Unverträglichkeit von Futtermitteln und Futterallergien sind häufige Erkrankungen. Sie lösen oft Haut- und Magen-Darm-Beschwerden aus. Einige Hunderassen sind häufiger betroffen als andere.
Jeder Hund kann unabhängig von Alter und Geschlecht an einer Futtermittelunverträglichkeit oder –allergie erkranken. Eine Veranlagung wird unter anderem bei den Rassen Boxer, English Cocker Spaniel, Dalmatiner, Golden Retriever und Mops vermutet.
Allergien und Unverträglichkeiten führen häufig zu Hautproblemen wie Juckreiz, Rötungen oder Pusteln. Zudem kann es zu Verdauungsproblemen wie Erbrechen, Durchfall, Bauchschmerzen und Blähungen kommen. Diese Symptome können isoliert, aber auch in Kombination auftreten.
Allergie oder Unverträglichkeit?
Bei einer Futtermittelallergie wird das Immunsystem sensibilisiert, sodass die kleinste Aufnahme von Antigenen zu einer allergischen Reaktion führt. Unverträglichkeiten gehen nicht mit einer Sensibilisierung einher und rufen keine Reaktion des Immunsystems hervor. In der Praxis ist eine Unterscheidung von Futtermittelallergien und Unverträglichkeiten nicht nötig, da Diagnostik und Therapie identisch sind.
Wie verläuft die Diagnose?
Eine Eliminationsdiät (Ausschlussdiät) mit anschließender Provokation ist die einzige Möglichkeit, eine Futtermittelallergie oder -unverträglichkeit nachzuweisen. Dabei werden mindestens acht, besser zehn Wochen lang eine exotische, bisher nicht gefütterte Proteinquelle (zum Beispiel Kaninchen, Reh, Hirsch, Känguru, Pferd, Emu oder Strauß) und eine seltene Kohlenhydratquelle (zum Beispiel Erbse, Süßkartoffel, Kartoffel, Hirse, Kidneybohne, Kürbis oder Tapioka) gefüttert.
Die Diagnose gilt jedoch erst als gesichert, wenn der Hund im nächsten Schritt, der Provokation, wieder das ursprüngliche Futter bekommt und innerhalb von 14 Tagen erneut Beschwerden entwickelt. Die Diät und die Provokation sollten nach Anleitung des Tierarztes erfolgen.
Tierärztin Dr. Jennifer Nehls erläutert in Ausgabe 08/2016 von DER HUND Futtermittelunverträglichkeiten und -allergien.