaßnahmen wie gründliches Händewaschen und die Reinigung/Desinfektion von Oberflächen“ zu achten. Der Hund sollte mit den dazu verwendeten Flüssigkeiten nicht in Kontakt kommen.

Nützliche Links

Wenn du dich intensiver mit dem Thema auseinandersetzen möchtest, findest du weitere Informationen unter anderem bei diesen Anlaufstellen:

Bundesministerium für Bildung und Forschung
Robert Koch Institut
Friedrich-Loeffler-Institut
Welttiergesundheitsorganisation (Englisch)
Weltgesundheitsorganisation (Englisch)
Europäisches Zentrum für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten (Englisch)